Moritzmühle ist ein Weiler in der Gemeinde Hummeltal im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.
Moritzmühle Gemeinde Hummeltal 49.84208333333311.496611111111475 | |
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Höhe: | 475 (471–479) m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (1. Jan. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 95503 |
Vorwahl: | 09246 |
![]() Blick von der Straße nach Weiglathal auf Moritzmühle |
Im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz gelegen ist Moritzmühle einer von 20 amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Hummeltal.[2] Der Ort liegt auf einer Höhe von 475 m ü. NHN und ist etwa sechs Kilometer von Pettendorf entfernt, wo die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3] Den Namen gibt eine ehemalige Wassermühle im Talgrund der Püttlach an deren Oberlauf. Heute besteht der Ort aus zwei getrennten Wohn- und Betriebsflächen – einer Landwirtschaft und einem stillgelegten Sägewerk.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand die Moritzmühle der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die für die Landeshoheit im fränkischen Raum maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dabei das Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Funktion als Vogteiamt aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm dieses Amt in seiner Rolle als Fraischamt ebenfalls wahr.[9]
1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde die Moritzmühle zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[10] Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum käuflich erworben hatte, wurde die Moritzmühle bayerisch.[11]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde die Moritzmühle mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Hinterkleebach, zu der noch die Dörfer Moritzreuth und Muthmannsreuth, der Weiler Weiglathal sowie die Einöde Neumühle gehörten.[12] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde die Moritzmühle zusammen mit der Gemeinde Hinterkleebach am 1. Mai 1978 in die 1971 neu gebildete Flächengemeinde Hummeltal eingegliedert.[13] Im Jahr 2022 hatte die Einöde 1 Einwohner.[1]
Die Moritzmühle war ursprünglich ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer einfachen Getreidemühle mit oberschlächtigem Wasserrad. Die Besitzer der Moritzmühle wanderten in der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Die neuen Besitzer erweiterten im späten 19. Jahrhundert die Moritzmühle um eine wasserturbinengetriebene Sägemühle mit einfachem Vertikalgatter. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde der Getreidemühlenbetrieb eingestellt und die Sägemühle in einen modernen Sägewerkbetrieb umgewandelt. Das Sägewerk ist heute nicht mehr in Betrieb, die Betriebsgebäude verfallen.
Eine aus dem Nordwesten von der Staatsstraße St 2163 kommende Gemeindeverbindungsstraße umläuft den Ort im Süden halbkreisförmig und führt weiter zur Kreisstraße BT 43, in die sie unmittelbar nach der Unterquerung der Bundesautobahn 9 einmündet. Vom ÖPNV wird die Moritzmühle nicht bedient, die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich an der Staatsstraße St 2163. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
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