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Chipiona ist eine Kleinstadt in Südspanien. Sie gehört zur Provinz Cádiz in der Region Andalusien und liegt am Atlantik an der Mündung des Guadalquivir. Hier leben 19.123 Einwohner (1. Januar 2019), im Sommer „beleben“ zusätzlich zehntausende fast ausschließlich spanische Touristen das Städtchen. Es ist vor allem wegen seiner großen Sandstrände und dem Leuchtturm bekannt. Als Badeort dient Chipiona vielen Touristen als Ausgangspunkt für Reisen zu beliebten Zielen wie Cádiz (Stadt) (30 Autominuten), Jerez (30 Autominuten), Sevilla (90 Autominuten) und auch Huelva (Stadt) (etwa 90 Autominuten). Chipiona gilt als einer der saubersten Badeorte Andalusiens.

Gemeinde Chipiona

Chipiona mit Leuchtturm und Sandsteinkirche Virgen de Regla
Wappen Karte von Spanien
Chipiona (Spanien)
Chipiona (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Andalusien Andalusien
Provinz: Cádiz
Comarca: Costa Noroeste de Cádiz
Koordinaten 36° 44′ N,  26′ W
Höhe: 4 msnm
Fläche: 32,92 km²
Einwohner: 19.123 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 581 Einw./km²
Postleitzahl(en): 11550
Gemeindenummer (INE): 11016
Verwaltung
Bürgermeister: Antonio Peña Izquierdo (PP)
Website: www.aytochipiona.es
Lage der Gemeinde

Geschichte


Der Name Chipiona kommt von einem antiken, nicht mehr erhaltenen Leuchtturm an der Mündung des Guadalquivir. Er wurde von Quintus Servilius Caepio 140 v. Chr. erbaut.[2] Vorher waren zahlreiche Schiffe an dem Riff des Piedra de Salmedina, einem der Küste vorgelagerten Felsen, zerschellt. Römische Fundstücke an der Stadtgrenze konnten auf das zweite Jahrhundert v. Chr. datiert werden.

Später wurde die angewachsene chipionerische Bevölkerung durch die Angriffe der Westgoten stark dezimiert. Es dauerte einige Jahrhunderte, bis sie sich langsam wieder erholte. Chipiona wurde 711 zum ersten Mal von den Mauren erobert. 1251 wurde es von König Ferdinand III. zum ersten Mal zurückerobert, bevor es dann sein Sohn Alfons X. endgültig für das Spanische Königreich gewann.

1295 überließ König Sancho IV. „El Bravo“ (Der Mutige) Chipiona an Alonso Pérez de Guzmán „El Bueno“ (Der Gute), der die kleine, bis heute erhaltene „Stadt-Burg“ erbaute und später an der Conquista des Juan Ponce de León teilhatte. Die weiter Rolle Chipionas in der Geschichte ist bescheiden. Im Spanischen Bürgerkrieg lag es mitten in dem umkämpften Süden, bis heute lassen sich Spannungen zwischen kommunistisch Ausgerichteten und „Franquisten“ erkennen.


Sehenswürdigkeiten


Santuario de la Virgen de Regla
Santuario de la Virgen de Regla
Der Leuchtturm von Chipiona bei Tag und bei Nacht
Der Leuchtturm von Chipiona bei Tag und bei Nacht

Der „Humilladero“, die Heilge María Vírgen der Regla


„María Virgen de Regla“ („Jungfrau María de Regla“) ist bis heute die Schutzheilige der Stadt. Als die Araber im 8. Jahrhundert Chipiona eroberten, versteckten Eremiten das Heiligenbild in einem Wassertank, ca. 30 Meter von der Zitadelle, dem heutigen Kloster. Die Marienstatue wurde im 14. Jahrhundert durch eine Marienerscheinung wiederentdeckt. Über dem ehemaligen Wassertank wurde ein sogenannter „Humilladero“ gebaut, eine Glaubensstätte mit dem Heiligenbild der Maria und anderen religiösen Symbolen. Sie steht bis heute neben der Sandsteinkirche „Vírgen de Regla“.


Cruz del Mar


1755 wurde Chipiona hart von den Folgen des Erdbebens von Lissabon getroffen. In dem Moment, in dem die Flutwelle Chipiona treffen sollte, erschien der Sage nach der Heilige Christus der Barmherzigkeit und schickte die Welle zurück ins Meer. An diesem Ort wurde ein großes Eisenkreuz errichtet, das „Cruz del Mar“. Auch wenn man heute weiß, dass das Phänomen tatsächlich stattgefunden hat und man es naturwissenschaftlich nachweisen kann, wird von der Stadtkirche aus bis heute an jedem ersten November des Jahres eine Prozession zu dem beliebten Ausblicksort durchgeführt.


Leuchtturm „Faro de Chipiona“


Der Leuchtturm Chipionas[3] wurde 1867 gebaut und ist mit 69 Metern der höchste Spaniens und einer der höchsten weltweit. Er gilt gleichsam als „das“ Wahrzeichen der Stadt. Er liegt an der Spitze einer kleinen Landzunge namens „Punta del Perro“, die Spitze des Hundes. Wie der antike Leuchtturm (Geschichte Chipionas) dient er bis heute als visueller Orientierungspunkt für die Frachtschiffe, die in großen Mengen in den Fluss Guadalquivir einfahren.


Santuario de Nuestra Señora de Regla de Chipiona


Der Ursprung des Sanktuariums liegt in einer Festung der Ponce de León. 1399 wurde sie den Augustiner-Eremiten überlassen, welche dort bis 1835 blieben. Der quadratische Turm aus Mauerzinnen des heutigen Klosters soll an das ursprüngliche Kastell erinnern. 1882 wurde es von den Franziskanern besetzt und in eine Schule für Missionare für Marokko und das „Heilige Land“ umgewandelt. Das Sanktuarium umfasst auch den Humilladero (s. o.), der die 62 cm hohe schwarze Madonna Virgen de Regla, die Stadtpatronin Chipionas, beinhaltet (siehe Geschichte).


Wirtschaft


Die Wirtschaft Chipionas ist hauptsächlich in vier Sektoren zu unterteilen:


Verkehr


Der Busbahnhof (estacion de autobuses) befindet sich westlich des Stadtzentrums an der Avenida de Andalucia. Busverbindungen bestehen nach Sevilla (stündlich zwischen 6:00 und 20:00), Jerez (6× täglich), El Puerto de Santa Maria/Cadiz (10× täglich), alle Verbindungen über Sanlucar de Barrameda. Am Wochenende und an Feiertagen erheblich weniger Verbindungen.


Bevölkerungsentwicklung


Die Entwicklung der Bevölkerung Chipionas seit Beginn der Aufzeichnungen 1900
Die Entwicklung der Bevölkerung Chipionas seit Beginn der Aufzeichnungen 1900

Strände


Die Playa Cruz del Mar bei Nacht Im Hintergrund sind die Nachtfischer mit ihren Taschenlampen zu sehen.
Die Playa Cruz del Mar bei Nacht
Im Hintergrund sind die Nachtfischer mit ihren Taschenlampen zu sehen.

Chipiona verfügt über eine große Anzahl von Stränden, viele von ihnen sind mit der Blauen Flagge für saubere Strände Europas ausgezeichnet:


Feste und Traditionen



Karneval


Karneval ist die größte Tradition Chipionas und spielt in ganz Andalusien eine große Rolle. Bekannt ist der Karneval der nahe gelegenen Stadt Cádiz. Der erste chipionerische Karneval datiert auf die 1930er Jahre, bis heute werden diverse Umzüge (Cabalgatas) und festliche Veranstaltungen in der Zeit zwischen Januar und Februar durchgeführt. Die Feierlichkeiten gipfeln in einem überregionalen, riesigen Fest am letzten Februarwochenende. Besonders am Freitag dieses Wochenendes befinden sich ca. 150.000 verkleidete Menschen auf den Straßen Chipionas. Es nehmen Menschen aller Altersstufen teil. Neben der traditionellen Festrede, dem „Pregón“, nehmen die ebenso traditionsreichen Komödien-Männerchöre, die „Chirigotas“ und „Comparsas“ teil. Des Weiteren werden acht „damas“ (Karnevals-„Damen“/Prinzessinnen) gewählt, von denen eine zur „Perla de Carnavales“ (Karnevals-„Perle“/Königin) erkoren wird. Die damas mit der perla an der Spitze führen dann denn beeindruckenden Karnevalsumzug am Karnevalssonntag an. Dort entwickelt sich zwischen den einzelnen teilnehmenden Gruppen ein dynamischer Wettbewerb, weil auch hier Preise für die besten Ideen und Umsetzung verliehen werden.


Romería del Pinar


Bei der Romería handelt es sich um eine Art Wallfahrt von der Stadtkirche zur Waldkapelle im nahe gelegenen Pinienwald (Pinar). Ein kilometerlanger Zug von verschieden geschmückten Wagen zieht sich durch die ganze Stadt, an der Spitze wird eine Marienstatue getragen. Eine besondere Rolle spielen auch die herausgeputzten spanischen Pferde. Ursprünglich streng religiös, hat sich der Weg in den Wald heute zu einer riesigen Party verwandelt, wo vor allem die Jugendlichen die Gelegenheit nutzen um ausgelassen zu trinken, zu feiern und zu tanzen. Die Wallfahrt findet je nach Jahr zwischen Mai und Juni statt.


Persönlichkeiten aus Chipiona



Persönlichkeiten die in Chipiona gewirkt haben



Trivia



Literatur




Commons: Chipiona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Strabon Geographie 3,140; Appian Iberica 70
  3. Leuchtturm Koordinaten: 36° 44′ 16,5″ N,  26′ 32,2″ W

На других языках


- [de] Chipiona

[en] Chipiona

Chipiona is a town and municipality located on the Atlantic coast in the province of Cádiz, Spain. According to the 2012 census, the city has a population of 18,849 inhabitants, but this amount increases greatly during the summer holiday period. The town covers an area of 33 km². Being in the lower valley of the River Guadalquivir it is very flat with a maximum terrestrial height of 4 metres. It is bordered on the north-west by Sanlúcar de Barrameda and on the south-east by the port of Rota.

[es] Chipiona

Chipiona es un municipio español situado en la provincia de Cádiz, en la comunidad autónoma de Andalucía, y una villa de dicho municipio. Según el INE, a 1 de enero de 2020 contaba con una población de 19 246 habitantes, la cual se multiplica en periodo estival. La extensión superficial del término municipal es de 32,92 km² y tiene una densidad de 573,90 hab/km². La villa se encuentra situada en la costa atlántica, a una altitud de 6 metros sobre el nivel del mar, entre las poblaciones de Rota y Sanlúcar de Barrameda y a 60 km de Cádiz, capital de la provincia.

[ru] Чипиона

Чипиона (исп. Chipiona) — муниципалитет в Испании, входит в провинцию Кадис, в составе автономного сообщества Андалусия. Муниципалитет находится в составе района (комарки) Коста-Нороэсте-де-Кадис. Занимает площадь 32,99 км². Население — 18 722 человека (на 2010 год). Расстояние — 54 км до административного центра провинции. Пляжный курорт на побережье Коста-де-ла-Лус, славится золотистыми пляжами, общая длина которых составляет 12 км. Главная достопримечательность города — построенный в 1867 году маяк высотой 62 м, самый высокий в Испании и пятнадцатый по высоте в мире.



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