world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Dettensee ist einer von 17 Stadtteilen der Stadt Horb am Neckar. Das Dorf liegt im Südosten des Landkreises Freudenstadt im Bundesland Baden-Württemberg.

Dettensee
Ehemaliges Gemeindewappen von Dettensee
Ehemaliges Gemeindewappen von Dettensee
Höhe: 524 m
Fläche: 2,94 km²
Einwohner: 546 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1971
Postleitzahl: 72160
Vorwahl: 07451
Karte
Karte
Lage von Dettensee in Horb am Neckar

Die gegenwärtig 543 Einwohner zählende Ortschaft wurde urkundlich 816 erstmals als Tatinse erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte der Ort häufig den Besitzer, bis er 1803 an Hohenzollern-Sigmaringen fiel. Seither verblieb er bei allen Nachfolgeländern dieses Fürstentums. Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg erfolgte 1971 die Eingemeindung nach Horb.


Geographie


Die Gemarkungsfläche ist 2,94 km² groß und liegt auf einer leicht welligen Hochebene, die von einigen kleineren Tälchen durchfurcht und von den Flüssen Neckar und Eyach begrenzt wird. Dettensee liegt auf einer Höhe von 541 m ü. NN und ist im Süden und Osten von Waldbestand, ansonsten von Acker- und Weideland umgeben.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Dettensee hat über die L459 Anschluss an das Horber Teilstück der Bundesstraße 32 und damit an die A 81. Das Dorf ist an das Netz der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) gebunden, wodurch eine direkte Busverbindung nach Sulz und Horb besteht.


Bildungseinrichtungen


Dettensee verfügt über einen städtischen Kindergarten[1]. Grundschüler besuchen die Grundschule im Nachbarort Nordstetten.


Medien


Als Tageszeitung sind in Dettensee der Schwarzwälder Bote aus Oberndorf und die Südwest-Presse aus Ulm mit ihrer Regionalausgabe Neckar-Chronik vertreten. Außerdem erscheint einmal wöchentlich das „Mitteilungsblatt der Stadtteile Nordstetten, Dettensee, Isenburg“.


Geschichte


Dettensee wurde erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes entwickelte sich aus dem Personennamen Detwin über Tettensee und Dattensöw zu Dettensee. Im örtlichen Dialekt ist der Name Dätsail gebräuchlich.

Dettensee wechselte bis ins 19. Jahrhundert hinein häufig seine Besitzer. Seit 1715 war es im Besitz des Klosters Muri in der Schweiz. Ab 1803 gehörte es durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.

Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert existierte in Dettensee eine große jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge und Friedhof. 1903 lebten in Dettensee 19 Juden.[2] Die Tür der Dettenseer Synagoge kann zusammen mit dem Synagogensilber und anderen Erinnerungsstücken an die Dettenseer jüdische Gemeinde seit November 2011 als Teil der Dauerausstellung Spurensicherung – Jüdisches Leben in Hohenzollern in der ehemaligen Synagoge in Haigerloch besichtigt werden. Sie ist die einzige komplett erhaltene Synagogentür auf dem Gebiet des ehemaligen Landes Hohenzollern.[3]

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude im Ort, unter anderem das Rathaus, zerstört. Elf Juden wurden deportiert und starben später in Lagern.[4]

Der Ort kam am 1. Dezember 1971 im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform zur Stadt Horb am Neckar[5], die später Große Kreisstadt wurde. Mit der Eingemeindung verbunden war auch der Wechsel vom Landkreis Hechingen in den Landkreis Horb, dessen Kreissitz Horb war. Am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Horb aufgelöst, sodass Dettensee als Stadtteil von Horb zum Landkreis Freudenstadt kam.


Wappen


Das Wappen als Schmuck einer Bankgruppe im Ortskern von Dettensee
Das Wappen als Schmuck einer Bankgruppe im Ortskern von Dettensee

Das Wappen zeigt in Gold einen sechsstrahligen, roten Stern über erhöhtem blauen Wellenschildfluss. Der Wellenschildfluss bezieht sich sowohl auf die letzte Silbe des Ortsnamens als auch auf den nahegelegenen „Bodenlosen See“. Der Stern soll an die Herren von Neuneck, die Ortsbesitzer von 1596 bis 1620, erinnern, die einen goldenen Stern im roten Feld ihres Wappens führten. Um der heraldischen Farbregel, die über dem blauen Schildfluss kein rotes Feld zulässt, zu genügen, wurden die neuneckschen Farben umgekehrt.

Das Wappen wurde am 28. Februar 1969 vom Innenministerium verliehen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Das Vogteigebäude
Das Vogteigebäude
Glockenturm von St. Cyriakus
Glockenturm von St. Cyriakus

Vereine



Regelmäßige Veranstaltungen


In Dettensee feiert man die schwäbisch-alemannische Fastnacht („Fasnet“). Traditionell findet am Fastnachts-Dienstag ein Umzug durch den Ort statt. Es gibt eine Narrenzunft mit zwei Figuren: Schandle und Hexen.


Persönlichkeiten




Commons: Dettensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. horb.de: Kindertageseinrichtungen, Abschnitt Dettensee: Kindergarten „Die kleinen Schlossgeister“ Dettensee (aufgerufen am 26. September 2019)
  2. www.jewishencyclopedia.com, abgerufen am 27. Juli 2008
  3. RTF.1 Nachrichten vom 10. November 2011
  4. Die jüdische Gemeinde von Dettensee 1579 bis 1939
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 529.
  6. Schwäbischer Heimatbund: Träger des Denkmalschutzpreises 1992, abgerufen am 18. Juli 2009
  7. Herbert Zander: Salomon Hirschfelder, Leben und Werk eines Multitalents aus Hohenzollern. In: Hohenzollerische Heimat Jg. 53 Nr. 4 Dezember 2003. S. 59–64 und Nr. 1 März 2004 S. 1–5.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии