Dahrendorf, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt fünf Kilometer nordwestlich von Dähre in der Altmark. Der östliche Teil des heutigen Dorfes war die bis 1937 eigenständige Gemeinde Gröningen.
Dahrendorf wurde im Jahre 1334 erstmals urkundlich als Dorendorpe erwähnt. Er gehörte bis 1334 den Herren von Schwerin, danach gehörte das Dorf den von dem Knesebeck, das von den von Jagow verlassen worden war.[1] Weitere Nennungen sind 1378 to Dorendorp, 1579 Darndorf, 1585 Dorff Darrndorf, 1687 Darendorff[1] und schließlich 1804 Dahrendorf.[3]
Von 1971 bis 1990, zu Zeiten der DDR, befand sich im südwestlichen Ortsausgang an der Straße nach Lagendorf ein militärischer Standort, in dem Grenzpolizisten und Grenzsoldaten in einer Kaserne untergebracht waren, die „5.Grenzkompanie Dahrendorf“ im „II.Grenzbataillon Bonese“ im Grenzkommando Nord der Grenztruppen der DDR. Das Unterkunftsgebäude der Kompanie und das Wohnhaus der Berufssoldaten sind noch erhalten.[4][5]
Frühere Erwähnung
Der Historiker Peter P. Rohrlach weist darauf hin, dass die Erwähnung von Turnitorp als Besitz des Klosters Diesdorf im Jahr 1112,[6] nicht eindeutig auf Dahrendorf verweist,[1] wie Hermes und Weigelt[7] und andere[8] annehmen, denn eine Urkunde von 1150 nennt varenthorp als Besitz des Klosters.[9]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das Wort „Dorn“ zurück, möglicherweise bezogen auf eine Dornenhecke oder Rotdorn.[8]
Archäologie
Nördlich von Dahrendorf auf dem heutigen Lehnkenberg[10] lag früher der Steinkreis von Dahrendorf.
Eingemeindungen
Dahrendorf gehörte bis 1807 zum Salzwedelischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Diesdorf im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]
Am 1. Oktober 1937 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Dahrendorf und Gröningen im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Dahrendorf.[11] Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Dahrendorf in die Gemeinde Lagendorf eingemeindet.[12] Am 1. Januar 2009 kam Dahrendorf schließlich als Ortsteil zur Gemeinde Dähre, in die Lagendorf eingemeindet worden war.
Die evangelische Kirchengemeinde Dahrendorf, die früher zur Pfarrei Lagendorf gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im zeitigen Frühjahr findet das Winterauskehr-Spektakel „Faseloom“ mit einem Bärenumzug statt.
Das „Osterfeuerfest“ wird seit 1990 zusammen mit dem Nachbardörfchen Harpe direkt an der ehemaligen Grenze gefeiert.
Die Feldsteinkirche in Dahrendorf ist ein rechteckiger spätgotischer Bau. Vor der Westseite steht separat ein verbretterter Turm. An der Kirche liegt ein Friedhof.[17] Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Lagendorf.[15]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Dähre
Wirtschaft
Neben landwirtschaftlichen Betrieben gibt es einen Reit- und Ferienhof und eine Herberge.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.448–451, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.148.
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.328–329, 35. Dahrendorf (Online bei google books).
Dahrendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.448–451, doi:10.35998/9783830522355.
Anke Pelczarski:Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15.Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.393 (Digitalisat).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.328–329, 35. Dahrendorf (Online bei google books).
Matthias Friske:Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (=Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S.127–131.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.394 (Digitalisat).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1937, ZDB-ID3766-7, S.15.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.278 (PDF).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.148.
Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf:Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6.Juni 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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