Das altmärkische Drösede, ein Haufendorf am Zehrengraben, liegt 11 Kilometer nordöstlich von Arendsee (Altmark) und sechs Kilometer nordwestlich von Groß Garz, wo sich der Sitz der Gemeinde Zehrental befindet.[4]
Die Nachbarorte sind Bömenzien im Norden, Aulosen und Wanzer im Nordosten, Ziegelei und Kahlenberge im Osten, Deutsch im Südosten, Gollensdorf im Süden, Wirl im Südwesten und Nienwalde im Nordwesten.[4]
Der nordöstliche Teil der Gemarkung Bömenzien, deren Teil Drösede ist, gehört zur Aland-Elbe-Niederung. Dieses Schutzgebiet ist ein Teil vom Biosphärenreservat Mittelelbe, einem von insgesamt vier Reservaten des 1997 durch die UNESCO anerkannten Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe.[5]
Geschichte
Mittelalter bis 19. Jahrhundert
Die erste urkundliche Erwähnung als Drüsedow stammt vom 11. Juli 1319, als Markgraf Woldemar in Tangermünde dem Kloster Amelungsborn Besitzungen zu Aulosen mit Zubehör übereignete.[6] Weitere Nennungen sind 1405 de Veltmarke to der Drusede, das Dorf war offenbar wüst, 1518 to Drusedow, 1541 Drosede,[1] 1725 Dreßde[7] und 1804 Drösede.[8]
Im Jahr 1839 war das Dorf zur Hälfte abgebrannt. Südlich des Dorfes am Zehrengraben stand noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Windmühle, die bereits 1840 existierte.[1][9]
Eingemeindungen
Drösede gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Pollitz im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Drösede nach Bömenzien eingemeindet.[10] Zum 1. Januar 1973 wurde der Ortsteil Drösede ein Ortsteil von Gollensdorf (durch die Eingemeindung von Bömenzien in Gollensdorf).[10]
Zum 1. Januar 2010 wurde der Ortsteil Drösede der bis dahin selbständigen Gemeinde Gollensdorf durch einen Gebietsänderungsvertrag ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Zehrental, einem Mitglied der Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark).[11]
Die evangelischen Christen aus Drösede gehören zur Kirchengemeinde Bömenzien, die früher zur Pfarrei Bömenzien bei Groß Wanzer in der Altmark gehörte.[14] Die Kirchengemeinde wird heute betreut vom Pfarrbereich Beuster im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Abschnitt Drösede in der Liste der Kulturdenkmale in Zehrental
Das Dorf liegt am Radfernweg Altmarkrundkurs, der hier von Gollensdorf kommend durch den Ort weiter nach Bömenzien verläuft.[16]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.565–567, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.177.
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.367, 27. Drösede (Online bei google books).
Weblinks
Drösede im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.565–567, doi:10.35998/9783830522355.
Ralf Franke:Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14.Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
Hauptsatzung der Gemeinde Zehrental. 4.Juli 2019 (seehausen-altmark.de[PDF; 2,6MB; abgerufen am 17.Juli 2022]).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band1. Berlin 1843, S.433 (Digitalisat).
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.277 (PDF).
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag zur Neubildung der Gemeinde Zehrental. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12.August 2009, ZDB-ID2665593-7, S.213–216 (landkreis-stendal.de[PDF; 4,0MB; abgerufen am 16.Dezember 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.177.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.155 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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