Durch das Pfarrdorf fließt der Busbach,[2] ein rechter Zufluss der Truppach. 0,8km südlich befindet sich die Anhöhe Burgstall (535mü.NHN), 0,7km nördlich der Bügel (548mü.NHN). Die B22 führt nach Schönfeld (3,7km westlich) bzw. nach Eschen (2,9km östlich).[3]
Geschichte
Der Priester und Historiker Johann Looshorn behauptete in seiner achtbändigen Geschichte des Bisthums Bamberg, dass auf Anordnung Karls des Großen dort eine Kapelle errichtet wurde, an deren Stelle heute die Kirche St. Peter und Paul steht. Dies ist jedoch nicht nachweisbar.
Der Legende nach soll der Ort wie der Bach seinen Namen von der Buße erhalten haben: Heinrich IV. soll am Fähnleinsbrunnen, dem Quellort des Busbachs am Fuße des Petersbergleins, auf seinem Bußgang nach Canossa (1077) mit einer Abteilung Soldaten – einem sogenannten Fähnlein – gerastet haben. Historische Belege hierfür gibt es nicht.[4]
Tatsächlich wurde der Ort im Jahr 1360 erstmals als „Buspach“ urkundlich erwähnt. In einer anderen Urkunde von 1312 wurde „Henricus dictus de Busbach“ (Heinrich, genannt von Busbach) erwähnt, was die Existenz eines solchen Ortes voraussetzt. Wann der Ort genau gegründet wurde, ist allerdings unklar.[5] Die Bedeutung des Ortsnamens bleibt umstritten. Denkbar ist eine Ableitung vom mittelhochdeutschen puze (Brunnen, Pfütze) oder bus (Busch) oder aber von dem germanischen Personennamen B(u)oso.[6]
Im Dreißigjährigen Krieg blieb der Ort weitestgehend verschont.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Busbach 42 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth inne. Grundherren waren
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Infolge des Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Busbach gebildet, zu dem Eschen, Heisenstein, Lahm, Lochau, Melkendorf, Pleofen, Putzenstein, Simmelbuch, Stein, Vorlahm und Windhof gehörten.[9][10] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Busbach, zu der Lochau und Stein gehörten. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kamen Melkendorf und Vorlahm hinzu. Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Um 1850 wurde Wolfsgraben auf dem Gemeindegebiet gegründet. Ab 1862 gehörte Busbach zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[11] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 10,310km².[12]
1883 ereignete sich ein Großbrand, der große Teile des oberen Dorfes zerstörte.[13]
Am 1.Mai 1978 wurde sie im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Eckersdorf eingegliedert.[14]
Pfarrhaus. Im Kern 16./17. Jahrhundert. Nach Brand von 1703 Wiederherstellung. 1731 die westliche Obergeschosswand in Sandstein aufgeführt. Zweigeschossig, traufseitig mit sechs Obergeschossfenstern. Halbwalmdach. Obergeschoss (mit Ausnahme der massiv gebauten Rückfront) unter Putz mit Fachwerk. Sandsteintürrahmung profiliert und geohrt. Innen im Obergeschoss unterteilter Saal mit Rahmenstuck in Kreismotiven.[16]
Sogenannter Fähnleinsbrunnen: Ältere Quellfassung in einer zu Haus Nr. 35 gehörigen, gegen den Hang stehenden Mauer. In der linken oberen Ecke verwitterter Inschriftenstein.[16]
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Eckersdorf#Busbach
Busbach ist Sitz einer Pfarrei, die seit der Reformation evangelisch-lutherisch ist.[8][12]
Sonstiges
Freiwillige Feuerwehr Busbach (gegründet 1. März 1873, zuvor ab 1837 Busbach-Eschen-Neustädtlein)
Volksbildungswerk Busbach
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Wolfgang Rentsch (1637–1690), deutscher Prediger und Mathematiker
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Bußbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB790364298, OCLC833753073, Sp.517 (Digitalisat).
Johann Kaspar Bundschuh:Pusbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB790364298, OCLC833753073, Sp.867–868 (Digitalisat).
August Gebeßler:Stadt und Landkreis Bayreuth (=Bayerische Kunstdenkmale. Band6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB451450914, S.99–101.
Georg Paul Hönn:Bußbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.234 (Digitalisat).
Stephan Hartnagel:Die Geschichte von Neustädtlein am Forst und Busbach. Mistelgau 2001.
Christian Schimpf:Kennst Du Busbach, kennst Du die Welt. 2. Auflage. Berlin 2015.
Richard Winkler:Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Wird ab Obernsees fälschlicherweise Ehrlichbach genannt. Diese irrtümliche Bezeichnung stammt von einem preußischen Landvermesser. Vgl. C. Schimpf: Busbach, S. 123.
Busbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
C. Schimpf: Busbach, S. 89.
C. Schimpf: Busbach, S. 85.
C. Schimpf: Busbach, S. 87.
C. Schimpf: Busbach, S. 104.
R. Winkler: Bayreuth, S. 347.
R. Winkler: Bayreuth, S. 490.
Rüdiger Barth:Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3, S.795.
R. Winkler: Bayreuth, S. 467.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.653 (Digitalisat).
C. Schimpf: Busbach, S. 120.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.676.
Ursprünglich hatte die Kirche ihr Patrozinium nur auf Peter (so z. B. in der Urkunde von 1374 erwähnt). Vgl. C. Schimpf: Busbach, S. 131.
A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 100f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.842–843, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1012, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.959 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1004 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1025–1026 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.887 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.148 (Digitalisat).
A. H. Hoenig (Hrsg.):Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S.16 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.294 (Digitalisat).
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