Der Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Großherzogtum Sachsen. Er existierte vom November 1918 bis zu seiner Vereinigung mit sechs weiteren Frei- und Volksstaaten zum Land Thüringen am 1. Mai 1920.
Wappen | Flagge |
---|---|
![]() |
![]() |
Lage im Deutschen Reich | |
![]() | |
Entstanden aus | Großherzogtum Sachsen |
Aufgegangen in | Land Thüringen |
Daten aus dem Jahr 1919 | |
Landeshauptstadt | Weimar |
Regierungsform | Republik |
Bestehen | 1918–1920 |
Fläche | 3610 km² |
Einwohner | 429.831 Einwohner |
Bevölkerungsdichte | 119 Ew./km² |
Religionen | 94,4 % Ev. 4,8 % Röm.-Kath. 0,8 % Sonstige |
Reichsrat | 1 Stimme |
Kfz-Kennzeichen | S |
Verwaltung | 5 Verwaltungsbezirke |
Karte | |
![]() |
Nach Aufforderung durch den Arbeiter- und Soldatenrat Weimars erklärte Großherzog Wilhelm Ernst am 9. November 1918 seinen Thronverzicht. Der Arbeiter- und Soldatenrat übernahm provisorisch die Regierungsgeschäfte und ließ sich ab dem 12. November durch den Vorsitzenden des zehnköpfigen Arbeiterrates August Baudert als Staatskommissar sowie Hermann Leber (SPD) als Kommissar zur Regelung der Ernährungsfragen vertreten.
Am 9. März 1919 wurden die Wahlen für einen neuen Landtag abgehalten und am 20. Mai kam eine Koalitionsregierung bestehend aus Sozialdemokraten und Deutschdemokraten zustande. Staatsminister wurden Arnold Paulssen (DDP) und August Baudert, Staatsräte Adolf Hörschelmann (SPD), Philipp Kühner (DDP), Julius Palm (SPD), Emil Polz (DDP) und Albert Rudolph (SPD).
Am 15. Mai verabschiedete der Landtag eine neue Landesverfassung für den Freistaat, entworfen von dem Jenaer Abgeordneten der DDP, Professor Eduard Rosenthal. Diese diente auch als Vorlage für die zukünftige Verfassung des Landes Thüringen. Bezüglich des Zusammenschlusses mit den anderen Thüringische Staaten zum neuen Land Thüringen hatte das Parlament eine Vorreiterrolle in Thüringen inne und stimmte für den Beitritt schon am 5. Juni 1919 mit 33 gegen 8 Stimmen.
Mit der Gründung des Landes Thüringen am 1. Mai 1920 hörte der Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach formal auf als souveräner Bundesstaat zu bestehen. Das „Gesetz über die Verwaltung der ehemaligen thüringischen Länder in der Übergangszeit“ vom 9. Dezember 1920 wandelte schließlich den Freistaat in einen Kommunalverband höherer Ordnung mit Gebietsvertretung und Gebietsregierung um, der schließlich am 1. April 1923 aufgehoben wurde.
Partei | Ergebnis | Sitze |
---|---|---|
DDP | 21,60 % | 10 |
DNVP | 19,46 % | 10 |
DVP | 5,44 % | 1 |
SPD | 40,35 % | 16 |
USPD | 10,22 % | 5 |
Anhalt Anhalt |
Baden
Baden |
Bayern |
Freistaat Braunschweig
Braunschweig |
Bremen |
Hamburg |
Volksstaat Hessen
Hessen |
Freistaat Lippe
Lippe |
Lübeck |
Mecklenburg-Schwerin |
Mecklenburg-Strelitz |
Freistaat Oldenburg
Oldenburg |
Freistaat Preußen
Preußen |
Sachsen |
Freistaat Schaumburg-Lippe
Schaumburg-Lippe |
Thuringen
Thüringen (ab 1920) |
Wurttemberg
Württemberg
Saargebiet (unter Völkerbundsverwaltung 1920-1935)
Volksstaat Reuß Reuß (bis 1920) |
Freistaat Sachsen-Altenburg
Sachsen-Altenburg (bis 1920) |
Freistaat Sachsen-Gotha
Sachsen-Gotha (bis 1920)* |
Freistaat Sachsen-Meiningen
Sachsen-Meiningen (bis 1920) |
Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach
Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1920) |
Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt
Schwarzburg-Rudolstadt (bis 1920) |
Freistaat Schwarzburg-Sondershausen
Schwarzburg-Sondershausen (bis 1920)
Freistaat Waldeck-Pyrmont Waldeck-Pyrmont (bis 1929)
*Der Landesteil Coburg löste sich nach der Abdankung von Herzog Carl Eduard aus der Union mit Gotha, organisierte sich als Freistaat Coburg und schloss sich 1920 Bayern an. Reichsrechtlich wurde die Eigenständigkeit Coburgs allerdings nicht anerkannt und es weiterhin als Landesteil Gothas angesehen.
Anhalt | Baden | Bayern | Braunschweig | Bremen | Coburg (bis 1920) | Gotha (bis 1920) | Hamburg | Hessen | Lippe | Lübeck | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Preußen | Reuß (bis 1920) | Saargebiet (unter Völkerbundsverwaltung 1920-1935) | Sachsen | Sachsen-Altenburg (bis 1920) | Sachsen-Meiningen (bis 1920) | Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1920) | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt (bis 1920) | Schwarzburg-Sondershausen (bis 1920) | Thüringen (ab 1920) | Waldeck (bis 1929) | Württemberg
Übersicht: Wahlergebnisse