Mołtowo (deutsch Moltow) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zu der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin) im Powiat Kołobrzeski (Kolberger Kreis).
Mołtowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Kołobrzeg | |
Gmina: | Gościno | |
Geographische Lage: | 54° 3′ N, 15° 41′ O54.05472222222215.685833333333 | |
Einwohner: | 151 (30. September 2017[1]) | |
Postleitzahl: | 78-120 (Gościno) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 94 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZKL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów | |
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Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 16 Kilometer südöstlich von Kołobrzeg (Kolberg) und etwa 100 Kilometer nordöstlich von Stettin.
Die nächsten Nachbarorte sind im Westen Gościno (Groß Jestin), im Nordosten Skronie (Krühne), im Osten Pobłocie Małe (Klein Pobloth), im Süden Myślino (Moitzlin) und im Südwesten Gościno-Dwór (Gut Groß Jestin).
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1276. Damals bestätigte der Bischof von Cammin, Hermann von Gleichen, dem Kolberger Domkapitel seine Besitzungen, darunter das damals „Moltowe“ genannte Dorf. Im 14. Jahrhundert war Moltow im Lehnsbesitz der ritterlichen Familie Prezen, auch Brezen geschrieben. Jedenfalls ab dem 16. Jahrhundert war es dann im Lehnsbesitz der adligen Familie Blankenburg.
Auf der Lubinschen Karte des Herzogtums Pommern von 1618 ist „Maltow“ eingetragen.
Nachdem das Gut 1766 in Konkurs gegangen war, kam Moltow nacheinander an Besitzer aus den Familien von Briesen und von Bonin. Um 1800 kam Moltow an einen Besitzer aus der Familie von Braunschweig, die ursprünglich ein Kolberger Patriziergeschlecht war; Moltow blieb bis 1945 in der Familie.
In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung des Herzogtums Vor- und Hinterpommern (1784) ist Moltow als adeliger Wohnsitz unter den adeligen Gütern des Fürstentums Cammin aufgeführt. Damals gab es in Moltow ein Vorwerk, also den Gutsbetrieb, fünf Bauernstellen und einen Kossäten, insgesamt neun Haushaltungen („Feuerstellen“).[2]
Seit dem 19. Jahrhundert bildete Moltow einen eigenen politischen Gutsbezirk, der eine Fläche von 574 Hektar umfasste. Mit der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen wurde der Gutsbezirk Moltow im Jahre 1928 nach Groß Jestin eingemeindet. Bis 1945 gehörte das Dorf Moltow als Teil der Gemeinde Groß Jestin zum Landkreis Kolberg-Körlin der Provinz Pommern.[3]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Moltow durch die Rote Armee besetzt. Das Dorf kam, wie alle Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze, an Polen. Die Dorfbevölkerung wurde vertrieben. Der Ortsname wurde als „Mołtowo“ polonisiert. Der Ort bildet heute ein Schulzenamt in der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin), zu dem noch der weitgehend verlassene Nachbarort Skronie (Krühne) gehört.[1]
Ortsteile (Schulzenämter): Dargocice (Eickstedtswalde) | Karkowo (Karkow) | Mołtowo (Moltow) | Myślino (Moitzlin) | Ołużna (Seefeld) | Pławęcino (Plauenthin) | Pobłocie Małe (Klein Pobloth) | Ramlewo (Ramelow) | Robuń (Rabuhn) | Wartkowo (Wartekow) | Ząbrowo (Semmerow)
Weitere Ortschaften: Gościno-Dwór (Groß Jestin-Gut) | Jarogniew (Karlshof) | Jeziorki (Seehof) | Kamica (Kämitz) | Kamiczka (Kämitzfeld) | Lubkowice (Johannisberg) | Sikorzyce (Meisegau) | Skronie (Krühne) | Wierzbka Dolna (Groß Vorbeck) | Wierzbka Górna (Klein Vorbeck)
Ehemalige Wohnplätze/Wüstungen: Büchenberg | Emmenthal | Karkower Mühle | Kleinbahnhof Groß Jestin | Koppelbruch | Luban | Neuland | Ramlewko (Vorwerk Ramelow) | Rollborn | Schneidemühle Eulenberg | Seeberge | Vorwerk Groß Jestin