Śródmieście-Centrum (Stadtmitte-Zentrum, mit dem historischen Stadtkern von Tarnowitz)
Geschichte
Die Stadt geht auf die Entdeckung von Silbervorkommen in der Gegend und deren Ausbeutung zurück. 1526 erhielt Tarnowitz vom Oppelner Herzog JohannII. und Georg von Brandenburg-Ansbach Bergfreiheit. Aus demselben Jahr stammt das Bergrecht (eine besondere Form des Stadtrechts). Am 25. Juli 1562 verlieh Georg FriedrichI. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach der Stadt das bis heute gebräuchliche Wappen.
1873 wurde aus dem Kreis Beuthen der Kreis Tarnowitz ausgegliedert, dessen Kreisstadt Tarnowitz wurde. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Tarnowitz eine evangelische Kirche, zwei katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Realgymnasium, eine Bergschule, eine landwirtschaftliche Winterschule, eine Präparandenanstalt und ein Amtsgericht.[4]
Auch wenn nach dem Ersten Weltkrieg bei der Volksabstimmung in Oberschlesien im März 1921 in Tarnowitz 7.451 (85,2 Prozent) der gültigen Stimmen für den Verbleib bei Deutschland abgegeben wurden,[5] musste die Stadt 1922 an Polen abgetreten werden und wurde Kreisstadt des Powiat Tarnogórski (Tarnowitzer Kreis) in der Woiwodschaft Schlesien (1920–1939).
Das historische Silberbergwerk (Zabytkowa Kopalnia Srebra) mit seiner Wasserhaltung (Bergbau) wurde am 9. Juli 2017 von der UNESCO anlässlich der 41. Konferenz des Welterbekomitees in Krakau in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.[11] Das Bergwerk ist eines der wichtigsten Kulturdenkmäler Oberschlesiens.
In Tarnowitz wurde am 19. Januar 1788 die erste Dampfmaschine im Königreich Preußen (die dritte auf dem europäischen Festland) in Betrieb genommen. Sie trieb die Entwässerungsanlage der Tarnowitzer Erzbergwerke an. Zum Bergwerk gehören der Tiefe Friedrichstollen mit dem „Schwarze-Forelle-Stollen“ (Sztolnia Czarnego Pstrąga).
Verkehr
Historisches Empfangsgebäude des Bahnhofs Tarnowskie Góry
Südlich des großen Rangierbahnhofs liegt der Bahnhof Tarnowskie Góry, in dem die Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Opole von der Bahnstrecke Chorzów–Tczew abzweigt. Nördlich des Rangierbahnhofs zweigte früher die Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Zawiercie ab.
Politik
Bürgermeister
An der Spitze der Verwaltung steht der Bürgermeister (poln. burmistrz). Seit 2006 ist dies Arkadiusz Czech, der für das Wahlkomitee „Bürgerinitiative für den Powiat Tarnogórski“ antritt. Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 brachte folgendes Ergebnis:[12]
Arkadius Czech (Wahlkomitee „Bürgerinitiative für den Powiat Tarnogórski“) 63,1% der Stimmen
Janusz Śnietka (Prawo i Sprawiedliwość) 21,3% der Stimmen
Łukasz Garus (Koalicja Obywatelska) 10,5% der Stimmen
Jan Miodek (Sojusz Lewicy Demokratycznej / Lewica Razem) 5,1% der Stimmen
Damit wurde Czech bereits im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt.
Stadtrat
Der Stadtrat von Tarnowskie Góry besteht aus 23 Mitgliedern. Die Wahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[13]
Wahlkomitee „Bürgerinitiative für den Powiat Tarnogórski“ 41,6% der Stimmen, 11 Sitze
Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 25,4% der Stimmen, 6 Sitze
Koalicja Obywatelska (KO) 19,6% der Stimmen, 5 Sitze
Wahlkomitee „Unsere Lokale Verwaltung“ 8,8% der Stimmen, 1 Sitz
Sojusz Lewicy Demokratycznej (SLD) / Lewica Razem (Razem) 4,7% der Stimmen, kein Sitz
Städtepartnerschaften
Bernburg (Saale), Deutschland, seit 1968
Kutná Hora, Tschechien, seit 2003
Méricourt, Frankreich, seit den 1980er Jahren
Békéscsaba, Ungarn, seit 1995.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Karl Wilhelm Bouterwek (* 30. August 1809; † 22. Dezember 1868), Gymnasialdirektor und Historiker
Theodor Kremski (* 14. März 1829; † 22. Dezember 1906), Jurist und Priester in Kattowitz
Ludwig Max Goldberger (* 17. Mai 1848; † 22. Oktober 1913), deutscher Bankier und Wirtschaftspolitiker
Carl Wernicke (* 15. Mai 1848; † 15. Juni 1905), Neurologe und Psychiater
Theophil Krolik (* 27. April 1851; † 1906), Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
Max Kayser (* 9. Mai 1853; † 29. März 1888), Redakteur und sozialdemokratischer Politiker
Max Mauermann (* 22. Juli 1868; † 1. Juli 1929), österreichischer Ingenieur
Hugo Gaebler (* 21. August 1868; † 7. März 1947), deutscher Numismatiker
Erich Przybyllok (* 30. Juni 1880; † 11. September 1954), deutscher Astronom
Alfred Baum (* 9. November 1881; † 15. Juni 1967), Rechtsanwalt
Oskar Niemczyk (* 8. Januar 1886; † 22. November 1961), Geodät und Geophysiker
Otto Walter (* 2. Oktober 1902; † 8. Mai 1983), Politiker (KPD)
Johannes Gorski (* 28. Februar 1910; † 11. Januar 1995), Politiker (CDU)
Erich Scholz (* 18. Mai 1911; † 2. Oktober 2000), Architekt und Autor
Klaus Schwarz (* 22. April 1915; † 27. Mai 1985), prähistorischer Archäologe
Wolfgang Schwarz (* 15. Mai 1916; † 31. Januar 2012), Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber
Klaus Wyrtki (* 7. Februar 1925; † 5. Februar 2013), deutsch-amerikanischer Ozeanograf
Jerzy Kotowski (* 23. Juli 1925; † 17. Mai 1979), polnischer Animationsfilmemacher
Helmut Danner (* 11. Oktober 1941), deutscher Philosoph, Pädagoge und Autor
Andrzej Ryguła (* 9. Mai 1945; † 1. April 2013), Gewichtheber
Zbigniew Kaczmarek (* 21. Juni 1946), Gewichtheber
Józef Wandzik (* 13. August 1963), Fußballspieler
Wojciech Choroba (* 3. Mai 1966), deutsch-polnischer Fußballspieler
Adam Marian Pete (* 1966), deutsch-polnischer Maler, Zeichner, Lyriker und Performer
Martin Max (* 7. August 1968), deutscher Fußballspieler
Tomasz Głogowski (* 30. Dezember 1974), polnischer Politiker (Platforma Obywatelska)
Robert Krawczyk (* 26. März 1978), Judoka
Sylwia Gliwa (* 7. Juni 1978), Schauspielerin
Lucjan Karasiewicz (* 10. Juli 1979), Politiker
Dariusz Świercz (* 31. Mai 1994), Schachspieler
Vor Ort haben gewirkt
Leopold Michatz (* 10. Februar 1885; † 3. August 1958), 1922–1934 Bürgermeister von Tarnowitz.
Literatur
Tarnowitz (Lexikoneintrag). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 19, Leipzig und Wien 1909, S. 327.
Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 937–939.
Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 937–939.
Vgl. ; abger. am 6. Juni 2009
Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 394–395, Ziffer 727.
Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Breslau 1830, S.1028–1030.
Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 619.
Michael Rademacher:Sch_tarnowitz.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 19, Leipzig und Wien 1909, S. 327.
Deutsche UNESCO-Kommission: Welterbeliste, abgerufen am 9. Juli 2017
Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 4. September 2020.
Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 4. September 2020.
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