world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Bienen ist ein Stadtteil der Stadt Rees (NRW) am unteren rechten Niederrhein. Der Ort hat nach Auskunft der Stadt Rees per 13. Juli 2009 884 Einwohner.

Bienen
Stadt Rees
Höhe: 18 m ü. NN
Fläche: 8,71 km²
Einwohner: 884 (13. Jul. 2009)
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 46459
Vorwahl: 02851
Wappen von Bienen
Wappen von Bienen

Gemeindegebiet


Die Gemeinde Bienen in der Rheinaue hinter dem Banndeich ist landwirtschaftlich geprägt. Vom Bienener Banndeich aus haben die Besucher einen großartigen Blick auf den im 16. Jahrhundert entstandenen Bienener Altrhein. Dort liegen im Naturschutzgebiet die Bauernsiedlungen Grietherbusch und Grietherort, die beide ebenfalls zum Ortsteil gehören.


Geschichte


Kath. Pfarrkirche St. Cosmas und Damian
Kath. Pfarrkirche St. Cosmas und Damian

Anfänge


Inschrift: „Von altersher war benhorst die Grabstätte der Gebeine Erschlagener; denn damals war es eine Höhle ruchloser Räuber. So wurde aus Gebeinen der Name Beynen (Bienen). Im Jahr 903 am Feste des hl. Lambertus, wurde die Kirche zu Bienen geweiht; dieses zum Gedächtnis.“[4]

14. Jahrhundert


Schloss Hueth heute
Schloss Hueth heute

Schloss Hueth ist ein Wasserschloss etwa 1,5 Kilometer nördlich des Dorfs Bienen. Schon kurz nach der Errichtung im Jahr 1364 durch die Ritter von Hekeren (auch Heckeren) wird die mittelalterliche Anlage ein Lehen Kurkölns (Offenhaus). Ende des 14. oder zu Beginn des 15. Jahrhunderts kommt die damalige Burg an die Familie von Wylich, in deren Besitz sie für mehr als drei Jahrhunderte verbleibt. Im 17. Jahrhundert zu einem Schloss umgestaltet, wird Hueth wegen finanzieller Probleme in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Friedrich Wilhelm von Borcke verkauft. Seine Familie gestaltete das Herrenhaus der Anlage im Stil des Rokokos um. Durch Heirat und Erbschaft kam Schloss Hueth im 19. Jahrhundert an die Familie von Wittenhorst-Sonsfeld, die heute noch Eigentümerin ist. Da sie die seit dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich zerstörten Gebäude privat nutzt, ist die Anlage für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.


Älteste Beurkundung


Richtersiegel von 1435
Richtersiegel von 1435

Das älteste bekannte Siegel von Bienen ist ein Richtersiegel von 1435. Dieses zeigt die heutigen Schutzpatrone Cosmas und Damian mit Schwertern und in der Mitte ein Salbentöpfchen (Bienenkorb) in Wappenform.


16. Jahrhundert


Im 16. Jahrhundert wurde Bienen durch niederländische und im Anschluss spanische Truppen geplündert und vieles stark zerstört. In einer Rheinkarte (16. Jahrhundert) wird Bienen mit schematischer Darstellung der Kirche inmitten mehrerer Häuser sowie dem Banndeich gezeigt.


19. Jahrhundert


Das Urkataster von 1820 zeigt die Kirche als Ortsmitte, wobei an den Kirchplatz unmittelbar mehrere Gebäude angrenzen. Zwischen 1820 und 1869 entstand die neue Trassierung der späteren Reichsstraße 8 (heutige B 8) nach Emmerich. Vor 1820 verlief die Verbindung nach Praest und Emmerich über den Banndeich.


Amt Vrasselt


Bienen gehörte seit dem 19. Jahrhundert gemeinsam mit den Gemeinden Vrasselt, Praest, Dornick und Grietherbusch bis 1969 zum Amt Vrasselt und wurde am 1. Juli 1969 im Zuge des ersten kommunalen Neugliederungsprogramms in die Stadt Rees eingegliedert.[5]

Wahlergebnis der Gemeindewahlen am 9. November 1952: Wahlberechtigte 568 mit je 6 Stimmen. Abgegebene gültige Stimmen: 2123, davon 924 Stimmen für CDU (4 Sitze), 1199 Stimmen für Zentrum (5 Sitze). Bürgermeister Gemeinde Bienen: Landwirt Paul Köster. Stellvertreter: Landwirt Theodor Lueb. Ratsmitglieder: Zentrum: Robert Flür (Transportunternehmer), Hugo Franken (Landwirt), Hermann Lütke-Glanemann (Landwirt), Wilhelm Schmitz (Landwirt); CDU: Heinrich Köster (Landwirt), Heinrich Jansen (Schreinermeister), Heinrich Terhardt (Maurer).


20. / 21. Jahrhundert



Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich

Die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich ist eine historische Eisenbahn im damaligen Kreis Rees, die die Kreisstadt Wesel mit den Städten Rees und Emmerich verband. Sie verkehrte vom 6. November 1914 bis zum 31. Dezember 1966 auf überwiegend eigenem Bahnkörper. Die Strecke verlief in Wesel zunächst 2 km neben der heutigen B 8 auf einem separaten Bahnkörper, um dann entlang der Dämme des Rheins von Ort zu Ort zu führen, um schließlich vor Emmerich wieder auf die B 8 zu stoßen. In Bienen selber sind noch einige Strommasten der Kleinbahn zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Strecke durch Bombenangriffe stark beschädigt, und der Betrieb auf dem Teilstück Rees-Emmerich wurde dauerhaft stillgelegt.


Haus Weegh

Haus Weegh
Haus Weegh

Das „Haus Weegh“ wird 1923/24 von einem Landwirt namens Elsing erbaut, der Milchkühe sowie eine Hengststation besitzt. Der Landwirt ist Verwalter einer Kuhherde von 100 Milchkühen, die der Stadt Köln gehört und von dem Oberbürgermeister von Köln und späteren Bundeskanzler Adenauer zur Versorgung der Kölner Schulkinder mit Milch angeschafft worden ist. 1932 wurde das Haus von Gerhard Weegh gekauft und von einer Wurstfabrik genutzt. Nach 1945 beschäftigte die Weberei Wieland in Haus Weegh 30 Frauen und Männer an 10 Webstühlen. Auf die Weberei folgt eine Spitzenhandelsgesellschaft. In den 60er Jahren hat die Druckerei Lüdecke ihren Standort im Haus Weegh. Neben den unterschiedlichen Nutzungen fanden Teile des Hauses als Wohnraum Verwendung. Platz war für 5–7 Wohnungen. Seit Herbst 1994 ist das Naturschutzzentrums im Kreis Kleve im Haus Weegh ansässig.


Die Jahre 1939 bis 1945


Die Jahre 1945 bis 2000

Naturschutzgebiet Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer (Mai 2018)
Naturschutzgebiet Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer (Mai 2018)

21. Jahrhundert (ab 2000)


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Der Name Bienen


Der Nordeingang der Kirche zu Bienen trägt eine lateinische Inschrift. In der heißt es, dass die Kirche im Jahre 903 am Fest des Lambertus (17. September) geweiht wurde. Einst wurden in „beenhorst“ die Gebeine Erschlagener begraben. Die Bedeutung für „beenhorst“ war eine Höhle schlimmer Räuber. Mit der Zeit wurde aus den Gebeinen der Name „Beenen“ (Bienen). Die Inschrift in der Kirche ist erst um 1500 geschaffen worden. Es ist nirgends niedergelegt, ob es die Wahrheit besagt. Eine andere Namensdeutung erfolgt aus der Lagebezeichnung „Binnen im Sumpfland“.


Bauwerke


Mühle Berg
Mühle Berg

Auf dem heutigen Gemeindegebiet findet man folgende sehenswerte Bauwerke:


Hagelkreuz


Hagelkreuz im Westerfeld
Hagelkreuz im Westerfeld
Grietherorter Altrhein
Grietherorter Altrhein

Nach mündlichen Überlieferungen wurde bereits im 17. Jahrhundert nach einer schweren Hagel- und Unwetterkatastrophe das Hagelkreuz von den Bürgern „zum Schutze vor Hagel“ aufgestellt. In diesem Zusammenhang spielt der Hagelkreuzbaum, der direkt hinter dem Hagelkreuz steht, eine wichtige Rolle. Ein Auszug aus der Sitzung des Bienener Gemeinderates vom, 18. Juni 1891 zeigt: „Punkt 5: Erneuerung des jetzt gänzlich abgestorbenen Kreuzbaumes im Westerfeld. Der Baum ist eine Marke für das längs vorbeiführende Feld und ist bisher gebräuchlich gewesen, bei dem jährlichen Prozessionsgang der Gemeinde unter demselben einen Altar zu errichten.“


Naturschutzzentrum im Kreis Kleve


Das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve wurde 1993 gegründet. Grund war das Konzept des Landes, in jedem Kreis eine Biologische Station einzurichten. Zentrale Überzeugung ist, Naturschutz könne nur mit den Menschen in der Region praktiziert werden. Das denkmalgeschützte Haus Weegh ist Sitz des Naturschutzzentrums. Das direkt am Naturschutzgebiet Bienener Altrhein gelegene Gebäude bietet den idealen Standort für die Naturschutzarbeit im Kreis Kleve, zum Beispiel auch NSG Grietherorter Altrhein.


Vereine



Wirtschaft und Infrastruktur



Schienenverkehr


Die nächstgelegenen Haltepunkte[10] an der zweigleisigen, elektrifizierten Hollandstrecke sind


Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich über Bienen


Die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich ist eine historische Eisenbahn im damaligen Kreis Rees, die die Kreisstadt Wesel mit den Städten Rees und Emmerich verband. Sie verkehrte vom 6. November 1914 bis zum 31. Dezember 1966 auf überwiegend eigenem Bahnkörper. Die Strecke verlief in Wesel zunächst 2 km neben der heutigen B 8 auf einem separaten Bahnkörper, um dann entlang der Dämme des Rheins von Ort zu Ort zu führen, um schließlich vor Emmerich wieder auf die B 8 zu stoßen. In Bienen selber sind noch einige Strommasten der Kleinbahn zu sehen. Auf dem Fahrradweg von Bienen in Richtung Praest (Ortsteil von Emmerich) entlang der B8 einige Betonsockel zu entdecken. Die Züge verkehrten montags bis samstags zwischen 6.00 Uhr und 21.00 Uhr im Stundentakt, an Sonntagen alle halbe Stunde. Für die gesamte Strecke benötigten sie rund 1 Stunde 50 Minuten. In Rees bestand seit dem 28. Februar 1915 Anschluss an die Kleinbahn Rees-Empel.


Straßen


Die Bundesstraße 8 schließt Bienen an das Fernstraßennetz an. Die Bundesstraße 8 wurde von Emmerich bis Wesel damit auch im Bereich Bienen zur Landstraße 7 heruntergestuft. Mit der Anschlussstelle Rees/Isselburg gibt es eine Autobahnzufahrt zur A 3.


Persönlichkeiten



Literatur





Einzelnachweise


  1. Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e. V.
  2. S. H. Terlinden: Rees – stille Stadt am breiten Strom, in: Kreis Rees 1974, Wesel 1973, S. 32ff.
  3. Zur historischen Bedeutung Bienens für die Stadt Rees und in die niederrheinische Region vgl. auch: Liste zur Geschichte von Rees
  4. O. Prömel: Bienen, 1954, S. 54.
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 103.
  6. Bericht über die Ziegelei Boers im Dachziegelarchiv, Auszug aus Panneschöpper 1993, S. 38–61
  7. Jan. bis März 1945: Nach einer Razzia in Den Haag wurden 500 Zwangsarbeiter in zwei Veranstaltungssälen untergebracht.
  8. Zwischen dem 28. Jan. und dem 12. Feb. 1945 gab es im Saal der Gaststätte Seegers eine weitere Außenstelle mit ca. 300 Zwangsarbeitern.
  9. Für kurze Zeit waren Zwangsarbeiter in Emmerich-Praest und in Empel (Rees) untergebracht, wobei Empel als Notkrankenhaus diente.
  10. Siehe auch: Niederrheinische Verkehrsbetriebe.
  11. Lukas Bergmann, 1944/1945: Das Zwangsarbeiterlager in Rees



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии