Ortsschule (links) und evangelische Kirche Berfa (rechts)
Ortsschule (links) und evangelische Kirche Berfa (rechts)
Geographie
Berfa liegt nordöstlich der Kernstadt am kleinen Fluss Berf, der dem Ort seinen Namen gab, und im Tal zwischen dem Bechtelsberg und der Steinfirst. Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3157 und 3295. Im Süden führt die Bundesautobahn 5 an Berfa vorbei. Berfa ist am ehesten bekannt durch die gleichnamige BAB Autobahnraststätte an dieser Autobahn.
Geschichte
Der Bereich war bereits vor 3000 bis 4000 Jahren besiedelt. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Berfa erfolgte unter dem Namen superior Berfe im Jahr 1282.[1]
Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Berfa im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Alsfeld eingegliedert. Gleichzeitig wechselte der Ort damit vom Kreis Ziegenhain in den Vogelsbergkreis.[3][4] Für den Stadtteil Berfa, wie für die übrigen Stadtteile von Alsfeld, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Berfa lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Neukirchen
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Neukirchen[7]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Amt Neukirchen
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Neukirchen
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Neukirchen
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Breitenbach
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Ziegenhain wurde der Kreis Ziegenhain für die Verwaltung eingerichtet und das Justizamt Oberaula war als Gericht in erster Instanz für Berfa zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Oberaula.[11][12] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.
Das Amtsgericht Oberaula war ab dem 15. Juli 1943 nur noch Zweigstelle des Amtsgerichts Treysa und ab März 1947 Zweigstelle des Amtsgerichts Neukirchen. Die Zweigstelle wurde am 30. Juni 1969 aufgehoben. Der Bezirk des ehemaligen Amtsgerichts Oberaula ging mit diesem Tag im Bezirk des Amtsgerichts Treysa auf, das 1970 in Amtsgericht Schwalmstadt umbenannt wurde.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Berfa 588 Einwohner. Darunter waren 6 (1,0%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 231 zwischen 18 und 49, 138 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 231 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 135 Haushaltungen leben keine Senioren.[13]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Alsfeld: 2006:[14], 2015[15], 2020[2]; Zensus 2011[13]
Erwerbspersonen: zwei Schneider, ein Maurer, sechs Leineweber, zwei Müller, zwei Schmiede, ein Botgänger, zwei Tagelöhner, zwei Branntweinbrenner und -schenker, ein Wirt.
•1838:
Familien: 30 Ackerbau, 21Gewerbe, 28Tagelöhner.
•1961:
Erwerbspersonen: 173Land- und Forstwirtschaft, 165produzierendes Gewerbe, 28Handel und Verkehr, 18Dienstleistung und Sonstiges.
Religion
Evangelische Kirche in Berfa
Die evangelische Kirche in Berfa ist ein einfacher Saalbau von 1748. Auf einen älteren Bau, vermutlich am gleichen Ort, verweist ein gotischer Fensterbogen, der 2002 bei Arbeiten an den Grundmauern freigelegt wurde. Die Kirche gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Bechtelsberg, die Teil des Kirchenkreises Schwalm-Eder in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist.[16]
Berfa.In:Webauftritt.Stadt Alsfeld,abgerufen im Juli 2021.
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Alsfeld und Lauterbach (GVBl. II 330-12) vom 1.August 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.215, §§2 und 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.347.
Hauptsatzung.(PDF;208kB)§8.In:Webauftritt.Stadt Alsfeld,abgerufen im Februar 2012.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.84 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August., (kurhessGS 1821) S.74 f.
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (Online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
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