world.wikisort.org - Tschechien

Search / Calendar

Kostelec (deutsch Kosteletz, älter auch Costelitz, Kostellitz)[2] ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer nordöstlich von Kyjov und gehört zum Okres Hodonín.

Kostelec
Kostelec u Kyjova (Tschechien)
Kostelec u Kyjova (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Hodonín
Fläche: 508 ha
Geographische Lage: 49° 2′ N, 17° 9′ O
Höhe: 220 m n.m.
Einwohner: 888 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 696 51
Kfz-Kennzeichen: B
Verkehr
Straße: KyjovVřesovice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Vlasta Lochmanová (Stand: 2010)
Adresse: Kostelec 260
696 51 Kostelec u Kyjova
Gemeindenummer: 586277
Website: www.obec-kostelec.cz

Geographie


Kostelec erstreckt sich beiderseits des Baches Malšinka im Hügelland Kyjovská pahorkatina. Nördlich erheben sich die Zelená hora (305 m), die Lenivá hora (486 m) und der Paní háj (410 m), im Nordosten der Šepruny (303 m), südöstlich der Kuče (278 m), im Süden der U Svatého Rocha (Rochusberg, 256 m), westlich die Kostelecká Stará hora (251 m) und im Nordwesten die Bohuslavická Nová hora (295 m).

Nachbarorte sind Čeložnice im Norden, Moravany und Dolní Moštěnice im Nordosten, Hýsly im Osten, Žádovice und Kelčany im Südosten, Vlkoš und Skoronice im Süden, Kyjov und Nětčice im Südwesten, Boršov im Westen sowie Bukovany und Bohuslavice im Nordwesten.


Geschichte


Die erste schriftliche Erwähnung von Kostelec erfolgte im Jahre 1131 in einer Urkunde des Olmützer Bischofs Heinrich Zdik als Besitz der Kirche in Spytihněv. Später wurde Kostelec Teil der bischöflichen Güter. Bischof Bruno von Schauenburg führte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Lehnswesen für die bischöflichen Güter ein und reichte Kostelec den Brüdern Frank und Albert Stockfisch als Lehn. Wahrscheinlich bestand die Feste, die auch über die Gerichtsbarkeit verfügte, bereits im 14. Jahrhundert. Erstmals erwähnt wurde sie jedoch erst 1552, als die Stolbašský von Doloplazy mit Kostelec belehnt waren. Im Laufe der Zeit wechselten die Besitzer des Lehngutes häufig. 1637 wurde Anton Görtz von Asten mit Kostelec beliehen. Nach dessen Tode sprach das Lehngericht Kroměříž Kostelec am 23. Januar 1639 seinem Neffen Siegmund zu. Der Einfall der Truppen Stephan Bocskais nach Mähren, die Choleraepidemie von 1605 und der Dreißigjährige Krieg mit anschließender Vertreibung der Protestanten ließen Kostelec veröden. 1654 waren lediglich 14 Podsekenstellen bewirtschaftet, weitere zehn sowie alle fünf Wirtschaften lagen brach. Die Feste als Sitz der Familie Görtz wurde wahrscheinlich beim Einfall Bocskais oder bei der Belagerung von Gaya durch die Türken im 1663 verwüstet. Das älteste Ortssiegel stammt aus der Zeit zwischen 1668 und 1721, es zeigt die Kirche in ihrer Form vor dem Umbau. 1719 ließ Johann Alexander Görtz anstelle der Feste ein kleines Barockschloss errichten. Zehn Jahre später wurde die Kirche barock umgestaltet und vergrößert. Sigmund Nikolaus d. J. Görtz war wegen der Auszahlung seiner Brüder Johann und Franz überschuldet. Als er daraufhin die Fronleistungen und Abgaben seiner Untertanen erhöhte, kam es zu verschiedenen Protesten der Bewohner. Schließlich brach 1712 in Kostelec ein Aufstand gegen Görtz aus, der dagegen mit der Verhängung von Prügelstrafen und der Androhung der Verbannung nach Ungarn vorging. Nachdem die rebellierenden Untertanen am 9. Januar 1713 Klage bei Bischof Wolfgang Hannibal von Schrattenbach über die unchristliche Prügel, weitere körperliche Misshandlungen und den Umgang Görtzens mit seinen Untertanen eingereicht hatten, rief der Bischof seinen Lehnsmann zur Rechenschaft. 1731 musste Sigmund Nikolaus Görtz von Asten das Lehngut Kostelec wegen Misswirtschaft an Armand Petřvaldský von Petřvald verkaufen. Dieser erwarb 1737 noch das Gut Žádovice hinzu. Nachdem Petřvaldský die Verpflichtungen der Untertanen erhöhte und alte Gebräuche abschaffte, kam es 1740 zu Protesten der Bewohner von Žádovice und Kostelec beim Lehngericht Kroměříž. Die Blutgerichtsbarkeit über Kostelec hatte bis 1748 das Jagdgericht auf der Burg Buchlov inne. In den Jahren 1764 bis 1766 ließ der Lehnsbesitzer Johann Georg von Mühlendorf das Schloss erhöhen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kostelec/Kosteletz ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Gaya. Das Gut Kostelec wurde nach der Abschaffung des bischöflichen Lehnswesens an den Unternehmer Hubert Klein verkauft, der es sofort weiter verpachtete. Letzter Pächter des Gutes war bis 1945 der Besitzer des Schlosses Ždánice, Erwin Seidl. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gut Kostelec als deutscher Besitz konfisziert und aufgeteilt. Nach der Aufhebung des Okres Kyjov wurde Kostelec 1960 dem Okres Hodonín zugeordnet. Seit 2001 führt die Gemeinde ein Wappen und Banner. In der Umgebung Dorfes befinden sich ausgedehnte Weinberge.


Gemeindegliederung


Für die Gemeinde Kostelec sind keine Ortsteile ausgewiesen.


Sehenswürdigkeiten


Kirche St. Wenzel
Kirche St. Wenzel

Sohn der Gemeinde





Einzelnachweise


  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. L. Hosák, R. Šrámek, Místní jména na Moravě a ve Slezsku I, Academia, Praha 1970, II, Academia, Praha 1980.

На других языках


- [de] Kostelec u Kyjova

[en] Kostelec (Hodonín District)

Kostelec is a municipality and village in Hodonín District in the South Moravian Region of the Czech Republic. It has about 900 inhabitants.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии