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Niederleis ist eine Gemeinde mit 898 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Niederleis
WappenÖsterreichkarte
Niederleis (Österreich)
Niederleis (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 19,52 km²
Koordinaten: 48° 33′ N, 16° 24′ O
Höhe: 253 m ü. A.
Einwohner: 898 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 46 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2116
Vorwahl: 02576
Gemeindekennziffer: 3 16 36
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 71
2116 Niederleis
Website: www.niederleis.gv.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Mantler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
11
4
11 4 
Insgesamt 15 Sitze
  • ÖVP: 11
  • SPÖ: 4
Lage von Niederleis im Bezirk Mistelbach
Lage der Gemeinde Niederleis im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)FalkensteinMistelbach
Lage der Gemeinde Niederleis im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie


Niederleis liegt im Weinviertel in Niederösterreich am Südostrand der Leiser Berge, am Südhang des Buschberges. Der von Au kommende kleine Taschlbach durchfließt den ganzen Ort und bildet nach seiner Vereinigung mit anderen Bächen bei Kleinsitzendorf den (großen) Taschlbach.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 19,52 Quadratkilometer. Davon sind 77 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 14 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Helfens, Kleinsitzendorf, Niederleis und Nodendorf.[3]


Nachbargemeinden


Gnadendorf Asparn an der Zaya
Ernstbrunn (KO) Ladendorf
Großrußbach (KO)

Geschichte


Der Ort wurde von deutschen Siedlern aus Franken im 11. Jahrhundert gegründet. Sie brachten auch die "Dreifelderwirtschaft" in diese Gegend (Winterfeld, Sommerfeld, Brache). Der Ortsname taucht aber erst später in einigen Urkunden auf.

Der Ortsname stammt aus dem Slawischen (letzter Stand der Ortsnamensforschung). „Lysa“ bedeutet „kahle Stelle“ und dürfte sich auf die Umgebung des Ortsgebietes beziehen.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, zwischen 20. und 21. April 1945, wurde Niederleis Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee, bei denen 11 Zivilisten ums Leben kamen und 37 Gebäude durch Brand zerstört sowie drei Brücken gesprengt wurden.[4]


Nodendorf


Der Ort Nodendorf wurde erstmals zwischen 1120 und 1130 als „Gnanendorf“ (Herrschaftssitz) erwähnt. Im Ort befand sich eine Herrschaftsmühle (Heiligenkreuz), deren Standort mit der Hausnummer 11 (Mühle mit angeschlossener Schmiede) lokalisiert werden konnte. Am Ortsende gegen Süden stand bis in die Zwanzigerjahre ein Ziegelofen (2 Gebäude sind noch erhalten). Die 1928 anstelle einer Holzkapelle errichtete Ortskapelle im Ortszentrum von Nodendorf trägt den Namen der Mutter Gottes. Sie wurde am 16. September 1928 geweiht.[5] Im Norden der Ortschaft erhebt sich ein mächtiger Tafelberg, der Oberleiser Berg mit 457 m. Bis zum Jahre 1971 hatte Nodendorf eine eigene Feuerwehr. Durch den Ort zieht sich die Laaer Straße (B6), auf der, bedingt durch den Fall des „Eisernen Vorhanges“, in den letzten Jahren stark steigender Verkehr festzustellen ist.


Helfens


Helfens ist die südlichste Katastralgemeinde und wurde 1150 als „de helphansdorf“ (Dorf des helphan) erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1924 stand am Waldrand östlich der Ortschaft eine Holzkapelle, 1926 wurde dann ein Steinbau, die heutige Ortskapelle, errichtet. Am südlichen Ortsende stand die „Vogelsang-Mühle“. Seit 1951 hat Helfens eine Freiwillige Feuerwehr. Ein weiteres „modernes“ Wahrzeichen des Ortes sind die Windkraftanlagen des Windparks Hipples, wovon sich eine auf Helfenser Gebiet befindet.


Kleinsitzendorf


Mit acht Häusern stellt Kleinsitzendorf die kleinste Katastralgemeinde dar. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1380 zurück. Damals ist von „siczendorf“ (Dorf des Sizzo) die Rede. Im Ort befand sich bis 1945 eine Herrschaftsmühle (Sinzendorfer), die nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen wurde. Geprägt wird das Ortsbild vom durchfließenden Taschlbach und von der Kapelle, eigentlich einem Glockenturm, die durch Neutrassierungen der Bundesstraße 40 bereits zweimal den Standort wechseln musste.


Einwohnerentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Schloss Niederleis
Schloss Niederleis
Pfarrkirche Niederleis
Pfarrkirche Niederleis
Ortskapelle Nodendorf
Ortskapelle Nodendorf
Die Kellergasse im Südwesten des Ortes (beim Kindergarten)
Die Kellergasse im Südwesten des Ortes (beim Kindergarten)

Bauwerke



Natur


Zahlreiche Wanderwege führen durch den 45 km² großen Naturpark Leiser Berge. Auf dem Buschberg, mit 491 m höchste Erhebung des Weinviertels, befindet sich die Buschberghütte des Österreichischen Alpenvereins (erbaut 1937). Auf dem Oberleiser Berg steht der 1970 errichtete Aussichtsturm Oberleis, in dessen Erdgeschoß seit 1986 die Ausstellung 6000 Jahre Wohnberg Oberleis zu sehen ist.


Wirtschaft und Infrastruktur


In Niederleis befanden sich sechs Mühlen (Proske-, Schuster-, Danninger-, Krisch-, Schierer- und Hohenfellner-Mühle).

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 27, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 32. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 351. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,12 Prozent.


Öffentliche Einrichtungen


In Niederleis befindet sich eine Volksschule.[9] Seit dem Jahre 1975 gibt es einen Kindergarten (1 Gruppe). Im Jahre 2020 wurde in der Hauptstraße ein neuer zweigruppiger Kindergarten errichtet.


Politik



Gemeinderat


BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ und 7 ÖVP.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ und 3 ÖVP.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 SPÖ und 4 ÖVP.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 5 ÖVP.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP und 7 SPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP und 5 SPÖ.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP und 4 SPÖ.[15]

Bürgermeister



Wappen


Das Wappen wurde der Gemeinde am 30. Juni 2001 verliehen.

Blasonierung: Durch eine silberne Leiste gespalten, vorne in Grün vier silberne heraldische Lilien, zwei und zwei schrägrechts gestellt, hinten in Rot ein aufgerichteter bekrönter goldener Greif, einen goldenen Stein in den Pranken haltend.

„Die Elemente des Wappens haben folgende Bedeutung: der grüne Grund steht für die Landwirtschaft und den Naturpark – 4 silberne heraldische Lilien symbolisieren die 4 Kirchen in unseren Katastralgemeinden – der bekrönte goldene Greif auf rotem Grund stammt aus dem Wappen der Familie Schaffgotsch, die in Niederleis seit 1928 ansässig ist – und die silberne Leiste in der Mitte steht für den Taschlbach, der hierorts entspringt und bei Mistelbach in die Zaya mündet“

Aus der Webseite der Gemeinde Niederleis[18]

Literatur




Commons: Niederleis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Niederleis, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. 335. Niederleis. In: Österreichischer Amtskalender. JUSLINE Österreich GmbH, Wien 2002–.
  4. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
  5. Gemeinde Niederleis: Kapelle Nodendorf; abgerufen am 1. Aug. 2017
  6. Schloss Niederleis. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  7. Schloss Niederleis. In: Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2. Band, Kaisersteinbruch 2004, S. 296-. ISBN 978-3-9504555-8-8.
  8. hg.: Hier wurde „Moos auf den Steinen“ gedreht: Einladung nach Schloß Niederleis. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. April 1970, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  9. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. März 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. März 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Niederleis. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  16. Bürgermeister. Gemeinde Niederleis, abgerufen am 12. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. Neuer Bürgermeister und Vizebürgermeister. Gemeinde Niederleis, abgerufen am 5. Mai 2022 (österreichisches Deutsch).
  18. Gemeindewappen. auf: niederleis.gv.at

На других языках


- [de] Niederleis

[en] Niederleis

Niederleis is a town in the district of Mistelbach in the Austrian state of Lower Austria.

[ru] Нидерлайс

Нидерлайс (нем. Niederleis) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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