Böß-Gesäß (umgangssprachlich Hessisch-Bösgesäß, amtlich auch Bös-Gesäß II) ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein in Hessen. Zusammen mit Bösgesäß bildete es ursprünglich einen gemeinsamen Ort. Die beiden Teile des damaligen Bösgesäß gehörten jedoch bereits im späten Mittelalter zu verschiedenen Gerichten innerhalb des Herrschaftsgebietes der Isenburger. Als Grenze wurde die durch den Ort fließende Bracht festgelegt.
Böß-Gesäß Gemeinde Birstein 50.3769444444449.2688888888889133 | |
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Höhe: | 133 m ü. NN |
Fläche: | 1,36 km²[1] |
Einwohner: | 92 (31. Dez. 2021) HW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 63633 |
Vorwahl: | 06054 |
Die älteste bekannte Erwähnung von Bösgesaß stammt vom 21. September 1384 unter dem Ortsname Buensgesesze.[3] Der Ortsname wird als „Wohnsitz des Bunzo“ gedeutet.[4][5]
Diese Dorfhälfte am orografisch rechten Brachtufer gehörte zum Gericht Unterreichenbach. Als das Fürstentum Isenburg nach dem Wiener Kongress im Jahr 1816 geteilt wurde[6], fiel das Gebiet an das Großherzogtum Hessen. Böß-Gesäß wurde 1822 zunächst in den Landratsbezirk Büdingen, dann 1848 in den Regierungsbezirk Nidda und schließlich 1852 in den späteren Kreis Büdingen (ab 1939 Landkreis Büdingen[7]) der Provinz Oberhessen eingegliedert.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[8]
Das Gebiet am linken Brachtufer kam dagegen 1816 an das Kurfürstentum Hessen, 1866 an Preußen und wurde später in den Kreis Gelnhausen der Provinz Hessen-Nassau eingegliedert. Am 1. Februar 1971 ist Bösgesäß (mit dem damaligen amtlichen Gemeindenamen Bößgesäß) ebenfalls in die Gemeinde Birstein eingemeindet worden.[8]
Für beide Ortsteile, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Böß-Gesäß 105 Einwohner. Darunter waren 3 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 36 zwischen 18 und 49, 33 zwischen 50 und 64 und 12 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Böß-Gesäß: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 91 | |||
1840 | 103 | |||
1846 | 102 | |||
1852 | 97 | |||
1858 | 118 | |||
1864 | 90 | |||
1871 | 97 | |||
1875 | 86 | |||
1885 | 101 | |||
1895 | 107 | |||
1905 | 104 | |||
1910 | 98 | |||
1925 | 97 | |||
1939 | 98 | |||
1946 | 136 | |||
1950 | 129 | |||
1956 | 106 | |||
1961 | 115 | |||
1967 | 110 | |||
1970 | 89 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 105 | |||
2021 | 91 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Birstein:[2]; Zensus 2011[11] |
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Birstein-Böß-Gesäß
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