Birkenheide ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Maxdorf an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.4794444444448.2586111111111101 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Pfalz-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Maxdorf | |
Höhe: | 101 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,93 km2 | |
Einwohner: | 3118 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1064 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67134 | |
Vorwahl: | 06237 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 38 003 | |
LOCODE: | DE 6BM | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 79 67133 Maxdorf | |
Website: | www.vg-maxdorf.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Juliane Popp | |
Lage der Ortsgemeinde Birkenheide im Rhein-Pfalz-Kreis | ||
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Birkenheide liegt ca. 10 Kilometer westlich von Ludwigshafen in der Pfalz. Angrenzende Gemeinden – von Norden im Uhrzeigersinn – sind Weisenheim am Sand, Lambsheim, Maxdorf, Fußgönheim, Ellerstadt, Bad Dürkheim und Erpolzheim.
1936 wurde die Großsiedlung Hundertmorgen von dem NS-Einheitsverband Deutschen Arbeitsfront auf einem Landstrich errichtet, der seit Jahrhunderten zwischen Lambsheim und Weisenheim am Sand umstritten war. Er gehörte einmal zu dem untergegangenen Dorf Eyersheim. Für 528 Personen angelegt, wurde die Siedlung zunächst von Weisenheim aus verwaltet. Die ersten Häuser befanden sich östlich des 1952 angelegten Friedhofs im Norden der jetzigen Gemeinde. 1939 wurde durch die Bebauung des heutigen Ortskerns mit größer angelegten Ein- und Zweifamilienhäusern die Siedlung erweitert.
Nach Kriegsende 1946 war die Einwohnerzahl auf etwa 1200 Menschen angewachsen, vor allem durch Zuwanderer und Flüchtlinge, die in Behelfswohnheimen im Nordosten des Ortes untergebracht wurden. Immer noch fehlten aber jegliche öffentliche Einrichtungen, man bezeichnete die Siedlung als das „vergessene Dorf“.
Am 1. Oktober 1952 wurde aus der Siedlung die selbständige Gemeinde Birkenheide im Landkreis Neustadt an der Weinstraße. Sie wurde zusammengesetzt aus Gebietsteilen der Gemarkungen Weisenheim am Sand, Bad Dürkheim, Lambsheim und Ellerstadt.[2] Erste Bürgermeisterin war Albertine Scherer. Es entstanden sehr bald eine eigene Volksschule, Kindergärten, Feuerwehrhaus und sonstige kommunale Einrichtungen. Die Behelfswohnheime wurden von 1964 bis 1970 durch Wohnblocks und Reihenhäuser ersetzt. Am 7. Juni 1969 wechselte die Gemeinde in den Landkreis Ludwigshafen, den heutigen Rhein-Pfalz-Kreis.
1970 schloss Birkenheide mit Ludwigshafen einen Eingemeindungsvertrag, der allerdings von Maxdorf und der rheinland-pfälzischen Landesregierung abgelehnt wurde. Eine Klage blieb erfolglos.[3] 1983 wurde das Dorfgemeinschaftshaus erbaut.[4]
Am 31. Oktober 2014 waren 36,1 % der Einwohner evangelisch und 28,3 % katholisch. Die übrige 35,6 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[5] Die Zahl der Katholiken und vor allem die der Protestanten ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Oktober 2022) sind von den Einwohnern 28,4 % evangelisch, 24,4 % katholisch und 47,2 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[6]
Die 1951 erbaute protestantische Pfarrkirche entstammte einem Notkirchenprogramm der Nachkriegszeit von Otto Bartning.[7] Als eine der wenigen der etwa 50 erbauten Kirchen ist diese noch relativ unverändert erhalten geblieben und steht deshalb unter Denkmalschutz.[8] Die Atmosphäre des Kirchenraums wird durch die Holzbauweise und den als Fensterfront ausgeführten Giebel geprägt. Der Altar befindet sich in einem verschließbaren Wandschrank, dadurch kann die Kirche auch für profane Zwecke genutzt werden.
Die erste katholische Kirche wurde 1968 aus Holz erbaut, musste aber wegen Baufälligkeit 1995 durch die neue Pfarrkirche St. Josef der Arbeiter in Birkenheide ersetzt werden. Der Backsteinbau beinhaltet Versammlungs- und Jugendräume.[9]
Der Gemeinderat in Birkenheide besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[10][11][12][13]
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt |
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2019 | 5 | 11 | – | 4 | 20 |
2014 | 8 | 9 | – | 3 | 20 |
2009 | 9 | 11 | – | – | 20 |
2004 | 7 | 12 | 1 | – | 20 |
Juliane Popp (parteilos, CDU-Kandidatin) wurde am 4. Oktober 2021 Ortsbürgermeisterin von Birkenheide, nachdem sie bereits seit Mai als bisherige Erste Beigeordnete die Amtsgeschäfte geführt hatte.[14][15] Bei der Direktwahl am 26. September 2021 war sie mit einem Stimmenanteil von 66,6 % zur Ortsbürgermeisterin gewählt worden.[16]
Popps Vorgänger Rainer Reiß (CDU), seit 2019 wieder ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Birkenheide, war am 15. Mai 2021 verstorben.[17][18]
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Blasonierung: „Von Schwarz und Gold geteilt, oben drei silberne Birkenbäume, unten ein rotes Mühlrad.“[21] |
Wappenbegründung: Die Birken verweisen redend auf den Ortsnamen und das Mühlrad erinnert an die Eyersheimer Mühle bzw. das ehemals zugehörige Dorf Eyersheim, auf dessen Flurgemarkung Birkenheide entstand. Die Farben Schwarz und Gold verweisen auf die Kurpfalz, Gold und Rot auf Weisenheim am Sand.
Es wurde 1979 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. |
Das 1987 ausgewiesene Naturdenkmal Silbergrasflur ist ein südlich der Ortslage gelegener Sandmagerrasen, der Lebensraum für spezialisierte Insekten- und Pflanzenarten wie die Kreiselwespe und die Dünenameisenjungfer sowie das namengebende Silbergras ist.[22]
Der Tierpark Birkenheide wurde 1964 eröffnet und hält rund 50 Tierarten.[23][24]
Südlich von Birkenheide verläuft die Bundesautobahn 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen). In die umliegenden Orte führen Busverbindungen. In Maxdorf, Fußgönheim und Ellerstadt sind Haltestellen der Stadtbahnlinie Bad Dürkheim–Ludwigshafen (ehemals Rhein-Haardtbahn). Birkenheide gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
In Birkenheide gibt es zwei Kindergärten bzw. -tagesstätten und eine Grundschule mit Bücherei.[25][26]
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