Varvarin (serbisch Варварин) ist eine Kleinstadt in Serbien im Okrug Rasina an der Morava mit etwa 2.200 Einwohnern. Die Mehrzahl der Bevölkerung arbeitet in den landwirtschaftlichen Kleinbetrieben. Eine kleine Textilfirma stellt als Zulieferer für die Automobilindustrie Fußmatten her.
Варварин Varvarin | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Serbien | |||
Okrug: | Rasina | |||
Opština: | Varvarin | |||
Koordinaten: | 43° 43′ N, 21° 23′ O43.71666666666721.376666666667 | |||
Einwohner: | 2.198 (2002) | |||
Telefonvorwahl: | (+381) 037 | |||
Postleitzahl: | 37 260 | |||
Kfz-Kennzeichen: | KŠ | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Zoran Milenković (SPO) | |||
Webpräsenz: |
In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet der Ort durch einen Luftangriff der NATO am 30. Mai 1999 während des Kosovokrieges. Während eines Volksfestes anlässlich des orthodoxen Dreifaltigkeitsfestes erfolgte dieser auf die Morava-Brücke von Varvarin, wodurch diese zerstört und mehrere Menschen (darunter Sanja Milenković) getötet oder verletzt wurden. Den Großteil der Opfer (10 Tote, 17 Verletzte) forderte die zweite Angriffswelle auf die zerstörte Brücke, während Helfer versuchten, die Toten und Verletzten zu bergen.
Ein Teil der Opfer des Luftangriffes auf die Brücke von Varvarin bzw. deren Angehörige haben die Bundesrepublik Deutschland wegen des Angriffs auf Schadensersatz bzw. Schmerzensgeld verklagt, obwohl die Bundesrepublik an dem Angriff selbst nicht beteiligt war. Das Landgericht Bonn hat die Klage abgewiesen und dies unter anderem damit begründet, dass sich die Kläger als Individuen nicht unmittelbar auf Schutzwirkungen von zwischen Staaten geschlossenen Verträgen berufen können. Eine Verfassungsbeschwerde wurde von der 1. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts am 13. August 2013 mangels Erfolgsaussicht nicht zur Entscheidung angenommen.[1]
Der Fußballklub FK Temnić 1924 ist in Varvarin beheimatet.