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Großlohra ist eine Gemeinde im Landkreis Nordhausen in Thüringen. Sie liegt am nördlichen Rand der Hainleite, etwa 2 km von der ehemaligen Bundesstraße 80 und der Bundesautobahn 38 sowie etwa 20 km von der Kreisstadt Nordhausen entfernt. Sehenswürdigkeiten sind die Burg Lohra mit ihrer romanischen Doppelkapelle und der romanischen Basilika St. Gangolf in Münchenlohra.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Nordhausen
Erfüllende Gemeinde: Bleicherode
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 18,45 km2
Einwohner: 862 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99759
Vorwahl: 036338
Kfz-Kennzeichen: NDH
Gemeindeschlüssel: 16 0 62 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchberg 41 OT Großwenden
99759 Großlohra
Bürgermeister: Gerald Grabe (CDU)
Lage der Gemeinde Großlohra im Landkreis Nordhausen
KarteHohensteinUrbachWerther
Karte
Doppelkapelle auf Burg Lohra (Großlohra)
Doppelkapelle auf Burg Lohra (Großlohra)
Evangelische Bonifatiuskirche in Friedrichslohra (Großlohra)
Evangelische Bonifatiuskirche in Friedrichslohra (Großlohra)

Geografie


Großlohra liegt am Nordrand der westlichen Ausläufer des Höhenzugs Hainleite. Die Burg Lohra selbst liegt auf einem Bergvorsprung in etwa 300–400 m Höhe. Nach Norden fällt die Hainleite schnell in Richtung des Wippertals ab, so dass man von der Burg bei gutem Wetter einen weiten Blick über den Südharz bis hin zum Brocken hat.

Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Bleicherode, Sondershausen, Helbedündorf und Niedergebra.


Gliederung


Großlohra besteht aus den vier Ortsteilen:


Geschichte


Auf dem Gelände der heutigen Burg Lohra existierten wahrscheinlich schon zu germanischen Zeiten befestigte Anlagen. Die heutige Anlage wurde von den Grafen von Lare (Lohra) im 11./12. Jahrhundert zur größten Burg des südwestlichen Vorharzes ausgebaut. Bis zum 16. Jahrhundert war sie unter anderem im Besitz der Grafengeschlechter von Lohra, Beichlingen, Klettenberg und Hohnstein. Spätestens während des Dreißigjährigen Krieges, in dem die Burg mehrmals erobert und stark beschädigt wurde, verlor sie ihre Bedeutung. Nach dem Westfälischen Frieden fiel sie an Preußen und wurde als Amt Lohra bis 1977 als landwirtschaftliches Gut genutzt. Diese Domäne hatte 1923 385 ha. Pächter des Gutes war Gerd Peters.[2]

Die Orte Großwenden und Kleinwenden entstanden während des Mittelalters als vermutlich „wendische“ (d. h. slawische) Siedlungen, Münchenlohra als Gut um die ehemalige Klosterkirche. Der Ort Friedrichslohra wurde erst im 18. Jahrhundert durch ein Siedlungsprojekt des preußischen Königs Friedrich II. gegründet. Dabei wurden im Umland des Amts Lohra Bauern und Weber, vornehmlich aus dem Eichsfeld, angesiedelt. Die Straße, in der die ersten 22 Häuser errichtet wurden, heißt deshalb heute noch 22-er Straße. Während des 18. und 19. Jahrhunderts wurden vom preußischen Staat in Friedrichslohra Projekte zur Niederlassung von Sinti durchgeführt,[3] unter anderem in Form eines „Erziehungsheims“[4], das von 1831 bis 1837[5] Bestand hatte. Es handelt sich dabei um das heutige Kindergartengebäude.

Seit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 wurden die Sinti verstärkt diskriminiert, polizeilich überwacht und seit 1939 im „Zigeunerlager“ Steinbruch in Krimderode interniert und zur Zwangsarbeit eingesetzt. Sieben von ihnen sind im KZ Auschwitz ermordet worden.[6]

Am 1. Juli 1950 entstand die Gemeinde Großlohra durch die Fusion der bis dahin eigenständigen Gemeinden Friedrichslohra, Großwenden und Kleinwenden. Von 1991 bis Ende 2018 war sie Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Hainleite. Nach deren Auflösung ist Bleicherode erfüllende Gemeinde für Großlohra.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Großlohra besteht aus acht Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahlen in Thüringen 2019[7])


Wappen


Beschreibung: „Im roten mit vier goldenen Lindenblättern belegten Schild ein silberner goldgekrönter Löwe, in den Vorderpranken ein goldenes Pedum haltend.“


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Großlohra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lora in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Gruhle: Schwarzbuch der Bodenreform,Internet, 2011
  3. Barbara Danckwortt, Franz Mettbach – Die Konsequenzen der preußischen „Zigeunerpolitik“ für die Sinti in Friedrichslohra. In: Danckwortt, Barbara; Querg, Thorsten; Schöningh, Claudia (Hrsg.): Historische Rassismusforschung. Ideologien – Täter – Opfer. Hamburg; Berlin 1995, S. 273–295.
  4. Die Zigeuner in Friedrichslohra. Eisenbergisches Nachrichtsblatt, 2. Dezember 1833. Abgerufen am 26. Januar 2010.
  5. Friedrichslohra. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 19. Altenburg 1865, S. 845 (zeno.org).
  6. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 186, ISBN 3-88864-343-0
  7. Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen – endgültiges Ergebnis Gemeinde Großlohra

На других языках


- [de] Großlohra

[en] Großlohra

Großlohra is a municipality in the district of Nordhausen, in Thuringia, Germany, situated on the northern edge of the Hainleite ridge about 20 km (12 mi) southwest of the district capital. It consists of the settlements of Friedrichslohra, Großwenden, Kleinwenden, as well as Münchenlohra with its former convent basilica St. Gangulphus and castle Lohra with its accompanying manor (Amt Lohra), all of which were united in 1950.

[ru] Грослора

Грослора (нем. Großlohra) — коммуна в Германии, районный центр, расположен в земле Тюрингия.



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