Gänheim ist ein Ortsteil der Stadt Arnstein im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart in Bayern.
Gänheim Stadt Arnstein 49.96666666666710.01213 | |
---|---|
Höhe: | 213 m |
Einwohner: | 780 (31. Dez. 2013) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 97450 |
Vorwahl: | 09363 |
Gänheim liegt im östlichen Teil des Landkreises Main-Spessart auf ca. 222 m ü. NHN und grenzt dort direkt an den Landkreis Schweinfurt. Der Ort wird von dem kleinen Flusslauf der Wern durchzogen. Im Norden befindet sich ein Gewerbegebiet, daran schließen sich unmittelbar die Bundesstraße 26 und die Werntalbahn an. Durch Gänheim verläuft der Fränkische Marienweg.
Am 19. Dezember 823 hat in „Frankonofurt“ (Frankfurt) König Ludwig der Fromme dem damaligen Bischof von Würzburg Wolfgar den weiteren Fortbestand der Schenkung von 742 und damit die Einkünfte aus dem „Chuningashaoba Guinedisheim“ (Gänheim) bestätigt (aus dem Würzburger Archiv, Jahreszahl 823). Um das Jahr 742 war also eine Siedlung Gänheim vorhanden. Diese früheste Erwähnung (die oft rein zufällig ist) beweist lediglich, dass die Siedlung zur betreffenden Zeit schon vorhanden war. Somit kann Gänheim auch bedeutend älter sein.
Die ältesten Bezeichnungen für Gänheim sind Gouvenheim, Gawinheim, Geinhem, Gehnheim und Genheimb. Gedeutet wird der Name auf Grund zahlreicher Forschungen. Die Schreibweise Gouvenheim oder Gawinheim wird in Gawin und Heim zerlegt. Gawin ist eine Abkürzung des Personennamens Gawibald. Also war Gawinheim (auch Gowenheim, etwa bei einer Nennung von Gottfrid von Gowenheim[1]) die Siedlung, das Heim, die Wohnung des Gawin, Gauwan oder Gowin.
Im Jahr 1057 gelangte Gänheim in den Besitz eines der mächtigsten ostfränkischen weltlichen Herren, des Grafen Otto von Schweinfurt, Herzog von Schwaben. Die erste Adelsfamilie in Gänsheim trat urkundlich im Jahr 1189 in Erscheinung, als in Urkunden ein Adelsgeschlecht auftauchte, das in Gänheim seinen Sitz hatte und sich nach dem Dorf nannte.
Im Jahr 1614 wurde unter der Regierung des Fürstbischofs Julius Echter ein erstes kleines Schulhaus errichtet. Am 31. Oktober 1631 kam der Dreißigjährige Krieg in Gestalt der ersten schwedischen Reiter nach Arnstein und Gänheim mit Plünderung, Brandschatzung und Erpressung. Einige Jahre später hatten sich zwei zu General Isolani gehörende kroatische Regimenter in Gänheim einquartiert (Auszug aus dem Fränkischen Kurier von 1928). Bereits 1634 war nahezu der ganze Ort abgebrannt.
Nach dem Krieg hatte Gänheim nur noch zwei männliche Bewohner.
Für das Jahr 1811 ist dokumentiert, dass die Siedlung Gänheim über 86 Wohnhäuser und 439 Einwohner verfügte. 1875 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, 1911 die erste Wasserleitung gebaut.
Im Zweiten Weltkrieg verloren insgesamt 50 Gänheimer Männer ihr Leben.
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gänheim im Rahmen der Gemeindegebietsreform in die Stadt Arnstein eingegliedert.[2]
Gänheim liegt am Jakobsweg (Abschnitt im Oberen Werntal) aus Richtung Norden kommend und nach Würzburg weiterführend. Auch liegt der Ort direkt am Werntalradweg ca. auf halber Strecke zwischen der Quelle bei Pfersdorf und der Einmündung in den Main bei Wernfeld/Gemünden.
Altbessingen | Arnstein mit Dürrhof und Faustenbach | Binsbach | Binsfeld | Büchold mit Sachserhof | Gänheim mit Ruppertzaint | Halsheim | Heugrumbach | Müdesheim mit Dattensoll | Neubessingen | Reuchelheim mit Ebenroth, Erlasee und Marbach | Schwebenried