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Javorník (deutsch Jauernig, früher auch Johannisberg) ist eine Stadt im Okres Jeseník im tschechischen Olomoucký kraj in der Mährisch-Schlesischen Region.

Javorník
Javorník (Tschechien)
Javorník (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Jeseník
Fläche: 7742[1] ha
Geographische Lage: 50° 23′ N, 17° 0′ O
Höhe: 295 m n.m.
Einwohner: 2.725 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 790 70
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: JeseníkPaczków
Vidnava – Lądek-Zdrój
Bahnanschluss: Bernartice u Javorníka–Javorník ve Slezsku
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Jiří Jura (Stand: 2018)
Adresse: nám. Svobody 134
790 70 Javorník
Gemeindenummer: 536148
Website: www.mestojavornik.cz

Geographische Lage


Die Stadt liegt am Javornický potok (Jauernigbach) am Fuße des Reichensteiner Gebirges unmittelbar an der Staatsgrenze zu Polen.

Schloss Johannesberg, ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Breslau
Schloss Johannesberg, ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Breslau

Name der Stadt


Der Name der Stadt leitet sich von Jawor (slawisch für Ahorn) ab.


Geschichte


Die Gründung der Stadt erfolgte vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung einer Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte Jauernig zum Fürstentum Neisse-Grottkau unter der Herrschaft der Fürstbischöfe von Breslau. Die Siedlung, die zum Dorf Jauernig (Ves Javorník) gehörte, wurde als Markt bezeichnet und war als lange Straßenzeile mit kleinen Parzellen an der Straße nach Glatz angelegt. Von 1428 bis 1432 hielten die Hussiten die Burg und den Ort Jauernig besetzt.

Unter dem Breslauer Bischof Johannes V. Thurzo erfolgte zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Umbau der Burg zu einem Schloss, das nach ihm Johannesberg genannt wurde. Außerdem wurde der Silber- und Eisenerz-Bergbau aufgenommen. Die Siedlung wurde vom Dorf Jauernig abgetrennt und erhielt den Charakter eines Bergortes; sie besaß eine Hütte und ein Hammerwerk.

1549 erhielt Jauernig, das damals zumeist nach der Schlossbezeichnung auch mit Johannesberg benannt wurde, das Stadtrecht. In diesem Jahre lässt sich auch die erste Schule in der Stadt nachweisen.

1576 nahm die Stadt durch einen Brand großen Schaden. Viel zu erleiden hatte Jauernig im Dreißigjährigen Krieg, als es von durchziehenden Truppen mehrmals geplündert wurde.

Zwischen 1725 und 1726 wurde das Stadtbild durch den Neubau der Kirche, des Pfarrhauses, der Schule und des Rathauses neu gestaltet.

Bei der Eroberung Schlesiens 1742 durch Friedrich II. blieb Jauernig bei Österreich, wurde aber nunmehr Grenzort zu Preußen. 1748 wurde es Sitz der Direktion der Dominialgüter des Bistums Breslau für die gesamte Region Freiwaldau. Gleichzeitig wurde Jauernig auch der Sitz der Landesregierung für den österreichischen Teil des Fürstentums Neisse-Grottkau, das 1810 als Folge der Säkularisation durch Preußen aufgelöst wurde. Der Stadtbrand von 1825 vernichtete fast die gesamte Stadt. Der Neuaufbau erfolgte im Stil der bürgerlichen Klassik.

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Jauernig zur Bezirkshauptmannschaft Freiwaldau und war Sitz eines Bezirksgerichtes. In der Stadt lebten 1880 2.292 Einwohner, das Dorf Jauernig hatte 1070 Einwohner. Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Jauernig 3067 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 2941 und am 22. Mai 1947 1678 Bewohner.

Im 20. Jahrhundert erhielt Jauernig eine Eisenbahnverbindung nach Freiwaldau, an die in Haugsdorf eine Abzweigung nach Neisse anschloss. Außer der bekannten Brauerei siedelten sich auch einige kleinere Betriebe an. Die Stadt hatte ein Bezirksgericht.[3]

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden für die deutsche Bevölkerung der Umgebung in Jauernig Internierungslager eingerichtet. Ein ehemaliges Lager des Reichsarbeitsdienstes diente als Männerlager, während die Frauen auf dem Schloss Johannesberg interniert waren, bis ihre Vertreibung nach Deutschland erfolgte. Die Güter der Bischöfe von Breslau wurden 1948 durch den tschechoslowakischen Staat konfisziert. Zwischen 1985 und 1990 waren auch Uhelná (Sörgsdorf) und Vlčice (Wildschütz) nach Javorník eingemeindet.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
18341.695in 204 Häusern[4]
19002.135zusammen mit dem benachbarten Dorf Jauernig 3.095 deutsche Einwohner[3]
19303.067[5]
19392.932[5]

Bürgermeister



Gemeindegliederung


Die Stadt Javorník besteht aus den Ortsteilen:[6]

Grundsiedlungseinheiten sind Bílý Potok, Horní Hoštice, Hundorf, Kohout, Město Javorník, Podměstí, Račí Údolí, Travná, Ves Javorník und Zálesí.[7]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bílý Potok, Horní Hoštice, Hundorf, Javorník-město, Javorník-ves, Travná u Javorníka und Zálesí u Javorníka.[8]


Sehenswürdigkeiten



In der Stadt



In der Umgebung



Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Javorník – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://www.uir.cz/obec/536148/Javornik
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 10: Jonier bis Kimono. 6., gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage, neuer Abdruck. Bibliographisches Institut, Leipzig u. a. 1907, S. 207.
  4. Faustin Ens: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise. In: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4. Gerold, Wien 1837, OCLC 165809352, S. 270–272 (mdz-nbn-resolving.de [abgerufen am 29. Januar 2022]).
  5. Michael Rademacher: Landkreis Freiwaldau (tschech. Jeseník, früher Fryvaldov). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/536148/Obec-Javornik
  7. http://www.uir.cz/zsj-obec/536148/Obec-Javornik
  8. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/536148/Obec-Javornik
  9. Franz Wittelsbach, Prinz von Bayern – Home. In: weebly.com. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  10. Gedenktafel für T. G. Masaryk

На других языках


- [de] Javorník

[en] Javorník (Jeseník District)

Javorník (Czech pronunciation: [ˈjavorɲiːk]; German: Jauernig) is a town in Jeseník District in the Olomouc Region of the Czech Republic. It has about 2,700 inhabitants. The historic town centre is well preserved and is protected by law as an urban monument zone.



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