Kamenez oder Kamjanez (polnisch Kamieniec Litewski) ist eine Kleinstadt im Westen von Belarus nahe der Grenze zu Polen. Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 2015 8425.[1]
Kamenez (Kamjanez) | Kamenez | ||
Ка́менец (Камяне́ц) | Каменец | ||
(belarus.) | (russisch) | ||
| ||
Staat: | Belarus![]() | |
Woblasz: | ![]() | |
Gegründet: | 1276 | |
Koordinaten: | 52° 24′ N, 23° 48′ O52.40277777777823.808333333333 | |
Einwohner: | 8.425 (2015) | |
Zeitzone: | Moskauer Zeit (UTC+3) | |
Telefonvorwahl: | (+375) 1631 | |
Postleitzahl: | 225050, 225051 | |
Kfz-Kennzeichen: | 1 | |
Kamenez liegt rund 33 Kilometer nördlich von Brest am Ufer der Ljasnaja in der Breszkaja Woblasz und ist der Hauptort des Rajons Kamenez.
Die Stadt wurde erstmals in der Galizisch-Wolhynischen Chronik aus dem Jahr 1276 erwähnt. Um diese Zeit wurde die Burg mit dem erhaltenen Weißen Turm errichtet (von der slawischen Bezeichnung des Turms wird die Benennung des Białowieża-Urwalds abgeleitet). 1366 erfolgte die Eingliederung in das Großherzogtum Litauen. 1376 wurde der Ort durch die Kreuzritter des Deutschen Ordens niedergebrannt, aber bald wieder aufgebaut. 1503 erhielt der Ort Selbstverwaltungsrechte, vermutlich nach Magdeburger Recht. In der Dritten Polnischen Teilung kam Kamenez an Russland.
Kamenez gehörte von 1921 bis 1939 als Kamieniec Litewski zur Zweiten Polnischen Republik. Die jüdische Bevölkerung wurde nach der Besetzung durch das Deutsche Reich bei der Zerstörung des 1941 eingerichteten Ghettos im Jahr 1942 größtenteils vernichtet. 1945 wurde die Stadt Teil der Weißrussischen SSR und nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 des unabhängigen Belarus. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine kleine nahrungsmittelverarbeitende Industrie.