Ellenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Guxhagen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Das Dorf liegt südlich des Kernorts Guxhagen, östlich der Eder. Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 7.
Die älteste bekannte Erwähnung von Ellenberg erfolgte im Jahr 1357 unter dem Namen „Ellinbergce“ in einer Urkunde des Klosters Breitenau. Darin einigten sich Landgraf Heinrich II. von Hessen mit dem Abt des Klosters Breitenau dahingehend einigte, dass im Gericht Ellinberg die Niedere Gerichtsbarkeit dem Abt, die Hohe Gerichtsbarkeit aber dem Landgrafen zustehen sollte.[1]
1585 wurde die erste Kirche erbaut. Das heutige Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1787.
Die 1907 und 1923/24 gefundenen Stelen von Ellenberg gehören neben dem Menhir von Wellen zu den seltenen verzierten archäologische Raritäten im Fritzlar-Kasseler Raum.
Zum 1.Februar 1971 wurde die die bis dahin selbständige Gemeinde Ellenberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.[3][4] Für Ellenberg wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Ellenberg lag, und deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen[8]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Melsungen
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ellenberg 690 Einwohner. Darunter waren 12 (1,7%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 254 zwischen 18 und 49, 177 zwischen 50 und 64 und 156 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 318 Haushalten. Davon waren 75 Singlehaushalte, 108 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 201 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Spangenberg:[10]; Zensus 2011[9]
Das einst landwirtschaftlich geprägte Dorf erfuhr in den letzten Kriegsjahren und den ersten Nachkriegsjahren ein erhebliches Bevölkerungswachstum durch die Aufnahme von Ausgebombten, Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Danach ging die Einwohnerzahl durch Abwanderung allmählich wieder zurück, ehe sie ab den 1960er Jahren mit der Erschließung von Neubaugebieten im Süden des Dorfes verhältnismäßig schnell wieder anwuchs.
Ellenberg.In:Webauftritt.Gemeinde Guxhagen,abgerufen im Oktober 2021.
Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 43 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.404.
Hauptsatzung.(PDF;97kB)§6.In:Webauftritt.Gemeinde Guxhagen,abgerufen im Oktober 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.72.
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