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Fürstenwalde ist ein Ortsteil von Altenberg in Sachsen im östlichen Osterzgebirge, unweit der tschechischen Grenze.

Kirche um 1903
Kirche um 1903
Ortsansicht um 1916
Ortsansicht um 1916
Fürstenwalde
Stadt Altenberg
Höhe: 629 m ü. NHN
Einwohner: 302 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1994
Eingemeindet nach: Geising
Postleitzahl: 01778
Fürstenwalde (Sachsen)
Fürstenwalde (Sachsen)

Lage von Fürstenwalde in Sachsen

Kirche in Fürstenwalde
Kirche in Fürstenwalde
Kirche in Fürstenwalde

Geografie


Fürstenwalde liegt etwa 45 km südlich von Dresden im Osterzgebirge, nahe der tschechischen Grenze. Entlang des Grenzverlaufes ist Fürstenwalde ein Nachbarort von Müglitz, Liebenau und Oelsen. Auf tschechischer Seite ist es Adolfov (Adolfsgrün), etwa 200 m hinter dem Leichenstein in Richtung Süden und die Fluren von Böhmisch Müglitz.


Geschichte


Fürstenwalde auf der Oberreitschen Karte von 1821
Fürstenwalde auf der Oberreitschen Karte von 1821

Fürstenwalde wurde 1324 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte zur Herrschaft Lauenstein. Wahrscheinlich handelte es sich bei den Ortsgründern um Holzfäller und Kohlenbrenner, die den Ort in Form eines Reihen- und Waldhufendorfes entlang des Baches anlegten. Der Ort zieht sich über eine Länge von zwei Kilometern und überwindet dabei 120 Höhenmeter. Um 1340 sollen 20 Bauernhäuser, eine Kapelle und zwei Mühlen gestanden haben. Nach dem Fund von Eisenerz in Lauenstein blühte der Bergbau auf, dem der ehemalige Lauensteiner Ortsteil Kratzhammer seine Entstehung verdankt. Im alten Hammerhaus („Hammerschänke“) wurde das gewonnene Eisen bearbeitet. Der Zugang zum Dorf war im Unterdorf die alte Eisenstraße. Auf ihr wurde das Eisen einst bis in die Niederlande transportiert.

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde von Pirna aus die Dresden-Teplitzer Poststraße oder Salzstraße gebaut, die von Breitenau kommend über das Oberdorf in Fürstenwalde zur Grenze (Schwarzes Kreuz) nach Böhmen führte. Auch als Postkurs diente diese Straße, wie die Kursächsischen Postmeilensäulen als Halbmeilensäule Richtung Liebenau und ab 2012 als Viertelmeilenstein Richtung Schwarzes Kreuz beweisen. Der Wald und die Landwirtschaft mit den dazugehörigen Gewerken spielten über Jahrhunderte eine wichtige Rolle im Dorf. Die raue Gegend wurde oft von Unwettern heimgesucht, Kriege brachten Unheil, Verwüstungen, Krankheit und Not.

Der Müglitzbach, der 4 km von Fürstenwalde entfernt im Böhmischen entspringt und dann durch den an der Grenze zu Tschechien gelegenen Ortsteil Müglitz verläuft, versetzte das Tal oft in Angst und Schrecken, wenn Unwetter das Bächlein in einen reißenden Strom verwandelten, zuletzt im August 2002. Auch 1927 wütete ein schweres Unwetter in der Ortschaft.

1956 wurde Kratzhammer nach Fürstenwalde eingemeindet. Am 1. Januar 1994 wurde Fürstenwalde nach Geising eingemeindet.[2] Geising wurde zum 1. Januar 2011 nach Altenberg eingemeindet.

Erbgericht um 1903
Erbgericht um 1903
Oberer Gasthof
Oberer Gasthof

Von den einst vorhandenen drei Sälen im Ort ist noch einer geblieben. Der in der Hammerschänke wurde umgebaut, das Erbgericht (zu DDR-Zeiten war ein kompletter Umbau als Luxus-Ferienheim geplant) abgerissen und der im Landgasthof wurde stark verkleinert. Ein neu errichtetes Vereinshaus gegenüber der Hammerschänke beheimatet jetzt die Fürstenwalder Veranstaltungen, eine Bowlingbahn ist auch vorhanden.


Das Schwarze Kreuz


Fürstenwalde: Schwarzes Kreuz
Fürstenwalde: Schwarzes Kreuz

Zwischen Fürstenwalde und Müglitz, direkt am Grenzübergang der alten Teplitzer Poststraße, die von Dresden über Dohna, durch die Harthe (Nasenbach, A 17) nach Fürstenwalde und weiter vorbei an der Geiersburg über Teplitz nach Prag führte, steht unmittelbar am Grenzbach am Ebersdorfer Weiler ein Holzkreuz, das gemeinhin als Schwarzes Kreuz bekannt ist. Es befindet sich in den Schwarzen Wiesen, die ihren Namen durch den dichten Baumbewuchs und die mit Wasser gefüllten Kuhlen, welche zu Moor- und Sumpfwiesen wurden, erhielten. Der Grenzwald wurde früher wegen seiner Undurchdringbarkeit auch Schwarzer Wald genannt.

Blick in Richtung Kratzhammer
Blick in Richtung Kratzhammer

Rudolphsdorf


siehe Rudolphsdorf (Altenberg)


Kratzhammer


siehe Kratzhammer

Erhalten sind jetzt noch die Gaststätte und die Gedenkstube für George Bähr.


Einwohnerentwicklung Fürstenwalde


  • 1547: 170
  • 1623: 200
  • 1834: 438
  • 1871: 500
  • 1890: 440
  • 1910: 472 (2)
  • 1925: 511 (2)
  • 1939: 477 (2)
  • 1946: 702 (2)
  • 1962: 540 (2)
  • 1997: 436 (1)
  • 1998: 434
  • 1999: 425
  • 2000: 418
  • 2001: 422
  • 2002: 409
  • 2003: 394
  • 2004: 385
  • 2005: 357
  • 2006: 358
  • 2007: 347
  • 2010: 332
  • 2011: 326
  • 2014: 301
  • 2015: 298
  • 2017: 298
  • 2018: 301

(1): ab 1997: Bevölkerung am Jahresanfang (Einwohneramt der Stadt Geising)
(2): Bevölkerung inklusive Rudolphsdorf


Söhne und Töchter des Ortes



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen, Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Freizeit und Sport



Regelmäßige Veranstaltungen



Partnerschaft



Literatur




Commons: Fürstenwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Zahlen und Fakten | Altenberg im Erzgebirge. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt



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