Der Ort liegt nordwestlich von Engelbach und südlich von Eifa und fünf Kilometer nördlich von Biedenkopf. Dexbach ist über die Landesstraße 3091 zu erreichen – sie folgt dem Lauf des den Ort durchquerenden Engelbaches und mündet in nordwestlicher Richtung in die Bundesstraße 253.
Geschichte
Evangelische Kirche
Der Chor der heute Evangelischen Kirche Dexbach wurde um 1260 erbaut. Der Ort selbst wurde bekanntermaßen erst im Jahr 1332 unter dem Namen Deckenspach urkundlich erwähnt.[1] Dexbach hatte ein eigenes Gericht im Amt Biedenkopf, das die Niedere Gerichtsbarkeit ausübte.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Dexbach:
„Dexbach (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt 23⁄4 St. von Battenberg in einer rauhen Gegend, hat 58 Häuser und 253 evangelische größtentheils arme Einwohner. Man findet 2 Mahlmühlen mit denen 1 Oelmühle verbunden ist. Schon im Jahr 1654 wurde hier nach Erz gegraben.“[3]
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dexbach auf freiwilliger Basis nach Biedenkopf eingemeindet.[4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Biedenkopf wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Dexbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Biedenkopf
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Biedenkopf[8]
1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Biedenkopf
ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Biedenkopf[9][10]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dexbach 285 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 99 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 84 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 120 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 50 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Biedenkopf:1971; Zensus 2011[2]
Erwerbspersonen: 47Landwirtschaft, eineForstwirtschaft, zweiBergbau und Hüttenwesen, 9Gewerbe und Industrie, zweiKirche und Gottesdienst, eineGemeindeverwaltung.[1]
•1961:
Erwerbspersonen: 123Land- und Forstwirtschaft, 55produzierendes Gewerbe, 5Handel und Verkehr, 17Dienstleistungen und sonstiges.[1]
Politik
Ortsbeirat
Dexbach verfügt als Ortsbezirk über einen Ortsbeirat, bestehend aus drei Mitgliedern, dessen Vorsitzender ein Ortsvorsteher ist.[15]
Wappen
Hiss- und Bannerflagge
Am 16. Juli 1955 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:
Wappen von Dexbach
Blasonierung: „In Gold ein Kirschenbüschel mit drei roten Kirschen (2 zu 1) und drei grünen Blättern (1 zu 2).“[16]
Wappenbegründung: Das Wappen hat eine Anregung aus dem Wappen des ortsadligen Geschlechts der Herren von Dexbach aufgenommen, das im 14. Jahrhundert bezeugt ist und 3 Kugeln oder Ringe in der Stellung 2:1 führt. Diese Kugeln hat man in rote Kirschen umgestaltet, sie sollen auf die an den Hängen des Ortes vorzüglich gedeihenden Kirschen hinweisen.
Flagge
Am 20. Februar 1956 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:
„In einer von 2 goldenen Streifen eingefaßten breiten grünen Mittelbahn das Wappen der Gemeinde Dexbach.“[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Dexbach
Die Freiwillige Feuerwehr Dexbach sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Der Ort hat eine Burschenschaft, einen Verschönerungsverein und den 1987 gegründeten Club der Beigefreiten. In letzteren organisieren sich die durch Heirat in den Ort gezogenen auswärtigen Bürger zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. Die Folkgruppe Poeta Magica ist hier zu Hause.
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.52 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.350.
Hauptsatzung.(PDF;KKkB)§3.In:Webauftritt.Stadt,abgerufen im Januar 2022.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.7 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., §40 Punkt 6d) (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.415 (online bei Google Books).
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Dexbach, Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 16.Juli 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr.31, S.771, Punkt 816 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 2,5MB]).
Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Dexbach im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 10.März 1956. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1956 Nr.7, S.218, Punkt 207 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF]).
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