Weliki Ustjug (russischВеликий Устюг) ist eine Stadt in Russland. Sie ist Kreisstadt und liegt im äußersten Nordosten der Oblast Wologda. Sie hat 31.665 Einwohner (Stand 14.Oktober 2010).[1]
Schon im 9. bis 10.Jahrhundert befand sich an der Mündung der beiden Flüsse eine finno-ugrische Siedlung. Im 11.Jahrhundert begann von Nowgorod aus die russische Besiedlung der Region. Zum ersten Mal wurde die Stadt 1207 unter dem Namen Ustjug (übersetzt: Mündung des Jug) urkundlich erwähnt; um 1212 war sie offensichtlich schon befestigt, was auf eine längere russische Siedlungsgeschichte hindeutet. Gegen Ende des 14.Jahrhunderts fiel sie an das Großfürstentum Moskau. Seit dem Ende des 15.Jahrhunderts ist Ustjug ein wichtiges Handelszentrum; im 16.Jahrhundert erhielt es wegen seiner Bedeutung den Namenszusatz „Groß“ (Weliki).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
11.137
1939
32.147
1959
37.026
1970
36.737
1979
37.916
1989
36.202
2002
33.419
2010
31.665
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Sehenswürdigkeiten
Weliki Ustjug ist neben der Vielzahl der erhaltenen Kirchen und Klöster, die ein herausragendes Beispiel für Ensembles nordrussischer Architektur darstellen, in Russland seit 1999 auch durch sein Weihnachtspostamt bekannt. Die „Residenz“ von Väterchen Frost, dem russischen Weihnachtsmann-Pendant, zieht besonders im Winter Touristen an.
Jekaterina Awwakumowa (* 1990 in Weliki Ustjug), russisch-südkoreanische Biathletin
Afanassi Bachow († 1762), Forschungsreisender
Michail Buldakow (* 1766 in Weliki Ustjug; † 1827 oder 1830), erster leitender Direktor der Russländisch-Amerikanischen Kompagnie (RAK)
Jerofei Chabarow (* 1603 in Weliki Ustjug; † 1671), russischer Befehlshaber in Südost-Sibirien
Semjon Deschnjow (* um 1605 in Weliki Ustjug; † 1673), Pelzhändler und erster Europäer, der 1648 zusammen mit Fedot Popow und Gerassim Ankudinow die Beringstraße durchfuhr
Leonti Nikolajewitsch Dobrezow (* 1904 in Weliki Ustjug; † 1968), Physiker und Hochschullehrer
Prokop von Ustjug (*? in Lübeck; † 1303 in Weliki Ustjug), Heiliger Jurodiwy der Russisch-Orthodoxen Kirche
Sonstiges
Der Hauptgürtelasteroid (11480) Velikij Ustyug wurde nach der Stadt benannt.
Einzelnachweise
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
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