Turda und Nachbarorte: Cluj-Napoca, Zalău, Dej, Bistrița, Târgu Mureș, Mediaș, Alba Iulia, Deva
Turda liegt im Westen vom Siebenbürgischen Becken nordöstlich des Trascău-Gebirges (Munții Trascăului) im historischen Komitat Torda-Aranyos. Am Fluss Arieș – ein rechter Nebenfluss des Mureș (Mieresch) – und an der Europastraße E 60 und E 81, befindet sich Turda etwa 30Kilometer südöstlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt. Nach Turda führt die Bahnstrecke Câmpia Turzii–Turda (eine Zweigbahnstrecke der Bahnstrecke Cluj-Napoca–Războieni) und von hier weiter führte bis Abrud (Großschlatten) im Motzenland, die 1998 stillgelegte Schmalspurbahn. Wegen touristischem Zweck ist gelegentlich die Schmalspurbahn, mit einer Dampflok und zwei Waggons, auf etwa 12Kilometer, bis Roșia Montană (Goldbach) im Kreis Alba, im Einsatz.[2]
Seit etwa Dezember 2010 verläuft bei Turda auch die rumänische A3, die so genannte „Autostrada Transilvania“ (Siebenbürgenautobahn).
Geschichte
Turda war zuerst eine Siedlung der Daker (Potaissa), später dann eine römische Festung, um die herum sich dann ein Dorf und später eine Kolonie bildete. In der weiteren Umgebung wurde zur Zeit der Römer Salz abgebaut. Um das Jahr 110 ließ Kaiser Trajan zwischen Potaissa und Napoca eine Straße auf dem heutigen Areal Turdas bauen. 1197 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1278 verschenkte König Ladislaus der Kumane die Salzgruben dem Weißenburger Bistum (heute Alba Iulia). Im Mittelalter galt Turda als Hauptstadt des siebenbürgischen Komitatsbodens. Daher war es der Ort der transsilvanischen Generalversammlung des Adels, die unter dem Vorsitz eines vom ungarischen König aus dem Hochadel eingesetzten Woiwoden stattfand. Dieser Versammlung (universitas nobilium) und Beratungsgremium oblag die oberste Rechtsprechung. Auf dem Thorenburger Landtag im Januar 1568 wurde mit dem Edikt von Torda rechtlich erstmals die (eingeschränkte) Religionsfreiheit in Europa festgelegt.
Seit 1920 gehört die Stadt zu Rumänien, ungarisch- und deutschsprachige Bewohner sind heute gegenüber den ethnischen Rumänen in der Minderheit. Heute ist die Stadt ein wichtiger Standort für Chemieindustrie und Bauwirtschaft.[3]
Bevölkerung
Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung
Ethnische Zusammensetzung
Jahr
Bevölkerung
Rumänen
Ungarn
Deutsche
andere
1850
8.743
1.861
6.287
155
440
1930
21.428
8.332
10.602
532
1.962
1966
44.980
36.544
7.622
125
689
1992
61.200
51.631
7.114
95
2.360
2002
55.887
47.442
5.618
83
2.744
2011
47.744
36.785
3.905
35
7.019
Die höchste Einwohnerzahl der heutigen Stadt – und gleichzeitig die der Rumänen – wurde 1992 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Magyaren wurde 1930, die der Roma (2703) wurde 2002 und die der Deutschen (657) wurde 1941 registriert. Ein sprunghafter Anstieg der rumänischen Bevölkerung ist von 1930–1940, eine sprunghafte Abnahme der ungarischen nach 1940 zu verzeichnen. Des Weiteren wurden bei fast jeder Aufnahme Slowaken (höchste Anzahl 149 1930), Serben (höchste Anzahl 12 1930) und Ukrainer (höchste Anzahl acht 1992) registriert.[4]
2002 wurden in Turda auch elf Italiener, zehn Juden, vier Ukrainer, je zwei Türken, Serben, Slowaken, Griechen und Polen und je ein Lipowaner, ein Chinese und ein Armenier gezählt; drei Personen wurden ohne Angaben registriert.[5]
Sehenswürdigkeiten
Die Ruinen einer römischen Festung,[6] im 2.- oder 3. Jahrhundert an dem von den Einheimischen genannten Ort Dealul Viilor-Cetăţii – neben den alten Salzgruben – errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
Die reformierte Kirchenburg in Turda Veche (Altthorenburg): Eine einschiffige gotische Kirche, im 14. Jahrhundert errichtet, wurde im 18. Jahrhundert innen im Barockstil umgebaut. Im 16. Jahrhundert wurden die Ringmauern der Kirche; 1904–1906 der 60Meter hohe Glockenturm,[8] errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
Die katholische Kirche, (nach unterschiedlichen Angaben) 1475–1504[8] oder 1498–1504[3] errichtet, ist eine gotische Saalkirche ohne Turm und war auch Austragungsort des Thorenburger Landtags von 1568.[3] Die Kirche ist 50Meter lang, 18,20Meter breit, der Altar 20,20m lang; sie steht unter Denkmalschutz.[7]
Die reformierte Kirche in Turda Nouă (Neuthorenburg), (nach unterschiedlichen Angaben) 1504[8][7] oder 1528[3] errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
Das heutige Museum der Stadt – der ehemalige Fürstenpalast –, im 15. Jahrhundert errichtet, wurde 1560 vom Fürsten Stephan Báthory umgebaut,[3] steht unter Denkmalschutz.[7]
Die ehemalige Brauerei, 1756–1814 errichtet; 1880–1911 erweitert, stehen unter Denkmalschutz.[7]
Ein ehemaliges Kloster und Franziskanerkapelle, 1733 errichtet, 1828–1903 im Barock-Stil erneuert, ist heute Gerichtsgebäude.[3]
Ein 1601cm hohes Denkmal – zur Erinnerung an die Ermordung des rumänischen Woiwoden Mihai Viteazul (Michael der Tapfere) im Jahr 1601 –, 1977 an Stelle eines Holzkreuzes von 1923 (befindet sich im Turdauer Museum), errichtet, ist ein Werk von Marius Butunoiu.[8]
Eine Kopie der Kapitolinischen Wölfin (Lupa Capitolina), 1936 in der str. Nicolae Iorga errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
Die Büste von Ioan Rațiu (Werk von Cornel Medrea), 1930 errichtet. Rațius Wohnhaus im 19. Jahrhundert errichtet (str. Ioan Rațiu, nr. 71), stehen unter Denkmalschutz.[7]
Die Cheile Turzii (Thorenburger Schlucht), liegt etwa acht Kilometer westlich der Stadt.
Das Salzbergwerk Turda, das neben einem Salzdom eine mehrere Stockwerke hohe Halle aufweist, in der zu besonderen Anlässen sogar Konzerte aufgeführt werden. In einer Kammer gibt es Sitzmöglichkeiten und einen improvisierten Spielplatz für Kinder, da die salzhaltige Luft bei manchen Atemwegserkrankungen Linderung verspricht.
Blick auf Turda
Bürgermeisteramt
Die katholische Kirche
Blick auf den Glockenturm der reformierten Kirche
Das Stadtzentrum
Das Museum
Die Waldorfschule
Das Ioan Rațiu-Haus
Die Kapitolinische Wölfin
Salzbergwerk Turda
Ehemalige Brauerei
Städtepartnerschaften
Nach Angaben der offiziellen Webdarstellung, pflegt Turda Partnerschaften mit:[9]
Angaben in der Webdarstellung von Turda (Mementodes Originals vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.primariaturda.ro abgerufen am 4. Februar 2015 (rumänisch)
Angaben der Homepage von Turda (Mementodes Originals vom 26. Januar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.primariaturda.ro, abgerufen am 12. Dezember 2015.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии