Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil des Marktes Igensdorf im südwestlichen Teil Oberfrankens.[2] Dachstadt befindet sich etwa eineinhalb Kilometer nordwestlich von Igensdorf auf 344mü.NHN.[3]
Geschichte
Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg
Die erste urkundliche Erwähnung von Dachstadt war 1313 mit dem Namen „Dachstet“, eine Verbindung zu dem alten Personennamen Dago wie in Dagobert ist eher unwahrscheinlich.[4] Im Jahr 1516 wurde der Ort als „Dachstetten“ bezeichnet und im folgenden Jahr als „Dachstatt“.[5]
Im Spätmittelalter gelangte Dachstadt in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[6][7] Die Hochgerichtsbarkeit übte bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts das Pflegamt Hiltpoltstein aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ebenfalls nürnbergische Pflegamt Gräfenberg inne.[8] Eine tiefgreifende Veränderung für Dachstadt ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[9][10] Zusammen mit dem verbliebenen reichsstädtischen Landgebiet wurde Dachstadt bayerisch.
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Dachstadt mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Ruralgemeinde, zu der das Dorf Letten und die beiden damaligen Einöden Bodengrub und Lettenmühle gehörten.[11] Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Dachstadt am 1. Januar 1972 nach Igensdorf eingemeindet.[12]
Verkehr
Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch die Staatsstraße St2236 hergestellt, die aus dem Südosten von Igensdorf kommend in nordwestlicher Richtung nach Walkersbrunn weiterführt. Von dieser zweigt in Dachstadt eine Gemeindeverbindungsstraße ab, die durch die beiden Nachbarorte Lettenmühle und Letten zu dem etwa einen Kilometer entfernten Bodengrub führt, wo sie als Sackgasse endet.
Sehenswürdigkeiten
Aus der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts stammendes Bauernhaus in Dachstadt
In Dachstadt befinden sich drei Bauernhäuser und zwei Scheunen als denkmalgeschützte Bauwerke.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Dachstadt
Literatur
Ingomar Bog:Forchheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB450540367 (Digitalisat).
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. 3. Auflage. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1995, ISBN 3-920701-94-1.
Fritz Fink:Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Walter Bauernfeind:Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2.,verbesserte Auflage. W.Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabeonline).
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. S.51.
Fritz Fink:Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S.137.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.25.
Walter Bauernfeind:Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, S.62–63 (nuernberg.de[abgerufen am 4.Juni 2019]).
Ingomar Bog:Forchheim. S.47.
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S.118.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.528.
Ingomar Bog:Forchheim. S.114.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.682.
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