Anzenbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.[2]
Anzenbach Markt Berchtesgaden 47.6389313.00775602 | |
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Höhe: | 602 m ü. NHN |
Einwohner: | 123 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 83471 |
Vorwahl: | 08652 |
![]() Hilgerkapelle (Filialkirche Maria Dorfen) | |
Vermutlich bereits ab Ende des 14. Jahrhunderts war Anzenbach der 1. Gnotschaftsbezirk der „Urgnotschaft“ Berg im Berchtesgadener Land, das ab 1380 das Kernland der Reichsprälatur Berchtesgaden und der später eigenständigen, reichsunmittelbaren Fürstpropstei Berchtesgaden (1559–1803) bildete. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 das Berchtesgadener Land mit seinen Gnotschaften dem Königreich Bayern angegliedert und Berg ab 1812 zur Gemeinde Salzberg. Von 1817 bis 1818 kam Anzenbach für ein Jahr zur Gemeinde Gern, um dann erneut bis zum 31. Dezember 1971 Ortsteil der Gemeinde Salzberg zu sein. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Salzberg zum 1. Januar 1972 nach Berchtesgaden eingemeindet,[3] wodurch Anzenbach ein Gemeindeteil bzw. Gnotschaft des Marktes Berchtesgaden wurde.
Fürstpropst Jakob Pütrich (1567–1594) ließ in Anzenbach die Meierhöfe Dietfeld und Rosenhof erbauen, der letztere war zuerst ein Pfannhaus.[4] 1574 ließ er rund 430 Meter nördlich des Rosenhofes das kleine Lustschloss Etzerschlössl errichten und mit kostbarer Zirbenholzvertäfelung und kunstvollen Öfen ausstatten. Mit seinen zehn Räumen stand das Etzerschlössl den Bürgern auch zeitweise als Zufluchtsort bei Epidemiegefahr offen; es ging später an verschiedene Besitzer über. Zuletzt diente es bis zum Abriss 1960 als Kinderheim. Die zum Ensemble gehörende und wegen ihrer Baufälligkeit ebenfalls abgerissene Etzermühle, am Austritt des Gerer Baches gelegen, war eines der „altromantischsten Gebäude des Landes“.[5] Die neuere nördlich von Anzenbach begründete Siedlung Am Etzerschlössl ist jetzt ebenfalls ein Ortsteil des Marktes Berchtesgaden, liegt jedoch nicht mehr wie Anzenbach in der Gemarkung Salzberg, sondern in der Gemarkung Maria Gern.
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Berchtesgaden#Anzenbach
Gemarkung Berchtesgaden (Hauptort u. Gemeindezentrum) | Gemarkung Au: Unterau | Oberau | Resten | Gemarkung Maria Gern: Hintergern | Obergern | Vordergern | Am Etzerschlößl Gemarkung Salzberg: Anzenbach | Metzenleiten | Mitterbach | Obersalzberg | Untersalzberg I | Untersalzberg II | Gemarkung Eck
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Au (heute Gemarkung Au des Marktes Berchtesgaden) |
Unterau • Oberau • Resten |
Gern (heute Gemarkung Maria Gern des Marktes Berchtesgaden) |
Hintergern • Obergern • Vordergern |
Salzberg (heute Gemarkung Salzberg des Marktes Berchtesgaden) |
Anzenbach • Metzenleiten • Mitterbach • Obersalzberg • Untersalzberg I • Untersalzberg II |
Bischofswiesen (heute Gemeinde Bischofswiesen) |
Loipl • Stanggaß • Strub • Bischofswiesen • Winkl • Engedey |
Ettenberg (heute Gemarkung Ettenberg des Marktes Marktschellenberg) |
Vorderettenberg • Hinterettenberg • Schneefelden (1817–1818) • Schaden (1817–1818) |
Scheffau (heute Gemarkung Scheffau des Marktes Marktschellenberg) |
Oberstein • Mehlweg (zu Neusieden) • Neusieden • Götschen • Unterstein |
Ramsau (heute Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden) |
Antenbichl • Au • Hintersee (zu Antenbichl) • Schwarzeck • Taubensee |
Schönau (heute Gemeinde Schönau am Königssee) |
Faselsberg (1817–1978 Gde. Königssee) • Königssee (1817–1978 Gde. Königssee) • Hinterschönau • Oberschönau I • Oberschönau II • Schwöb (1817–1978 Gde. Königssee) • Unterschönau I • Unterschönau II |