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Der Flecken Greene ist eine Ortschaft der Stadt Einbeck im südniedersächsischen Landkreis Northeim.

Greene
Stadt Einbeck
Wappen von Greene
Wappen von Greene
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 11,49 km²[1]
Einwohner: 1449 (28. Feb. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Kreiensen
Postleitzahl: 37574
Vorwahl: 05563
Greene (Niedersachsen)
Greene (Niedersachsen)

Lage von Greene in Niedersachsen

Blick auf den östlichen Ortsrand
Blick auf den östlichen Ortsrand
Blick auf den östlichen Ortsrand

Geographie


Greene befindet sich im nordöstlichen Teil der Stadt Einbeck und liegt direkt an der Leine im Norden des Höhenzugs Hube. Den Ort durchqueren die Landesstraße 487, die Bundesstraße 64 und die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen.


Geschichte


Merian-Stich von Greene mit Burg (1654)
Merian-Stich von Greene mit Burg (1654)

Erste urkundliche Erwähnung durch Otto II. fand der Ort im Jahr 980. Die Hüburg als ottonische Burg auf einer Anhöhe zwischen Greene und Ippensen gilt als Vorläufer der 1308 errichteten Burg Greene und deutet auf eine frühere Ansiedlung hin. Der Ort wurde an einem Handelsweg angelegt. Die Leine wurde anfangs per Furt überquert, für 1062 ist aber bereits eine Brücke dokumentiert.

Die Burg Greene wurde im Jahr 1495 Sitz des Herzoglichen Amtes Greene im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Nachdem Greene im Jahre 1553 bei einer Auseinandersetzung zwischen Graf Vollrad von Mansfeld und Markgraf Albrecht großen Schaden genommen hatten, baute es Herzog Heinrich II. sofort und schöner wieder auf. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort dann mehrmals von schwedischen Truppen eingenommen und verwüstet, jedoch im Anschluss immer wieder größtenteils instand gesetzt. Neben den üblichen Hirschen, Rehen, Wildschweinen und Wölfen, wurden im Jahre 1652 im Ackenhäuser Holz nahe dem Ort auch drei Luchse gesichtet, geschossen und sogleich ob ihres erstmaligen Auftretens zur herzoglichen Residenz nach Wolfenbüttel gebracht. Zu dieser Zeit ernährten sich die Bewohner des Amtes Greene hauptsächlich vom Ackerbau, den sie auf den fruchtbaren Feldern längs der Leine betrieben. Führte der Fluss anstatt im Frühjahr erst im Sommer Hochwasser, konnte der sonst so nährstoffreiche Schlamm des Flusses eine ganze Ernte zunichtemachen. Neben dem Ackerbau gab es um das Jahr 1654 im Ackenhäuser Holz nahe dem Ort zwei „ansehnliche“ Glashütten, welche sowohl Wein- und Biergläser als auch Fensterglas produzierten und in denen jeweils bis zu 24 Personen in Tag- und Nachtschicht arbeiteten. Das Glas wurde zwar „in großer Menge“ innerhalb des Fürstentums verkauft, aber der Großteil der Produktion wurde nach Bremen, nach Amsterdam und weitere holländische Städte, ja sogar international verkauft.[3]

Im Jahr 1732 erhielt Greene das Marktrecht durch Herzog Ludwig Rudolf. Von 1807 bis 1813 war Greene Hauptort im Kanton Greene. Ein Postreiter zwischen Braunschweig und Holzminden wurde 1743 von einer fahrenden Post auf gleicher Strecke abgelöst. Man kann davon ausgehen, dass es damals bereits eine Postwärterei in Greene gab. Zu weiteren Details bezüglich der Entwicklung des Postwesens in Greene siehe: Postroute Braunschweig-Göttingen.

Im 20. Jahrhundert wurde direkt im Leinetal, am Nordrand von Greene, mit Blick auf den Eisenbahnviadukt und die Greener Burg das Baugebiet „Löberfeld“ ausgewiesen.[4]


Eingemeindungen


Durch die niedersächsische Verwaltungs- und Gebietsreform wurde Greene am 1. März 1974 mit 15 weiteren ehemaligen Gemeinden eine Ortschaft der Gemeinde Kreiensen,[5] die zum 1. Januar 2013 mit Einbeck fusionierte.[6]


Einwohnerentwicklung


Jahr19101925193319391950195619611970197320172020
Einwohner12921428141314152510209320112387234714871453
Quelle[7][8][9][10][1][11]

Politik



Ortsrat


Der Ortsrat von Greene setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern zusammen:[12]

(Stand: Kommunalwahl 2021)


Ortsbürgermeister


Der Ortsbürgermeister ist Frank-Dieter Pfefferkorn (WG).[13]


Wappen


Der Entwurf des Kommunalwappens von Greene stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat.[14] Das Wappen wurde am 14. Februar 1962 vom Gemeinderat beschlossen und die Genehmigung wurde am 29. August desselben Jahres durch den braunschweigischen Verwaltungspräsidenten erteilt.[15]

Wappen von Greene
Wappen von Greene
Blasonierung: „In Blau, über grünem Schildfuß eine silberne Zinnenmauer überragt von einem silbernen gezinnten Turm, auf dem Schildfuß ein senkrecht gestellter Dreieckschild mit von Blau und Silber gestücktem Bord, darin in Rot ein steigender, rechtsgerichteter goldener Löwe.“[15]
Wappenbegründung: Die symbolisierte Burg deutet auf die Burg Greene hin, die einst Mittelpunkt eines größeren Gebietes war. Sie wurde im Jahre 1308 von den Edelherren von Homburg zur Sicherung ihres umfangreichen Besitzes errichtet. Der abgebildete Dreiecksschild ist dem Wappenschild dieser Edelherren entlehnt. Die Burg wurde 1553 und im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1694 schließlich abgebrochen. Am 1. März 1974 wurde Greene in die Ortschaft Kreiensen eingegliedert, die ihrerseits einen Platz für den Homburger Löwen in ihrem aktuellen Wappen eingeräumt hat. So wird Kreiensen das geschichtliche Erbe von Greene in die Zukunft weitertragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Ev. St.-Martins-Kirche
Ev. St.-Martins-Kirche
Heimatmuseum Greene
Heimatmuseum Greene
Eisenbahnviadukt
Eisenbahnviadukt

Regelmäßige Veranstaltungen



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortes



Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Greene – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 56, Landkreis Gandersheim (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 13. Juli 2021]).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. (PDF; 2,5 MB) In: Webseite Stadt Einbeck. 28. Februar 2021, S. 2, abgerufen am 13. Juli 2021.
  3. Matthaeus Merian: Topographia und Eigentliche Beschreibung Der Vornembsten Stäte, Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthümer[n] Braunschweig und Lüneburg, und denen dazu gehörende[n] Grafschafften Herrschafften und Landen. Frankfurt 1654, S. 95–97 (Digitalisat [abgerufen am 25. Juli 2020] S. 00179–00183).
  4. Das neue Bauplatzgebiet „Löberfeld“ in Greene. (PDF; 107 kB) In: Webseite Stadt Einbeck. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.
  6. Gesetz über die Vereinigung der Gemeinde Kreiensen und der Stadt Einbeck, Landkreis Northeim. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 16/2012. Hannover 18. Juli 2012, S. 268, S. 18 (Digitalisat (Memento vom 2. Februar 2020 im Internet Archive) [PDF; 290 kB; abgerufen am 25. Juli 2020]).
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Gandersheim. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Gandersheim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. (Siehe unter: Nr. 28).
  9. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 205 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 120 (Digitalisat).
  11. Zahl der Einwohner. (PDF; 191 kB) In: Webseite Stadt Einbeck. 1. Mai 2020, S. 1, abgerufen am 25. Juli 2020.
  12. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 11. Juli 2022.
  13. Der Ortsrat von Greene. (PDF; 111 kB) In: Webseite Stadt Einbeck. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  14. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
  15. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 203 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. Franziskus Lubecus, Reinhard Vogelsang (Bearb.): Göttinger Annalen: Von den Anfängen bis zum Jahr 1588. Hrsg.: Stadt Göttingen (= Quellen zur Geschichte der Stadt Göttingen. Band 1). Wallstein Verlag, 1994, ISBN 3-89244-088-3, S. 148 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Juli 2020]).
  17. Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechszehnten Jahrhunderts. Band 1. Otto Wigand Verlag, Leipzig 1858, S. 520 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Juli 2020]).
  18. Historisches evangelisch-lutherisches Pfarrhaus in Greene. (PDF; 10,3 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig. S. 8–10, archiviert vom Original am 30. Januar 2016; abgerufen am 13. Juli 2021.
  19. Villenbauherr Wilhelm von Dehn-Rotfelser (1850–1932). Sohn des Heinrich von Dehn-Rotfelser. In: Webseite Geneanet. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  20. Fischaufstiegsanlage (FAL) am Leine-Wehr in Greene. In: Webseite Limna. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  21. Bilder zur Fischaufstiegsanlage (FAL) am Leine-Wehr in Greene. In: Webseite Limna. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  22. Historische Aufnahme von 1941 der Alten Mühle und des E-Werkes von Greene. In: Webseite Bildindex. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  23. Frank Baranowski: Bad Gandersheim, Außenkommando der Heinkel-Werke. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite NS-Zwangsarbeit. Archiviert vom Original am 31. Oktober 2009; abgerufen am 20. Juli 2018.
  24. Greener Pegel. In: Webseite Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  25. 285. Greener Jahrmarkt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Stadt Einbeck. Archiviert vom Original am 23. August 2018; abgerufen am 13. Juli 2021.



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