Die Stadt liegt nördlich der Stadt Posen zwischen Anhöhen an dem Flüsschen Lobsonka, eines Nebenflusses der Netze (poln. Noteć). Die Entfernung zur Stadt Bydgoszcz im Osten beträgt etwa 60 Kilometer.
Geschichte
Wirsitz südlich der Stadt Lobsens auf einer Landkarte vom 1914
Marktplatz in Wirsitz
Urkunden, denen die näheren Umstände der Gründung der Stadt zu entnehmen wären, sind nicht erhalten geblieben. Als die Stadt 1773 von Preußen annektiert wurde, befand sie sich zusammen mit der zugehörigen Grundherrschaft im Besitz des Grafen Werbno Rydzinski. Dieser verkaufte die Grundherrschaft 1784 an Friedrich den Großen, der sie in ein staatliches Domänenamt umwandelte. Wirsitz galt seitdem als freie Stadt. Für die Evangelischen ließ Friedrich eine Kirche erbauen.[2][3]
Von 1816 bis 1920 war Wirsitz Verwaltungsstandort des Landkreises Wirsitz im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Wirsitz zusammen mit dem Kreisgebiet aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an Polen abgegeben. Aus der Stadt, die bis dahin mehrheitlich von Deutschen bewohnt war, wanderten nun viele deutsche Familien ab, auch um zu vermeiden, dass ihre Söhne Dienst im Polnisch-Sowjetischen Krieg leisten mussten. Es verblieb jedoch ein deutscher Bevölkerungsanteil in der Stadt.
Während des Überfalls auf Polen 1939 wurden in Wirsitz, Lobsens und an anderen Orten Bürgerwehren gebildet, um die deutschen Minderheiten vor Übergriffen zu schützen.[4] Auf den evangelischen Friedhof wurden bei Kämpfen 26 Polen von Deutschen getötet.
Von 1939 bis 1945 war Wirsitz Verwaltungsstandort des Landkreises Wirsitz im neu eingerichteten Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. In der darauf folgenden Zeit wurde die deutsche Minderheit aus Wirsitz vertrieben.
Bevölkerungsentwicklung
bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1783
0 207
davon 96 evangelische Deutsche, 53 Polen und 58 Juden[2]
1816
0 439
davon 218 Evangelische, 173 Katholiken und 48 Juden[3]
Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) gehören neben der Stadt Wyrzysk weitere 18 Ortsteile (deutsche Namen, amtlich bis 1945)[7] mit einem Schulzenamt (sołectwo):
Wernher von Braun (1912–1977), deutsch-amerikanischer Raketeningenieur
Hans-Dieter Haas (* 1943), deutscher Wirtschaftsgeograph und Hochschullehrer
Michał Mędlewski (1912–1997), polnischer Künstler
Franciszek Ksawery z Wrbna Rydzyński (1734–1814), Bischof von Kulm
Literatur
Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Band 2, Marienwerder 1789, Teil I, S. 98–99, Nr. 3).
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 466.
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