Amelunxen ist eine Ortschaft in Nordrhein-Westfalen und gehört zur Stadt Beverungen im Kreis Höxter.
Amelunxen Stadt Beverungen 51.7122222222229.3436111111111110 | |
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Höhe: | 110 m ü. NN |
Fläche: | 14,31 km² |
Einwohner: | 1028 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 37688 |
Vorwahlen: | 05273, 05275 |
![]() Lage von Amelunxen in Beverungen | |
![]() Panoramabild |
Der Ort mit seinen etwa 1030 Einwohnern liegt etwa 6 km nordwestlich der Kernstadt Beverungen und etwa 7 km südwestlich von Höxter.
Die Nethe fließt am Ort vorbei.
Im Jahr 811 wurde der Ort erstmals als Amalung in einer Urkunde Karls des Großen erwähnt. Er war Stammsitz der Ritter von Amelunxen, die hier bis zum Ende des 17. Jahrhunderts saßen.
Während des Zweiten Weltkriegs waren in der Gemeinde keine deutschen Truppenteile stationiert. Im April 1945 wurde das Dorf durch eine unbekannte deutsche Einheit, verstärkt durch einige Pioniere, zur Verteidigung eingerichtet. Stellungen wurden ausgehoben, Panzersperren angelegt und die beiden Eisenbahnüberführungen und die vier Nethe-Brücken wurden zur Sprengung vorbereitet. Am Nachmittag des 5. April wurden die Verteidiger durch rund 130 Soldaten der Waffen-SS verstärkt. Amelunxen sollte als Brückenkopf am westlichen Weserufer unbedingt gehalten werden. Am Abend des 5. April fühlten die Amerikaner, von Ottbergen kommend, erstmals gegen den Ort vor. Sie zogen sich jedoch sofort zurück, als sie auf Widerstand stießen. Am Morgen des 6. April begann dann der Beschuss des Dorfes durch die Amerikaner. Anschließend kam es zu schweren Straßen- und Häuserkämpfen, in deren Folge die zur Sprengung vorbereiteten Bauwerke von den Deutschen zerstört wurden. Bei den Sprengungen wurden weitere Häuser von Amelunxen beschädigt bzw. zerstört. Gegen Mittag war nach anhaltend heftigen Straßenkämpfen das Dorf zu drei Vierteln von den Amerikanern besetzt. Als letztes Gebäude wurde das am östlichen Ortsausgang an der Straße nach Wehrden gelegene Wohnhaus der Familie Menke von den Amerikanern besetzt. In diesem Gebäude hatte sich seit den Nachmittagsstunden der Gefechtsstand der deutschen Verteidiger befunden. Bei den Kämpfen um Amelunxen waren 15 deutsche und 13 amerikanische Soldaten getötet worden.[2][3]
Die ehemals selbstständige Gemeinde im Amt Beverungen schloss sich auf Grundlage des Höxter-Gesetzes am 1. Januar 1970 mit zehn weiteren Gemeinden des Amtes Beverungen und der Stadt Beverungen zur neuen Stadt Beverungen zusammen.[4]
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1885 | 960 | [5] |
1. Dezember 1910 | 955 | [6] |
1925 | 1091 | [5] |
1933 | 1159 | [5] |
1939 | 1077 | [5] |
6. Juni 1961 | 1269 | [7] |
31. Dezember 1967 | 1275 | |
31. Dezember 1969 | 1256 | [8] |
1980 | 1295 | [9] |
1985 | 1298 | [9] |
1990 | 1270 | [9] |
1995 | 1350 | [9] |
1998 | 1316 | [9] |
2000 | 1325 | [9] |
2002 | 1296 | [9] |
2004 | 1258 | [9] |
2005 | 1236 | [9] |
2020 | 1028 | [1] |
Der Ort führt als inoffizielles Wappen das des Geschlechts derer von Amelunxen: In Rot zwei mit je viereinhalb blauen Eisenhüten belegte silberne Pfähle (Eisenhutfeh). Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken neun silberne Turnierlanzen mit wie der Schild bezeichneten Fähnlein.
In Amelunxen befindet sich eine Gemeinschaftsgrundschule, welche im Sommer 2014 und damit zum Schuljahr 2015 schließen musste[11], sowie ein Kindergarten für 50 Kinder.
Aus südlicher Richtung kommend verläuft die Landesstraße L 837 durch Amelunxen, die nördlich davon in die B 64 mündet.
Die Sollingbahn durchfährt den Ort; die Haltepunkte Amelunxen sowie Amelunxen West an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen werden nicht mehr bedient.
Der Radweg R 2 führt, von Brakel kommend, durch Amelunxen über Godelheim bis zur Mündung der Nethe in die Weser, wo Anschluss an den Weserradweg (R 99) besteht.
Beverungen | Amelunxen | Blankenau | Dalhausen | Drenke | Haarbrück | Herstelle | Jakobsberg | Rothe | Tietelsen | Wehrden | Würgassen