Pobiedziska (deutschPudewitz)[2] ist eine Stadt und Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde im Powiat Poznański der polnischen Woiwodschaft Großpolen.
Pudewitz nordöstlich der Stadt Posen auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).Straßenzug in Pudewitz
Die Ortschaft heißt in Urkunden 1254 Pobedysche, 1278 Pobobis, 1312 Pobedist und 1458 Pobyedziska und war schon vor 1258 als Stadt angelegt worden. Sie war mit Magdeburger Stadtrecht ausgestattet und unmittelbar. Seit 1296 war ihr Grundherr der Herzog Heinrich II von Glogau. Bei der Teilung des Landes unter dessen Söhnen 1312 erhielten Bolkow und Konrad die Stadt; diesen enriss sie jedoch bald der Polenkönig.[3]
1425 ließ sich Władysław II. Jagiełło von der Stadt huldigen. Dass sie im 15. Jahrhundert bereits wirtschaftlich bedeutend war, ist daran zu erkennen, dass sie im Jahr 1458 gegen die Deutschordensritter 15 Krieger stellen musste. Die Stadt blieb später in polnischem Besitz, wurde von den Regenten jedoch wiederholt an polnische Adlige verpfändet, unter anderem 1511 auch an Lukas Gorka, so dass sie ihre Unmittelbarkeit zeitweise verlor. Pobiedziska war Starostei.[3]
1793 kam die Stadt mit der Zweiten Teilung Polen-Litauens zusammen mit Posen und seinem Umland an Preußen und hieß nun Pudewitz. Vorübergehend gehörte die Stadt anschließend zum Herzogtum Warschau, wurde 1815 nach dem Wiener Kongress jedoch an Preußen zurückgegeben, wo sie bis 1887 zum Kreis Posen und bis 1918 zum Kreis Posen-Ost im Deutschen Reich gehörte.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Pudewitz aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 an die Zweite Polnische Republik abgetreten.[4]
1939 wurde die Region im Rahmen des Überfalls auf Polen von der deutschen Wehrmacht besetzt. Am 26. Oktober 1939 wurde die bis dahin polnische Stadt Pobiedziska unter dem Namen Pudewitz völkerrechtswidrig vom Deutschen Reich annektiert.[4] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde die Ortschaft wieder Polen übergeben. Die deutschen Bewohner wurden in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
1885: 2.395, davon 807 evangelische, 1.357 katholische und 231 jüdische Einwohner[6]
1890: 2.428, davon 852 evangelische, 1.358 katholische und 216 jüdische Einwohner[5]
1905: 3.070, davon 1.045 evangelische, 1.894 katholische und 129 jüdische Einwohner[7]
Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) gehören neben der Stadt Pobiedziska weitere 22 Ortsteile (deutsche Namen bis 1945)[8][9] mit einem Schulzenamt (sołectwo), sowie die Siedlung Letnisko Leśne.[10]
Wilhelm Gustav Kaiser, auch Willi Kaiser oder Willy Kaiser (* 16. Januar 1912; † 24. Juli 1986 in Gladbeck) deutscher Boxer im Fliegengewicht
Literatur
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 419–420.
Michael Rademacher:Pos_posenost.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen.BandV, 1888, ZDB-ID1046036-6 (Digitalisat).
Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft V, 1908, DNB365941719, ZDB-ID1046036-6, S.122 (Digitalisat– S. 127 des Digitalisats).Abschrift.(PDF)In:unsere-ahnen.de.März 2005,abgerufen am 23.Januar 2016.
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