Burgfarrnbach (umgangssprachlich: „Faʳnbach“[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Burgfarrnbach Kreisfreie Stadt Fürth 49.48833333333310.925312 | |
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Höhe: | 312 m ü. NHN |
Einwohner: | 6273 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 3. Dezember 1923 |
Postleitzahl: | 90768 |
Vorwahl: | 0911 |
![]() Burgfarrnbach v. SO (19. Oktober 2003) |
Burgfarrnbach wird im Osten durch den Main-Donau-Kanal begrenzt, auch wenn die östliche Grenze bei der Eingemeindung 1923 noch auf Höhe des Mooswegs lag. Die südliche Grenze bildet die Südwesttangente, nach Westen und Nordwesten die Grenze zum Landkreis Fürth. Im Nordosten liegt das ebenfalls zum ehemaligen statistischen Bezirk 09 gehörende Atzenhof. Die gemeinsame Grenze nach Norden bildet die Zenn. Südlich von Burgfarrnbach ist der Fürther Stadtwald mit seinen sehenswerten Steinbrüchen zu finden.
Die Kreisstraße FÜs 2/FÜ 7 verläuft nach Siegelsdorf (4 km nordwestlich) bzw. zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 8 (1 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft am Taubenhof vorbei nach Seukendorf zur FÜ 8 (3,4 km westlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft ca. 1 km nordöstlich, bevor sie sich gabelt und nach Ritzmannshof (1 km nördlich) bzw. nach Atzenhof (1,2 km nordöstlich) führt. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft östlich nach Unterfarrnbach (1,3 km östlich).[3]
Der Ort war wohl ursprünglich ein Königshof. 903 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde des Königs Ludwig IV. an den Bischof Erchanbald von Eichstätt als „Varenbach“ erwähnt. Zur besseren Unterscheidung von Dürrnfarrnbach, Unterfarrnbach oder Kirchfarrnbach wurde der Ort zunächst „Obern Farhembach“ (1303) genannt, etwas später schließlich „Burchuarnbach“ (1343). Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort entweder Farn oder Farren ist und auf eine dementsprechende Eigenheit des Baches verweist.[2]
Es gab am Ort zwei Herrensitze: das Schloss Burgfarrnbach (Unterer Sitz) und den Oberen Sitz (um die heutige Regelsbacher Straße). Die Vogtei über Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach lag beim Bamberger Domkapitel. Im 14. und 15. Jahrhundert gehörten beide Sitze den Reichsministerialen von Külsheim. 1422 kam der Obere Sitz an die Volckamer, 1468 der Untere an die Paumgartner, 1478 an die Merkel-Nürnberger, 1514 an Michael Schneider aus Ansbach und anschließend an Hans Behaim. 1493 erhielten die Wolf von Wolfsthal durch Heirat mit einer Volckamer den Oberen Sitz, 1522 erwarben sie auch den Unteren Sitz, wo sie im selben Jahr mit dem Bau eines Wasserschlosses begannen. In der St. Johannis-Kirche sind zahlreiche Grabmale von ihnen erhalten. Die gesamte Ortsherrschaft kam 1605 an die von Crailsheim und 1615 an David Kresser. Ab 1711 hatten die Grafen von Pückler-Limpurg die Grundherrschaft inne, nachdem Karl Franz Pückler von Groditz die Erbin Cordula Freiin von Kresser geheiratet hatte. Die Pückler erbauten 1830–34 das heutige klassizistische Schloss.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Burgfarrnbach ca. 113 Anwesen. Das Hochgericht übte die Herrschaft Burgfarrnbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten das bambergische Dompropsteiamt Fürth und die Herrschaft Burgfarrnbach gemeinsam inne. Grundherren waren die Herrschaft Burgfarrnbach (Schloss mit Brauerei und Nebengebäuden, Fronveste, Meierei, 2 Höfe, 6 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 2 Güter, 2 Gütlein, 45 Häuser, 16 Häuslein, 1 Wirtshaus, 1 Mühle, 1 Badhaus, 1 Hirtenhaus), das Dompropsteiamt Fürth (1 Hof, 8 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 7 Gütlein, 5 Häuser), die Reichsstadt Nürnberg: Spitalamt (2 Viertelhöfe), Landesalmosenamt (Kirche, Pfarrhaus, Schulhaus) und der Nürnberger Eigenherr von Pömer (1 Haus).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Burgfarrnbach gebildet. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth (1919 in Finanzamt Fürth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 99 Anwesen dem Patrimonialgericht Burgfarrnbach.[5][6] Ab 1862 gehörte Burgfarrnbach zum Bezirksamt Fürth und zum Landgericht Fürth (1879 in Amtsgericht Fürth umbenannt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,837 km².[7]
Am 3. Dezember 1923 wurde Burgfarrnbach nach Fürth eingegliedert.[8]
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 1095 | 1135 | 1188 | 1190 | 1289 | 1379 | 1401 | 1454 | 1555 | 1765 | 1740 | 1720 | 1909 | 2028 | 2100 | 1987 | 2176 | 3629 | 3780 | 4790 | 6273 |
Häuser[10] | 86 | 148 | 157 | 188 | 191 | 232 | 309 | 545 | 1341 | ||||||||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [7] | [13] | [13] | [13] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Johannis (Burgfarrnbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Marien (Burgfarrnbach) gepfarrt.
Ende Juli findet jedes Jahr eine Kirchweih auf der Hauptstraße statt, die mit Fahrgeschäften und Buden aufwarten kann.
Im Schloss und im Schlosspark findet alljährlich das Bürgerfest des Stadtteils Burgfarrnbach mit vielen verschiedenen Ausstellern und örtlichen Vereinen statt. Im Schlosshof wird dazu extra für das eine Wochenende ein großer Biergarten mit Live-Musik aufgebaut.
Von 2003 bis 2010 fanden im Schlossinnenhof sowie in der Ostremise die ebenfalls vom Bürgerverein Burgfarrnbach organisierten Sommernachtspiele statt.
Burgfarrnbach ist der Firmensitz des Spielwarenherstellers Bruder.
Der Ort wird über den gleichnamigen S-Bahnhaltepunkt an der Bahnstrecke Fürth–Würzburg erschlossen. Mit der Buslinie 172 der Infra Fürth werden Burgfarrnbach und Unterfarrnbach über den U-Bahnhof Fürth Klinikum an die Fürther Innenstadt und den Hauptbahnhof angebunden.
Seit dem Bau der Südwesttangente ist der Ort vom Durchgangsverkehr auf der B 8 entlastet worden.
In Burgfarrnbach startet der Fernwanderweg Ansbacher Weg des Fränkischen Albverein. Weitere Fernwanderwege sind der Dr.-Enslin-Weg, der Heinrich-Bauer-Weg und die Magnificat-Route des Fränkischen Marienweg. Ebenso der Rund-Fernwanderweg Bethang rund um NürnBErg, FürtTH und ErlANGen.
Alter Flughafen Atzenhof | Am Stadtpark | Atzenhof | Burgfarrnbach | Dambach | Eschenau | Espan | Flexdorf | Hafen | Hard | (mit Billinganlage und Scherbsgraben) | Hardhöhe (mit Hardsiedlung) | Herboldshof | Innenstadt (mit Altstadt) | Mannhof | Oberfürberg (mit Heilstättensiedlung) | Poppenreuth | Ritzmannshof | Ronhof (mit Ronwaldsiedlung und Kronach) | Sack (mit Braunsbach und Bislohe) | Schwand (mit Finkenschlag und Stadelhof) | Stadeln | Stadtwald | Steinach | Südstadt (mit Kalbsiedlung) | Unterfarrnbach (mit Stadelhof, Bremenstall und Kieselbühl) | Unterfürberg | Vach | Weikershof | Westvorstadt