Rzeszów?/i ist eine Stadt im Südosten Polens, Hauptstadt und wichtiges Zentrum der Woiwodschaft Karpatenvorland mit 196.638 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2020).
Rzeszów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Kreisfreie Stadt | |
Fläche: | 126,57 km² | |
Geographische Lage: | 50° 3′ N, 22° 0′ O50.0522 | |
Höhe: | 197 bis 384 m n.p.m. | |
Einwohner: | 196.638 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 35-001 bis 35-959 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 17 | |
Kfz-Kennzeichen: | RZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów-Jasionka | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 126,57 km² | |
Einwohner: | 196.638 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1554 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 1863011 | |
Verwaltung (Stand: 2022) | ||
Stadtpräsident: | Konrad Fijołek | |
Adresse: | Rynek 1 35-064 Rzeszów | |
Webpräsenz: | www.erzeszow.pl | |
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Rzeszów liegt in der Flussebene der Wisłok am Rande des Talkessels von Sandomierz unweit der Karpaten. Die Grenznähe zur Ukraine (Entfernung 90 km) und zur Slowakei (100 km) hat die Stadt zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt werden lassen.
Die Anfänge der Stadt sind mit dem Stadtteil Staromieście verbunden. 1354 findet der Name Resovia erstmals seine Erwähnung, wurde es nach Magdeburger Recht zur Stadt erhoben. Am wahrscheinlichsten war der Ortsname polnischer Herkunft und ursprünglich Rzę(-ą)sze(-o)w und wurde zunächst von Ruthenen als Rjaše(-i)w durch Rješ(-i) und wieder von Polen als Rzeszow entstellt. Die Etymologie der Ableitung vom deutschen Reichshof, erst im 19. Jahrhundert vorgeschlagen, ist sehr unwahrscheinlich.[2] Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Ortsname in die deutsche Sprache z. B. als R(z)esche/Resze adaptiert.[3] Seit der Eroberung Rotrutheniens durch Władysław II. Jagiełło im Jahr 1387 gehörte die Stadt bis zur Ersten Teilung Polens im Jahr 1772 zum Königreich Polen und fiel durch die Teilung an die Habsburgermonarchie, bis es mit dem Ende des Ersten Weltkriegs zum neugegründeten Polen kam.
Im 16. Jahrhundert entstand die jüdische Vorstadt Nowe Miasto (Neustadt) im Nordosten mit eigenem Marktplatz (heute Wolności-Platz), die bis 1637 mit Rzeszów vereinigt wurde.
1901 wurde die Stadt von 2,90 km2 auf 7,68 km2 durch Eingemeindung u. a. des nördlichen Vororts Ruska Wieś (wörtlich: Ruthenisches Dorf) vergrößert. In den Jahren 1937 bis 1939 wurde Luftfahrt- und Maschinenindustrie in der Stadt entwickelt und die Zahl der Bewohner stieg auf 40.000.[4]
Zwischen 1941 und 1945 trug der Ort unter deutscher Besetzung den Namen Reichshof. Zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls auf Polen lebten rund 14.000 Juden in Rzeszów; die Stadt wurde am 10. September 1939 von der Wehrmacht eingenommen. Unter der deutschen Besetzung gehörte die Stadt zum Generalgouvernement. Im Dezember 1941 wurde ein Ghetto errichtet. Im Juli 1942 wurden die ersten Massendeportationen durchgeführt: Die jüdische Bevölkerung der Umgebung wurde im Ghetto zusammengeführt und etwa 22.000 Juden in das Vernichtungslager Belzec verschleppt. Zuvor kam es bereits zu Erschießungen bei passivem Widerstand. Eine Gruppe von etwa 1.000 Menschen wurde in einem nahegelegenen Waldstück ermordet. Im November 1942 lebten noch 3.000 Juden im Ghetto, das nun in ein Zwangsarbeitslager umgewandelt wurde. Lagerteil A war für die Zwangsarbeiter bestimmt, während ihre Familien im Lagerteil B untergebracht wurden. Im September 1943 wurden die Zwangsarbeiter in das Arbeitslager Szebnie verbracht, wo die meisten umkamen. Ihre Angehörigen wurden im November 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Nur 600 Menschen überlebten bis Juli 1944 in einem örtlichen Arbeitslager, einigen gelang die Flucht in die umliegenden Wälder.[5]
Die Gesamtzahl der Bewohner fiel auf 27.000.[4]
Nachdem Gerüchte über die Ermordung eines christlichen Mädchens in der Stadt aufgetaucht waren, verhaftete die polnische Polizei am 1. Juni 1945 sämtliche noch vorhandenen Juden Rzeszóws und führte sie inmitten einer wütenden Menge durch die Stadt, während gleichzeitig die Wohnungen der verhafteten Juden geplündert wurden. Nach ihrer Freilassung noch am selben Tag flohen mehr als 200 Juden aus Rzeszów.[6] Damit blieb eine Wiederherstellung jüdischen Lebens in der Stadt nach 1945 aus.
In den Jahren 1951 (39 km2), 1971 (40,3), 1977 (53,7), 2006 (68), 2007 (77,3), 2008 (91,5), 2009 (97,6), 2010 (116,4), 2017 (120,4), 2019 (126,6) und 2021 (128,5) wurde die Stadt durch Eingemeindungen vergrößert.[4]
Rzeszów ist Sitz eines Bistums.
In der Stadt befindet sich eine staatliche Universität, das Politechnikum Rzeszów sowie mehrere private Hochschulen, unter anderem die Hochschule für Informatik und Management.
In Rzeszów haben viele internationale Konzerne ihren Sitz, die mit der Luftfahrtindustrie verbunden sind. Zu diesen gehört u. a. United Technologies Corporation. Luftfahrtunternehmen, wissenschaftliche Forschungszentren und Einrichtungen der Pilotenausbildung bilden das „Aviation Valley“, das Luftfahrtcluster rund um Rzeszów, wo 90 % des Produktionsvolumens der polnischen Luftfahrtindustrie erwirtschaftet wird.[7] Neben der Luftfahrtindustrie sind hier u. a. der Pharmakonzern Bausch Health anwesend, sowie Cefarm Rzeszów und das IT-Unternehmen Asseco Poland.
Unweit der Stadt befindet sich der 2012 modernisierte internationale Flughafen Rzeszów-Jasionka. Durch Rzeszów verlaufen die Autobahn A4 und die Schnellstraße S19.
In Rzeszów ist mit CWKS Resovia einer der ältesten polnischen Fußballvereine ansässig.
Söhne und Töchter der Stadt:
Ehrenbürger der Stadt:
An der Spitze der Stadtverwaltung steht ein Stadtpräsident, der von der Bevölkerung direkt gewählt wird. Seit 2002 ist dies Tadeusz Ferenc von der SLD.
Bei der Wahl 2018 trat Ferenc mit einem eigenen Wahlkomitee an. Die Abstimmung brachte folgendes Ergebnis:[8]
Damit wurde Amtsinhaber Ferenc bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt.
Der Stadtrat besteht aus 25 Mitgliedern und wird direkt gewählt. Die Stadtratswahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[9]
Rzeszów listet folgende dreizehn Partnerstädte auf: [10]
Stadt | Land | seit |
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Bielefeld | Deutschland Nordrhein-Westfalen, Deutschland | 1991 |
Buffalo | Vereinigte Staaten New York, Vereinigte Staaten | 1975 |
Cherson [11] | Ukraine Ukraine | |
Fangchenggang | China Volksrepublik Guangxi, Volksrepublik China | 2011 |
Gainesville | Vereinigte Staaten Florida, Vereinigte Staaten | 2013 |
Iwano-Frankiwsk | Ukraine Ukraine | 2000 |
Klagenfurt | Osterreich Kärnten, Österreich | 1975 |
Košice | Slowakei Slowakei | 1991 |
Lamia | Griechenland Griechenland | 2005 |
Lwiw | Ukraine Ukraine | 1992 |
Luzk | Ukraine Wolyn, Ukraine | 2001 |
Nyíregyháza | Ungarn Észak-Alföld, Ungarn | 1996 |
Satu Mare | Rumänien Rumänien | 2007 |
Split | Kroatien Dalmatien, Kroatien | 2018 |
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