Erstmals erwähnt wurde Ziegenhagen im Jahre 1200 als Tzegenhaghen und in Ceghenhaghen[5][6] in einer Urkunde über die Gründung und Ausstattung der Kirche des Klosters Krevese, ausgestellt von Bischof Gardolf von Halberstadt.
Wilhelm Zahn[7] meinte, das Dorf Ziegenhagen wurde 1238 als Cugenhagen[8] erwähnt und gehörte zu den Gütern des St. Ludgeriklosters in Helmstedt, mit denen der Graf Siegfried von Osterburg belehnt war. Peter Wilhelm Behrens interpretierte im Jahre 1841 Cugenhagen iuxta Rocgowe als „wüste Dorfstätte in der Umgegend von Rochau“.[9] 1836 hatte er noch geschrieben „Kuhagen eine Wüstung beim Dorfe Rochau“.[10]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Zcegenhagen aufgeführt.[11] Weitere Nennungen sind 1540 Segelitz, 1551 Segenhagen, 1687[1] und auch 1804[12]Ziegenhagen. Heinrich Christoph Steinhart gibt im Jahre 1800 an „Ziegenhagen, vom gemeinen Mann Zennhagen genannt“.[13]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde Ziegenhagen aus dem Landkreis Stendal in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. April 1959 wurde die Gemeinde Ziegenhagen in die Gemeinde Häsewig eingemeindet. Am 1. Januar 1974 wurde Häsewig in die Gemeinde Klein Schwechten eingemeindet, damit kam der Ortsteil Ziegenhagen zu Klein Schwechten.[14]
Im Zuge der kommunalen Neuordnung Sachsen-Anhalts wurde Klein Schwechten per Gesetz zum 1. Januar 2011 in die Gemeinde Rochau eingemeindet.[15][16] Seit dem 1. Januar 2011 gehört damit der Ortsteil Ziegenhagen zur Gemeinde Rochau.
Die evangelischen Christen aus Ziegenhagen sind in die evangelische Kirchengemeinde Häsewig eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Groß Schwechten gehörte.[19] Sie wird heute betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten[20] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Früher ging von jedem Gehöft einer zum Gottesdienst, jung und alt im Wechsel, jeden Sonntag. Man ging zu Fuß über den Kirchsteig. Dieser begann zwischen den Höfen von Eggert und Vinzelberg, ging über den Acker in den Wald bis zur Kirche nach Häsewig. Jede Familie hatte ihre Kirchenbank und eine eigene Grabstätte auf dem Friedhof an der Kirche.[21] Dazu gibt es die Sage „Der Teufel und die Kirche“. Die Häsewiger meinten, die Ziegenhagener hätten den Teufel überredet, die Kirche auf der Hälfte des Weges zwischen beiden Orten abzustellen. So wäre dann der Kirchgang beider Dörfer gleich lang und damit gerechter. Da dem Teufel das Schleppen der Kirche bald zu schwer wurde, stellte er sie schon nach kurzem Weg am Dorfausgang in Richtung Ziegenhagen ab, wo sie heute noch steht.[22]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Rochau
In Ziegenhagen stehen ein Bauernhof und ein Bauernhaus unter Denkmalschutz.
Wirtschaft
Der Gasthof Gose mit Hotel und das Freizeitzentrum Gose’s Farm prägen den Ort. Das Restaurant des Gasthofs ist für seine regionale Küche bekannt.
Verkehr
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[23]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2542–2544, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.109 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Ziegenhagen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2542–2544, doi:10.35998/9783830522355.
Karina Hoppe:In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22.Januar 2022, DNB1002381223, S.21.
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.116 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Nach Rohrlach/Diestelkamp: LHASA, Rep. U 21 Kloster Krevese Nr. 1
Adolf Diestelkamp:Zur Frühgeschichte des Benediktinernonnenklosters Krevese. Hrsg.: im Auftrag des Altmärkischen Museumsvereines zu Stendal (=Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. BandVI). ZDB-ID212026-4, S.111–112.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.109 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band6. Berlin 1846, S.451 (Digitalisat).
Peter Wilhelm Behrens:Nachtrag zu der ersten Abtheilung des Diplomatarium monasterii S. Liudgeri. Nr. 42. 1238. Graf Sifrid von Aldenhusen resignirt dem Abt Gerhard von Werden die bisher von demselben gehabten, meistens in der Altmark belegenen Lehengüter (=Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen. Band3). Halle/Saale 1836, S.93 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10020580~SZ%3D00099~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.325 (uni-potsdam.de (Memento vom 29. März 2020 im Internet Archive)).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.343,345,346.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.112 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Gisela Vinzelberg:Der Kirchweg der Ziegenhagener. In: Werner Brückner (Hrsg.): Das Wissen der Region. 1, Arneburg-Goldbeck-Werben und Umland. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Hohenberg-Krusemark 2005, DNB978966937, S.15.
Marlene Schulz:Warum der Teufel unsere Kirche verschleppte. In: Werner Brückner (Hrsg.): Das Wissen der Region. 1, Arneburg-Goldbeck-Werben und Umland. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Hohenberg-Krusemark 2005, DNB978966937, S.15.
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