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Villebois-Lavalette (okzitanisch: Vilabòsc e La Valeta) ist eine westfranzösische Gemeinde mit 717 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Angoulême und zum Kanton Tude-et-Lavalette.

Villebois-Lavalette
Vilabòsc e La Valeta
Villebois-Lavalette (Frankreich)
Villebois-Lavalette (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Angoulême
Kanton Tude-et-Lavalette
Gemeindeverband Lavalette Tude Dronne
Koordinaten 45° 29′ N,  17′ O
Höhe 103–198 m
Fläche 7,21 km²
Einwohner 717 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 99 Einw./km²
Postleitzahl 16320
INSEE-Code
Website www.villebois-lavalette.com

Villebois-Lavalette – Ortsbild mit Kirche und Burg

Lage


Der Ort liegt etwa 25 Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich von Angoulême in der Grenzregion zum Périgord auf einem Bergrücken oberhalb des Flüsschens Voultron in einer Höhe von etwa 150 Metern ü. d. M.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920062012
Einwohner654663772749765730775740

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde stets zwischen 800 und knapp 1000 Einwohner; infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl danach kontinuierlich auf die Tiefststände der 1960er Jahre ab.


Wirtschaft


Die Einwohner der Gemeinde lebten jahrhundertelang von der Landwirtschaft; die Böden der Gemeinde gehören zu den Bons Bois des Weinbaugebietes Cognac, doch sind die Absätze bei teuren Weinbränden in den letzten Jahrzehnten eher rückläufig, so dass der Weinbau keine bedeutende Rolle mehr spielt. Einnahmen aus Kleinhandel und Handwerk sowie aus der Verwaltung und dem Tourismus, insbesondere der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes), spielen dagegen seit den 1960er Jahren eine nicht unwichtige Rolle für die Einnahmen der Gemeindekasse.


Geschichte


In gallorömischer Zeit existierte hier eine Villa an der Straße, die Périgueux mit Saintes verband. Im Mittelalter war Villebois eine bedeutende Baronie, die von den Familien Fulcher de Villebois (8. Jahrhundert), Hélie (10. Jahrhundert) und Ithier (12. Jahrhundert) nacheinander beherrscht wurde; ihre Spuren finden sich in den Berichten über die Kreuzzüge wieder. Eine Burg wird für die Zeit um 988/1028 in Villebois bezeugt. Der Graf von Angoulême herrschte über die Kirche Saint-Romain in castro Villaboensi[1]. Mittelalterliche Ortsbezeichnungen lauteten Villaboen (1151), Villabohe (1246) oder Villaboe (1266).

Im August 1226 ging Villebois in den Besitz der Lusignan über, die als Grafen von Angoulême die Stadtmauer mit ihren sieben Türmen bauen ließen. Während der Hugenottenkriege (1562–1598) wurde Villebois weitgehend zerstört.

Zu den Herren von Villebois zählt auch das Haus Mareuil. Im Jahre 1590 belagerte Jean Louis de Nogaret de La Valette, Herzog von Épernon, die Burg, acht Jahre später kaufte er sie[2]. Durch Patentbrief vom März 1622 wurde Villebois zum Herzogtum und zur Pairie erhoben, der Name des Ortes wurde damals um Lavalette ergänzt.

Der junge König Ludwig XIII. hielt sich hier Ende 1615 mit seiner Ehefrau auf Einladung des Herzogs von Épernon auf.

Im Dezember 1660 erwarb Philippe II. de Montaut-Bénac, duc de Navailles das Château de Villebois mit seinen Ländereien, sowie dessen Titel und Würden vom duc d’Épernon und führte es von da an unter dem Namen „Duché-pairie de Montaut“[3]

Im Jahr 1662 zog sich der Herzog von Navailles, von Ludwig XIV. vom Hof verbannt, nach Villebois zurück. Er ließ die alte Festung abreißen und ab 1667 ein Schloss bauen, von dem nur noch der Nordflügel erhalten ist[4]. An Stelle der alten Markthalle errichtete er 1665 die aktuelle, während seine Ehefrau im gleichen Jahr den Ursulinenkonvent gründete[5].


Sehenswürdigkeiten


Kirche Saint-Romain
Kirche Saint-Romain

Persönlichkeiten




Commons: Villebois-Lavalette – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. A. Debord, La société laïque dans les pays de la Charente, Paris, 1984, S. 144
  2. Jean-Paul Gaillard, Châteaux, logis et demeures anciennes de la Charente, Paris, 1993, S. 939–946
  3. „Duc de Navailles“, Buch V, S. 196.
  4. Bulletin et mémoires de la Société archéologique et historique de la Charente, 1911
  5. Jean Tautou, Histoire de Villebois et de son château, A.C.V.L., Villebois-Lavalette, S. 30
  6. Église Saint-Romain, Villebois-Lavalette in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Château, Villebois-Lavalette in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. Halle, Villebois-Lavalette in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

На других языках


- [de] Villebois-Lavalette

[en] Villebois-Lavalette

Villebois-Lavalette (French pronunciation: ​[vilbwa lavalɛt]) is a commune in the Charente department in southwestern France. It was the seat of the former Canton of Villebois-Lavalette, and is located on a prominent hill which has a château dating back to Roman times.

[es] Villebois-Lavalette

Villebois-Lavalette es una población y comuna francesa, en la región de Poitou-Charentes, departamento de Charente, en el distrito de Angoulême y cantón de Villebois-Lavalette.

[ru] Вильбуа-Лавалет

Вильбуа́-Лавале́т (фр. Villebois-Lavalette) — коммуна во Франции, находится в регионе Пуату — Шаранта. Департамент — Шаранта. Административный центр кантона Вильбуа-Лавалет. Округ коммуны — Ангулем.



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