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Canitz ist ein zu Riesa gehöriges Dorf. Der Ort liegt zwei Kilometer westlich der Stadt direkt nördlich der Leipzig-Dresdner Eisenbahn, in der Nähe der Gemeinde Mautitz. Nordöstlich grenzt der Riesaer Ortsteil Pochra an. Durch das Dorf fließt die Döllnitz, die bei Merzdorf in die Elbe mündet.

Canitz
Stadt Riesa
Wappen von Canitz
Wappen von Canitz
Höhe: 103 m ü. NN
Fläche: 4,01 km²
Einwohner: 536 (31. Dez. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Vorwahl: 03525 / 035264
Canitz (Sachsen)
Canitz (Sachsen)

Lage von Canitz in Sachsen

In Canitz leben rund 650 Einwohner (2006). Um den alten Dorfkern herum wurden vor allem seit 1990 zahlreiche Einfamilienhäuser neu gebaut.


Geschichte


Canitz ist eine slawische Gründung; das Dorf existierte vermutlich schon im 9. Jahrhundert. Nach der deutschen Eroberung der Gegend an der Elbe wurde in Canitz zur Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert eine Wasserburg als Herrensitz errichtet. Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche erbaut.

Die alte Wasserburg wurde um 1550 durch einen Schlossbau ersetzt, der im Dreißigjährigen Krieg abbrannte. Auch das gesamte Dorf hatte sehr in diesem Krieg sehr unter Durchzügen, Plünderungen, Verwüstungen und Seuchen zu leiden.

Von 1693 bis 1697 ließ Andreas Dietrich von Schleinitz, Besitzer von Canitz, die Kirche umbauen und erweitern. Unter anderem wurde ein neuer höherer Turm hinzugefügt. Fehler beim Bau führten immer wieder zu Schäden, insbesondere Rissen am Turm, die mehrfach kostspielig repariert werden mussten. Im Siebenjährigen Krieg plünderten preußische Soldaten 1758 die Kirche; sie stahlen unter anderem die Orgelpfeifen aus Zinn.

Schloss Canitz
Schloss Canitz

1764 wurde in Canitz ein neues Schloss erbaut. 1819 wurde die erste Canitzer Schule errichtet. 1824 wurde Florian Risse erster offizieller Ortsratvorsitzender.

1945 wurde das Schloss enteignet und Flüchtlinge dort einquartiert. 1948 verfügten die Behörden den Abriss. An Stelle des Schlosses und des zugehörigen Gartens wurde ein Sportplatz angelegt.

Wegen Einsturzgefahr musste 1967 die Kirche geschlossen werden. Da zu DDR-Zeiten keine Mittel für die Renovierung vorhanden waren, entschloss sich die Kirchgemeinde zum Abriss, der dann im Sommer 1975 erfolgte, wobei man aber die Außenmauern etwa vier bis fünf Meter hoch stehen ließ.

Reste der Kirche Canitz
Reste der Kirche Canitz

Im Jahr 1974 wurden Canitz und das benachbarte Pochra nach Riesa eingemeindet.

2005 hat sich ein Verein gebildet, der den Wiederaufbau der Dorfkirche betreibt.


Bevölkerungsentwicklung


JahrEinwohner
155123 besessene Mann, 45 Einwohner
176423 besessene Mann, 15 Häusler, 10,5 Hufen je 40 Scheffel
1834 341
1871 372
1890 452
1910 515
JahrEinwohner[2]
1925 591
1939 685
1946 910
1950 877
1964 1043

Persönlichkeiten




Commons: Canitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistischer Bericht I. Quartal 2020 – Stadt Riesa. (PDF; 394 KB) In: Stadt Riesa. S. 5, abgerufen am 27. September 2021.
  2. Canitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen,.



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