Schuja (russischШуя) ist eine russische Stadt mit 58.486 Einwohnern (Stand 14.Oktober 2010)[1] in der Oblast Iwanowo. Sie liegt rund 300km nordöstlich von Moskau und 32km südöstlich der Gebietshauptstadt Iwanowo an der Tesa, einem Nebenfluss der Kljasma. Nächstgelegene Stadt ist Kochma, 20km nordwestlich von Schuja.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schuja (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Stadt, die seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist, war ursprünglich ein Handelszentrum. Ab dem 15. Jahrhundert residierten hier die im Dienste Moskaus stehenden einflussreichen Fürsten von Nischni Nowgorod-Susdal, die sich nach ihrer Residenzstadt Schuiski nannten. Im 19. Jahrhundert etablierte sich hier, wie in anderen Städten der Region, die Flachsverarbeitung. Auch stellte der Handel und die Verarbeitung von Schaffellen zu der Zeit einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Im Jahr 1877 beschäftigten sich im Kreis Schuja mehr als 30 Dörfer mit etwa 5000 Personen mit der Verarbeitung von rohen Schafsfellen zu Schafsbekleidung. Im Ganzen waren dies etwa 600.000 Pelze und 60.000 Paar Handschuhe im Wert von 2.300.000 Rubeln.[2]
Heute hat Schuja eine Reihe von Industrien, darunter Baumwollverarbeitung und Kunstfaserfabriken, Brauereien, Spanplattenproduktion und andere mehr. Auch mehrere Bildungsinstitutionen haben hier ihren Sitz.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt mit ihrer Umgebung ist mit mehreren prächtigen Palästen und ehemaligen Adelssitzen eine Schatzkammer verschiedener Architekturrichtungen. Hier gibt es unter anderem das Palais, das Elisabeth von Russland 1729 bewohnte. Ebenfalls sehenswert ist mit 106 Metern der höchste freistehende Glockenturm der Welt, 1832 erbaut, der zu der Auferstehungskathedrale (1798) gehört.
Glockenturm der Auferstehungskathedrale
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
19.583
1939
57.910
1959
64.562
1970
68.781
1979
72.263
1989
69.362
2002
62.449
2010
58.486
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Söhne und Töchter der Stadt
Fjodor Wassiljew (ca. 1707–nach 1782), russischer Bauer und vielfacher Vater von Mehrlingen
Pawel Below (1897–1962), sowjetisch-russischer Generaloberst und Held der Sowjetunion
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
Kleine Mittheilungen. In: Carl Röttger: Russische Revue XIII. Band, St. Petersburg, 1878, S. 86. Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2020.
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