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Svitavy (deutsch: Zwittau) ist eine mährische Stadt in der Region Pardubice in Tschechien mit 17.040 Einwohnern (2014).

Svitavy
Svitavy (Tschechien)
Svitavy (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Historischer Landesteil: Mähren
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Svitavy
Fläche: 3133 ha
Geographische Lage: 49° 45′ N, 16° 28′ O
Höhe: 435 m n.m.
Einwohner: 16.601 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 568 02–570 01
Verkehr
Bahnanschluss: Brno–Česká Třebová
Svitavy–Žďárec u Skutče
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: David Šimek (Stand: 2010)
Adresse: T. G. Masaryka 25/35
568 02 Svitavy
Gemeindenummer: 577731
Website: www.svitavy.cz
Náměstí Míru (Friedensplatz)
Náměstí Míru (Friedensplatz)

Bekannteste Person der Stadt ist Oskar Schindler, der als Retter von über 1000 Juden und durch den Spielfilm Schindlers Liste bekannt wurde.


Geographische Lage


Die früher mährische und heute ostböhmische Industriestadt liegt auf 434 m. ü. M. am Fluss Svitava (deutsch Zwitta, auch Zwittawa), etwa 15 km südöstlich von Litomyšl (Leitomischl). Unter den Städten innerhalb der deutschen Sprachinsel Schönhengstgau hatte Zwittau die meisten Einwohner.


Geschichte


Der Ort Zwittau wurde erstmals im Jahr 1256 erwähnt, als Bruno von Schaumburg, der Bischof von Olmütz, hier eine Pfarrei einrichtete. Ab 1330 wird Zwittau als Stadt bezeichnet. Nach vorübergehender Besetzung durch die Hussiten gehörte die Stadt wieder den Bischöfen von Olmütz, trotzdem setzte sich hier in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation durch. Im 16. Jahrhundert blühte die Stadt wirtschaftlich auf und trat den Bischöfen selbstbewusst entgegen, im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt sehr unter den Kriegshandlungen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Zwittau ein Zentrum der Textilindustrie, 1847/48 kam es hier zu großen sozialen Unruhen.

Zwittau gehörte zur deutschen Sprachinsel Schönhengstgau und war bis 1945 weitgehend deutsch besiedelt (1930: 88,4 % der Bevölkerung), von hier stammte auch der Unternehmer Oskar Schindler, der in Zwittau selbst ein aktiver Nationalsozialist war, sich aber später in Polen durch die Rettung von mehr als 1200 Juden große Verdienste erwarb.

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Zwittau, Regierungsbezirk Troppau, im Reichsgau Sudetenland Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Zwittau 10.446 Einwohner (davon 1.176 Tschechen)[2], am 17. Mai 1939 waren es 10.413 Bewohner und am 22. Mai 1947 8963 Einwohner.

Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die deutsche Bevölkerung 1945 größtenteils enteignet und vertrieben.

Durch eine Verwaltungsreform von 1960 wurde die Grenze der tschechischen Regionen über die historische Grenze der alten Kronländer Böhmen und Mähren nach Osten verschoben, so dass Svitavy heute im Kraj Pardubice liegt.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
185705.095[3]
190009.029deutsche Einwohner[4]
193010.446davon 1.176 Tschechen[5]
193910.405davon 197 Evangelische, 9.946 Katholiken, 13 sonstige Christen und vier Juden[5]

Ortsgliederung


Zur Stadt Svitavy gehören neben der Vorstadt (Předměstí) noch die Ortschaften Lačnov (Mährisch Lotschnau) und Lány (Vierzighuben).


Sehenswürdigkeiten


Svitavy hat einen bemerkenswerten historischen Stadtkern. Herausragend ist der langgestreckte alte Ringplatz (heute Náměstí Míru – deutsch: Friedensplatz[6]) mit seinen Bogengängen. Ebenfalls sehenswert sind eine Reihe von Bürgerhäusern und Kirchen, sowie einige Barockstatuen und die Reste der historischen Stadtbefestigung.

Unter den Gebäuden treten das Alte Rathaus und das benachbarte „Zum Mohren“ hervor. Daneben verdienen das Stadtmuseum und das Ottendorfer-Haus besondere Beachtung. Die älteste Kirche in Svitavy ist die Friedhofskirche sv. Jiljí (St. Ägidius) aus dem 12. Jahrhundert. Unter den Skulpturen im öffentlichen Raum dürfte die für Oskar Schindler die bekannteste sein.


Bürgerhäuser



Kirchen



Museen und Kulturinstitutionen



Natur



Persönlichkeiten


Gedenkstein für Oskar Schindler
Gedenkstein für Oskar Schindler

Literatur




Commons: Svitavy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. Rudolf Hemmerle: Sudetenland Lexikon Band 4, Seite 501. Adam Kraft Verlag, 1985. ISBN 3-8083-1163-0.
  3. Carl Kořistka: Die Markgrafschaft Mähren und das Herzogthum Schlesien in ihren geographischen Verhältnissen. Wien und Olmüz 1861, S. 268–269.
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 20, Leipzig und Wien 1909, S. 1049.
  5. Michael Rademacher: Landkreis Zwittau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Während der Okkupation auch „Adolf Hitler-Platz“
  7. Langer Villa in Zwittau. Abgerufen am 23. März 2021.

На других языках


- [de] Svitavy

[en] Svitavy

Svitavy (Czech pronunciation: [ˈsvɪtavɪ]; German: Zwittau) is a town in the Pardubice Region of the Czech Republic. It has about 17,000 inhabitants. It is the birthplace of Oskar Schindler and the centre of the Czech Esperanto movement. The historic town centre is well preserved and is protected by law as an urban monument zone.



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