Sumqayıt [sumɡɑˈjɯt] (kyrillischСумгајыт, russischСумгаитSumgait) ist mit etwa 346.400 Einwohnern (Stand: 2021) die zweitgrößte Stadt Aserbaidschans. Sie liegt rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Baku entfernt im Norden der Halbinsel Abşeron am Kaspischen Meer. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 96km².
Wohnblocks im sowjetischen StilKüstenstraße am östlichen Ende der Stadt
Geschichte
Sumqayıt ist eine noch junge und schnell wachsende Stadt; sie wurde erst im Jahre 1949 gegründet. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 328 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2]
1988 kam es zu einem Pogrom an Armeniern, die in Sumqayıt lebten. Die gesamte armenische Gemeinde wurde entweder ermordet oder nach Armenien vertrieben. Das Massaker stellte einen der bedeutendsten Höhepunkte des Bergkarabach-Konflikts dar.[3][4]
Sumqayıt ist mittlerweile die größte Industriestadt Aserbaidschans mit mehr als 30 Großbetrieben, die vorwiegend zur chemischen und metallverarbeitenden Industrie gehören. Auf der Abşeron-Halbinsel liegen riesige Ölfelder, auf denen bereits im 8. Jahrhundert n.Chr. Öl gewonnen wurde.
Am 16. November 2018 wurde ein neuer Personenbahnhof in Sumqayıt eingeweiht. Er weist sieben Bahnsteiggleise mit einer Gesamtlänge von mehr als 5.000 Metern auf. In der Verbindung nach Baku werden seit 2015 (auch) moderne Doppelstock-Züge des Typs Kiss von Stadler Rail eingesetzt.[6]
Die Stadt gehörte neben Linfen und Tianying in China, Sukinda und Vapi in Indien, La Oroya in Peru, Dserschinsk und Norilsk in Russland, Tschornobyl in der Ukraine und Kabwe in Sambia im Jahr 2007 zu den zehn schmutzigsten Städten der Welt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Sumqayıt so billig wie möglich Synthesekautschuk, Aluminium, Reinigungsmittel und Pestizide hergestellt werden.
Da die Industrie weitestgehend ohne Rücksichtnahme auf Umweltschäden arbeitet, sind die Stadt und ihre direkte Umgebung stark durch karzinogene, mutagene und teratogene Chemieabfälle belastet. Die Krebsrate innerhalb der Bevölkerung ist signifikant höher, ebenso die Sterblichkeit von Neugeborenen. Zudem kommen viele Kinder mit Missbildungen oder Behinderungen auf die Welt.[7][8]
Report (Mementodes Originals vom 11. März 2010 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blacksmithinstitute.org des Blacksmith Institute 2007
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