Sessa ist ein Ort in der Gemeinde Tresa im Kreis Sessa, im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz und besteht aus den Ortsteilen La Costa[1], Beredino[2], Lanera[3], Bonzaglio[4] und Suvino[5]. Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft.[6][7]
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Sessaf zu vermeiden.
Am 18. April 2021 fusionierte Sessa mit den Gemeinden Croglio, Monteggio und Ponte Tresa zur Gemeinde Tresa.
Geographie
Das sehr alte Dorf steht auf einer kleinen Anhöhe über dem Prati Vergani genannten schönen Wiesenplan. Sessa befindet sich 5 km nordwestlich von Ponte Tresa TI und 2 km nordöstlich von Cremenaga.
Die Nachbargemeinden sind am Norden Astano, am Osten Bedigliora und Croglio, am Süden Monteggio und am Westen Dumenza (IT-VA).
Geschichte
Kaiser Friedrich II. (HRR) erwähnte die Burg von Sessa 1240, die vermutlich im Dorfkern lag. Das Dorf wird urkundlich erstmals erwähnt als Sexa im Jahr 1244[8]. Man fand dort römische Münzen und 1929 in der Ortschaft Bonzaglio alte Gräber aus unbekannter Zeit. Die Gemeinde wird 1335 erwähnt; doch bestand im Mittelalter neben der vicinìa (Nachbarschaft) eine Adels-Korporation von capitanei. Man weiss nicht, an welchem Ort das Schloss Sessa stand, vielleicht im südwestlichen Teil des Dorfs, wo noch bedeutende Bauten mit romanischen Kapitälen zu sehen sind.
Das Schloss war 1240 als Reichslehen im Besitz der capitanei de Sessa: Adelige Familie, die schon im 13. Jahrhundert erwähnt wird[9]. Sie bildete die zahlreiche Korporation der capitanei oder Edlen von Sessa, die ihre eigene Organisation und eine Patronatskapelle in der frühen Kirche San Martino besass und im 15. Jahrhundert mit den capitanei von Locarno verbunden war. Die Korporation zählte 1508 noch etwa zehn Familien. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte das Dorf dem Herzog von Mailand 29 Soldaten zu stellen. Eine Schule wird 1599 erwähnt.[8]
Bilder
Kirche San Martino
Kirche San Martino, Nebenaltar mit Ölgemälde San Grato und Sant’Antonio Abate
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft.[11]
Propsteikirche San Martino, erstmals 1288 erwähnt; in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte sie einen Rektor. Der heutige Kirchenbau entstand 1609–1630 und wurde 1696 geweiht. Im Innern ein Hochaltar aus geschnitztem Holz mit reichgeschmücktem monumentalem Tabernakel, um 1670, ausgeführt von Antonio Pini von Bellagio und Carlo Antonio Ramponi von Sessa. Sehenswertes Baptisterium mit geschnitztem Holzaltar[8][12] von Carlo Antonio Ramponi von Monteggio und Antonio Pini von Bellagio
Tribunale oder Casa dei Landfogti, 1601 im Renaissance-Stil erbaut: das sogenannte Landvogthaus resp. ehemalige Gerichtsgebäude enthält Fresken und Wappen der Vögte Püntener[8][12]
Kirche Sant’Orsola, beendigt 1602, beherbergt das Gemälde Sant’Orsola e le undicimila vergini des Malers Guglielmo Caccia genannt il Moncalvo[12]
Oratorium Santa Maria di Corte, gegründet 1334, umgebaut zwischen 1684 und 1692[12] mit Fassadenfresko Madonna col Bambino, eine Kopie der Piccola Madonna Cowper von Raffael[13]
Wohnhaus Marchesi-De Sexa mit Stuckarbeit an der Fassade[12]
Wohnhaus Casa del Torchio mit alter Traubenpresse[12]
Von 1957 bis 1960 ließ die Gewerkschaft VPOD das Feriendorf I Grappoli errichten, entworfen von den Architekten Manuel Pauli und August Volland, mit Bungalows und einem Hotel mit Restaurant.[15]
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten aus Sessa TI
Literatur
Inge Beckel, Christof Kübler:Ferien für alle. Zu den Anfängen eines sozialen Tourismus in der Schweiz. In: Kunst + Architektur in der Schweiz. Band62, Nr.2, 2011, S.4–11, doi:10.5169/seals-583675. (u.a. über das Feriendorf I Grappoli in Sessa)
Francesco Bertogliatti: Profilo storico di Sessa. Bertogliatti-Emo Cavalleri, Chiasso-Como 1942.
Bernardino Croci Maspoli:Sessa. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14.Januar 2011.
Simona Martinoli u.a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.410–411.
Filippo Milesi: Da Sessa a Friborgo. Note biografiche su Mons. Celestino Trezzini. Tipografia La Buona Stampa, Lugano-Stazione 1968.
Ersilia Tettamanti: Il Piccolo di Sessa. In: Rivista di Lugano. Lugano 7. Januar 2011.
Giovanni Maria Staffieri: Sessa. In: Malcantone. Testimonianze culturali nei comuni malcantonesi. Lugano-Agno 1985, S.47, 50–55.
Celestino Trezzini: Sessa.Digitalisat In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 6, Schultheiss – Sisgau. Attinger, Neuenburg 1931, S.353.
Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.410–411.
Mariusz Karpowicz: Raffaello a Sessa. In: Arte&Storia, Edizioni Ticino Management, 7. Jahrgang, Nummer 31, Lugano 2006, S.52–55.
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