Die ersten Europäer kamen 1623, um von den dort lebenden Burjaten Steuern einzutreiben. Der erste Ostrog entstand 1636 am Zusammenfluss von Oka und Angara[2]. Vom Ethnonym „Burjaten“ wurde der Name des Ortes abgeleitet.
Bei Bratsk wurde 1947 das Zwangsarbeitslager Angara-ITL im Rahmen des sowjetischen Gulag-Systems mit bis zu 44.000 Personen für den Bau der Eisenbahnstrecke Baikal-Amur-Magistrale und anderer Arbeiten eingerichtet. Der Bau der Eisenbahn Taischet–Bratsk erfolgte ab 1938 durch das Westliche Eisenbahn-ITL und ab 1948 durch Häftlinge des Taischet-ITL und See-ITL.[3]
Die Energie der sibirischen Ströme Ob, Jenissei und Angara wurde in den 1950er- und 1960er-Jahren mit zahlreichen Staudämmen gebändigt und für den Aufbau neuer Industrien genutzt. 1952 wurde entschieden, bei Bratsk einen großen Stausee anzulegen und ein 4500-MW-Kraftwerk zu errichten (siehe auch "GOELRO-Plan").
Die beiden wurden 1954 bis 1966 gebaut; in dieser Zeit wuchs die Einwohnerzahl des Ortes auf ein Vielfaches.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
3.067
1959
15.814
1970
155.362
1979
213.725
1989
255.705
2002
259.335
2010
246.319
Anmerkung: Volkszählungsdaten (1939 Dorf Bratskoje)
Politik
Verwaltungsgliederung
Bratsk ist in drei Rajons (Stadtbezirke) unterteilt:
Padunski (Падунский; benannt nach der früheren Angara-Stromschnelle Padun), 56.205 Einwohner
Prawobereschny (Правобережный; von „Prawy bereg“, rechtes Ufer der Angara), 38.550 Einwohner
Zentralny (Центральный, Zentralrajon), 151.564 Einwohner
Wasserkraftwerk bei BratskSpringbrunnen an der Sowetskaja-Straße (2008)
Bratsk verfügt über Schwerindustrie, eine der größten Aluminiumfabriken Russlands, Fabriken zum Bearbeiten von Holz (u. a. zwei Betriebe von Ilim Timber), eine Chlorfabrik und auch über ein Heizkraftwerk, das mit Steinkohle betrieben wird.
In der Umgebung von Bratsk befinden sich ein großes Regiment der russischen Streitkräfte sowie Gefangenenlager bzw. Gefängnisse.
Am 19. Juni 2013 wurde eine Zellulosefabrik eröffnet. Sie soll 720.000 Tonnen Weichholzpulpe im Jahr herstellen. Das Investitionsvolumen für die Fabrik lag bei 31,1 Milliarden Rubel (ca. 725 Millionen Euro). 50 Prozent der Aktien gehören (Stand 2013) der russischen Aktiengesellschaft „Grupa Ilim“ und 50 Prozent der US-amerikanischen Gesellschaft International Paper.[6]
Klimadiagramm von Bratsk
Bildungseinrichtungen
Zweigstelle der Staatlichen Universität Irkutsk
Zweigstelle der Akademie für Ökonomie und Recht Moskau
Zweigstelle des Geisteswissenschaftlichen Instituts Nowosibirsk
Staatliche Universität Bratsk
Verkehr
Die Stadt liegt an der russischen Fernstraße A331 Wiljui.
Söhne und Töchter der Stadt
Walentina Popowa (* 1972), Gewichtheberin
Alexander Subkow (* 1974), Bobpilot
Wiktor Kneib (* 1980), Rennrodler
Nadeschda Murawjowa (* 1980), Handballspielerin
Alexander Kassjanow (* 1983), Bobpilot und Rennrodler
Alexandra Rodionowa (* 1984), Bobpilotin und Rennrodlerin
Dmitri Tschudinow (* 1986), Profiboxer
Fjodor Tschudinow (* 1987), Profiboxer und WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht
Wladimir Krasnow (* 1990), Sprinter
Semjon Pawlitschenko (* 1991), Rennrodler
Jessica Long (* 1992), US-amerikanische Schwimmerin
Irina Dolgowa (* 1995), Judoka
Impressionen (Sommer 1981)
Große Tafel zur Würdigung verdienter Personen aus Bratsk
Lenin-Pioniere
Jugendheim der Lenin-Pioniere in Bratsk
Luftverschmutzung durch das Aluminiumwerk am Bratsker Stausee
Einzelnachweise
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 g. po Irkutskoj oblasti (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010 für die Oblast Irkutsk).online
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