Das im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz gelegene Dorf ist einer von 20amtlich benannten Gemeindeteilen der im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Gemeinde Hummeltal.[2] Muthmannsreuth liegt auf einer Höhe von 572mü.NHN und ist etwa vier Kilometer von dem nordnordöstlich gelegenen Dorf Pettendorf entfernt, in dem die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3]
Geschichte
Bis zum Ende des 18.Jahrhunderts hatte Muthmannsreuth der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth unterstanden.[4][5][6] Die im fränkischen Raum für die Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei vom Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Funktion als Vogteiamt ausgeübt.[7][8] Auch die Hochgerichtsbarkeit über den Ort wurde von diesem Amt wahrgenommen, dies in seiner Rolle als Fraischamt.[9][10]
1791/1792 verzichtete mit Karl Alexander der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung dieses Territoriums wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Muthmannsreuth zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Mit der im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern käuflich erfolgten Erwerbung dieses Fürstentums wurde Muthmannsreuth schließlich bayerisch.[12]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Muthmannsreuth mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Hinterkleebach, zu der noch das Dorf Moritzreuth, der Weiler Weiglathal sowie die beiden Einöden Moritzmühle und Neumühle gehörten.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Muthmannsreuth zusammen mit der Gemeinde Hinterkleebach am 1.Mai 1978 in die 1971 neu gebildete Flächengemeinde Hummeltal eingegliedert.[14] Im Jahr 2022 zählte das Dorf 86Einwohner.[1]
Verkehr
Die das Dorf durchlaufende Staatsstraße St2163
Die aus dem Nordosten von Bärnreuth kommende Staatsstraße St2163 durchquert den äußersten Westen des Ortsbereiches und führt weiter nach Hinterkleebach. Außerdem verbindet eine Gemeindeverbindungsstraße den Ort mit der Kreisstraße BT5, die ein wenig nördlich des Dorfes von der Staatsstraße abzweigt. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 397 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth.
Literatur
Richard Winkler:Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada:Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (=Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Johann Kaspar Bundschuh:Muthmannsreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.698 (Digitalisat).
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S.66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.31.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.97–103.
Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.376.
Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
Johann Kaspar Bundschuh:Muthmannsreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.698 (Digitalisat).
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.529.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.530.
Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.474.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.676.
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