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(Les) Saintes-Maries-de-la-Mer ist eine Gemeinde mit 2144 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im französischen Département Bouches-du-Rhône, einem Teil der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Saintes-Maries-de-la-Mer ist die westlichste Gemeinde des Départements Bouches-du-Rhône. Da zu der Gemeinde weitläufige Naturschutzgebiete an der Rhonemündung gehören, hat sie bei einer Fläche von 374,6 km² eine selbst für französische Verhältnisse außerordentlich geringe Bevölkerungsdichte. Sie liegt im Regionalen Naturpark Camargue. Dieser Ort in der Landschaft Camargue ist ein alter Wallfahrtsort, der heute stark durch den Tourismus geprägt wird.

Saintes-Maries-de-la-Mer
Saintes-Maries-de-la-Mer (Frankreich)
Saintes-Maries-de-la-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Bouches-du-Rhône (13)
Arrondissement Arles
Kanton Arles
Gemeindeverband Arles-Crau-Camargue-Montagnette
Koordinaten 43° 27′ N,  26′ O
Höhe 0–6 m
Fläche 374,61 km²
Einwohner 2.144 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 6 Einw./km²
Postleitzahl 13460
INSEE-Code
Website lessaintesmaries.fr

Saintes-Maries-de-la-Mer

Geschichte


Erwähnt wird Saintes-Maries (so die Kurzform) erstmals bereits im 4. Jahrhundert als Sancta Maria de Ratis. Césaire von Arles vermachte diese Siedlung im Jahre 542 testamentarisch einem Kloster; danach wurde der Ort als Saintes Maries (oder Notre-Dame) de la Barque bezeichnet. 859/860 zogen Wikinger auf einem ihrer Beutezüge von hier aus Rhone-aufwärts bis in die Gegend von Valence. 869 nutzten auch die Sarazenen diese Gegend als Einfallstor für ihre Plünderung von Arles.

Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche Notre-Dame-de-la-Mer zur Wehrkirche umgebaut, die noch heute steht, und seit dieser Zeit wurde der Name Notre-Dame-de-la-Mer gebräuchlich. 1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome, die in der Folgezeit zu einem speziellen „Marienkult“ führten, zu dem auch Gläubige von weiter her pilgerten. Während der Französischen Revolution wurde dieser Kult verboten und die Kirche teilweise zerstört (1873 restauriert).

1838 nahm die Stadt ihren heutigen Namen an. 1924 entwickelte dort der französische Künstler Hermann-Paul das Kreuz der Camargue.

Bis heute finden jährlich zwei Wallfahrten statt: die Wallfahrt nach Saintes-Maries-de-la-Mer am 24. und 25. Mai – diese auch zu Ehren der schwarzen Sara als Schutzheilige der Gitans (das sind hauptsächlich spanischstämmige Roma) – sowie Ende Oktober jedes Jahres erneut zu Ehren der Marien Kleophae und Salome.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner21792244212020452232247923172144
Quellen: Cassini und INSEE

Entwicklung im 20. Jahrhundert


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In den 1950er/1960er Jahren wurde Les Saintes-Maries-de-la-Mer zu einem Geheimtipp der französischen neuen „Bohème“, bald auch der europäischen Beatniks, blieb zudem ein religiös bedeutender Ort für die Gitanes; in mancher Sommernacht entwickelte sich auf den Straßen und am Mittelmeerstrand ein spontanes Flamenco-Festival.[1]

Wie es Geheimtipps oft ergeht, wuchs die Stadt zwischen 1960 und 1999 von 680 auf ca. 2500 Einwohner an, und während der Sommermonate beherbergt sie ein Vielfaches davon. Inzwischen arbeitet dort praktisch niemand mehr als Fischer oder Bauer, die Einwohner leben vom Tourismus. So erlebt Saintes-Maries-de-la-Mer gegenwärtig einen weiteren Ausbau der entsprechenden Infrastruktur, der das ursprüngliche Gesicht der Stadt nachhaltig verändert (Bau von Appartementanlagen, eines Sportboothafens, Planung eines Hochgeschwindigkeitskurses für Windsurfer u. ä.). Durch das östlich des Ortes gelegene Naturschutzgebiet führt ein etwa 25 km langer Fußweg ins benachbarte Salin-de-Giraud.


Persönlichkeiten



Städtepartnerschaften


Saintes-Maries-de-la-Mer ist mit der italienischen Stadt Grosseto in der Toskana und dem spanischen Villamanrique de la Condesa in Andalusien partnerschaftlich verbunden.[3]



Commons: Saintes-Maries-de-la-Mer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Saintes-Maries-de-la-Mer – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Georg Berg: Flamenco in Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. In: Tellerrand-Stories. 24. Mai 2022, abgerufen am 25. Juli 2022.
  2. Thomas Noll, Vincent van Gogh - Fischerboote am Strand von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer, Insel Verlag 1996, ISBN 9783458335061
  3. a.f.c.c.r.e – Annuaire des villes jumelées

На других языках


- [de] Saintes-Maries-de-la-Mer

[en] Saintes-Maries-de-la-Mer

Saintes-Maries-de-la-Mer (French pronunciation: ​[sɛ̃t maʁi də la mɛʁ], lit.: Saint Marys of the Sea; Provençal Occitan: Li Santi Mario de la Mar) is the capital of the Camargue (Provençal Occitan Camarga) in the south of France. It is a commune in the Bouches-du-Rhône department by the Mediterranean Sea. Its 2012 population was 2,495, though it can swell to 500,000 during the summer holidays. It covers the second-largest area of all communes in Metropolitan France, smaller only than that of neighbouring Arles.

[es] Saintes-Maries-de-la-Mer

Saintes-Maries-de-la-Mer es una comuna y localidad francesa, del departamento de Bocas del Ródano, en la región de Provenza-Alpes-Costa Azul. Ubicada en el distrito de Arlés, la comuna constituye el cantón homónimo. Su población en el censo de 1999 era de 2478 habitantes. Pertenece a la región natural de la Camarga y no está integrada en ninguna communauté de communes.

[ru] Сент-Мари-де-ла-Мер

Сент-Мари-де-ла-Мер (фр. Saintes-Maries-de-la-Mer, окс. Lei Santei Marias de la Mar) — коммуна на юго-востоке Франции в регионе Прованс — Альпы — Лазурный Берег, департамент Буш-дю-Рон, округ Арль, административный центр одноимённого кантона[1].



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