Uchtdorf ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Tangerhütte im Süden des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]
Uchtdorf Stadt Tangerhütte 52.41444444444411.74583333333337 | ||
---|---|---|
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,57 km² | |
Einwohner: | 255 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 31. Mai 2010 | |
Postleitzahl: | 39517 | |
Vorwahl: | 03935 | |
Lage von Uchtdorf in Sachsen-Anhalt | ||
Uchtdorf, ein erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche,[3] liegt 4½ Kilometer südwestlich von Tangerhütte unmittelbar östlich der Colbitz-Letzlinger Heide am Südrand der Altmark. [4]
Durch das Dorf fließt der Uchtdorfer Mühlengraben, ein Quellbach des Tangers, nach Osten in den Sandbeiendorfer Tanger, der nach Norden in den Mahlwinkler Tanger strömt, der später zusammen mit anderen Bächen nördlich von Tangerhütte den Vereinigten Tanger bildet.[4]
Das flache Gebiet um Uchtdorf ist durch die fächerförmig in Richtung Norden fließenden Tanger-Quellbäche gekennzeichnet. An die Gemarkung grenzen im Osten Teile der Gemarkungen „Uchtdorf-Burgstall“ und „Uchtdorf-Cröchern“, die zum Landkreis Börde gehören, der auch an den Westen und Süden und Gemarkung Uchtdorf grenzt.[4]
Zur Gemarkung Uchtdorf gehört ein Waldgebiet nordwestlich des Dorfes, das Teil des Naturschutzgebietes Mahlpfuhler Fenn im Landschaftsschutzgebiet „Uchte-Tangerquellen und Waldgebiete nördlich Uchtspringe“ ist. Dort liegen die etwa 66 Meter hohen Hüselberge und der Teufelskeller mit Dünenwällen aus der letzten Eiszeit.[5]
Nachbarorte sind Burgstall im Westen, Mahlpfuhl im Nordosten, Mahlwinkel im Südosten und Sandbeiendorf im Südwesten.[4]
Die archäologischen Funde aus der Zeit der Jastorf-Kultur zeigen, dass die Region schon um 600 v. Chr. besiedelt war.[6]
Das Dorf wurde im Jahre 1305 erstmals erwähnt, als eine Urkunde in dem dorpe Uchtdorp ausgestellt wurde.[7][3] Weitere Nennungen sind 1359 vchtorp,[3] 1375 Vchdorpp und Uchttorp,[8] 1540 Uchdorf, 1687 Vchtorff und 1801 das Dorf Uchtdorf mit Wassermühle, Krug, Nebenzollamt, einer Schmiede und einem Rademacher.[9]
Für das Jahr 1600 sind Pfarrer und Küster, für 1768 ein Lehrer in Uchtdorf bezeugt.
1610 wurde die Wassermühle (Tangermühle) erstmals erwähnt. Neben der Landwirtschaft spielte in der Vergangenheit auch das Handwerk eine Rolle in Uchtdorf, des Weiteren gab es einen Holzhandelsbetrieb. Einige Bewohner arbeiteten als Hüttenarbeiter in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten Eisenhütte im benachbarten Vaethen (1928 in Tangerhütte umbenannt). Nach dem Bau der Chaussee nach Vaethen (1896) siedelten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Dampfmolkerei und eine Ziegelei an.[10]
Im Jahre 1953 wurde auf dem Steinberg, einer Quarzsandgrube im Norden des Dorfes, bei einer Notbergung im Gelände eines Urnenfriedhofes der Jastorf-Kultur unter anderem eine konische Schale geborgen.[6] 1955 wurden keramische Gefäße aus der späten Kaiserzeit geborgen.
Uchtdorf gehörte bis 1807 zum Tangermündeschen Kreis, dann bis 1813 zum Kanton Burgstall. 1816 kam es zum Kreis Wolmirstedt.[3] Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Uchtdorf zum Kreis Tangerhütte. Nach dessen Auflösung gehörte Uchtdorf ab 1. Januar 1988 zum Kreis Stendal und schließlich ab 1. Juli 1994 wieder zum Landkreis Stendal.[11]
In einem Gebietsänderungsvertrag zwischen der Stadt Tangerhütte und allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land wurde deren Eingemeindung nach Tangerhütte geregelt. Dem Vertrag stimmte der Gemeinderat Uchtdorf am 19. Mai 2010 zu. Er wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und die Eingemeindung trat am 31. Mai 2010 in Kraft.[12] So wurde Uchtdorf eine Ortschaft und ein Ortsteil der „Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte“.
|
|
|
|
|
Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[3]
Die evangelische Kirchengemeinde Uchtdorf gehörte früher zur Pfarrei Burgstall[15] und heute zum Kirchengemeindeverband KGV Burgstall. Sie wird betreut vom Pfarrbereich Colbitz im Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Uchtdorf stammen aus dem Jahre 1646.[17]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[18]
Ortsbürgermeister der Ortschaft Uchtdorf ist Michael Grupe.[19]
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 stellten sich die Wählergemeinschaft Uchtdorf und ein Einzelbewerber zur Wahl. Die Wählergemeinschaft gewann 3 Sitze.[19]
Gewählt wurden drei Ortschaftsrätinnen und ein Rat. Der Ortschaftsrat wählte den Einzelbewerber Michael Grupe zum Ortsbürgermeister.[19] Die Wahlbeteiligung ist nicht veröffentlicht worden.
In Uchtdorf sind einige Gewerbetreibende ansässig (Fliesenleger, Elektro-Installationsbetrieb, Autohaus, Automechaniker, Trockenbau und eine Metallbau-Firma).
Im Rahmen der Dorferneuerung wurden in den letzten Jahren das Dorfgemeinschaftshaus mit Sport- und Freizeitcenter, zwei Garagen für die Freiwillige Feuerwehr und Arztzimmer ausgebaut, Gehwege und Straßen neu gebaut bzw. umgestaltet sowie die Straßenbeleuchtung erneuert.
Die Freiwillige Feuerwehr, Sportverein und Landfrauenverein prägen das Gemeindeleben, sie sind Träger der Dorf-, Kinder- und Sportfeste.
Von Uchtdorf aus führen Landstraßen nach Tangerhütte, nach Dolle an der Bundesstraße 189, nach Mahlwinkel und nach Rogätz an der Elbe (Fähre). Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Regionalverkehr Westsachsen (RVW) unter dem Markennamen stendalbus. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Tangerhütte und Mahlwinkel an der Bahnstrecke Magdeburg–Wittenberge.
Bellingen | Birkholz mit Scheeren und Sophienhof | Bittkau | Cobbel | Demker mit Elversdorf | Grieben | Hüselitz mit Klein Schwarzlosen | Jerchel | Kehnert | Lüderitz mit Groß Schwarzlosen und Stegelitz | Ringfurth mit Polte und Sandfurth | Schelldorf | Schernebeck | Schönwalde (Altmark) | Tangerhütte mit Briest und Mahlpfuhl | Uchtdorf | Uetz | Weißewarte | Windberge mit Brunkau, Ottersburg und Schleuß