Jaworzno ( [jaˈvɔʒnɔ]?/i) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens. Sie liegt etwa 20 Kilometer von Kattowitz und rund 55 Kilometer von Krakau entfernt. Im Ortsteil Szczakowa befindet sich der Personen- und Rangierbahnhof Jaworzno Szczakowa, hervorgegangen aus dem 1847 eröffneten Bahnhof Szczakowa der Krakau-Oberschlesischen Eisenbahn und dem 1848 eröffneten Endbahnhof Granice der Warschau-Wiener Eisenbahn an der damaligen österreichisch-russischen Grenze.
Jaworzno | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Schlesien | |
Powiat: | Kreisfreie Stadt | |
Fläche: | 152,20 km² | |
Geographische Lage: | 50° 12′ N, 19° 17′ O50.219.275 | |
Einwohner: | 90.368 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 43-600 bis 43-618 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 32 | |
Kfz-Kennzeichen: | SJ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Jaworzno Szczakowa–Mysłowice | |
Dąbrowa Górnicza Ząbkowice–Kraków | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt | |
Einwohner: | 90.368 (31. Dez. 2020)[1] | |
Gemeindenummer (GUS): | 2468011 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Stadtpräsident: | Paweł Silbert | |
Adresse: | ul. Grunwaldzka 33 43-600 Jaworzno | |
Webpräsenz: | www.jaworzno.pl | |
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Jaworzno wurde im Jahre 1242 als Iavorno erstmals urkundlich erwähnt, als es an die Güter der Stadt Sławków der Krakauer Bischöfe angeschlossen wurde.[2] Die Ortschaft lag am Handelsweg Krakau–Beuthen. Im 13. Jahrhundert gehörte der Ort am wahrscheinlichsten zur Kastellanei von Chrzanów, die nach Ansicht eines Teils der Forscher zeitweilig zum schlesischen Herzogtum Oppeln gehörte.
Die Pfarrei des Bistums Krakau wurde im Jahre 1335 gegründet.
In der Zeit vom 12. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wurde in der Gegend Bleierz gefördert. Im Jahr 1767 wurde im benachbarten Szczakowa das erste Steinkohlebergwerk im damaligen Polen eröffnet, der Anfang des späteren Zagłębie Krakowskie (Krakauer Bergbaurevier). Im Jahre 1788 kamen Jaworzno und einige Dörfer der Umgebung, früher im Besitz des Krakauer Bischofs, in den Besitz des polnischen Staates. Nach der Dritten Teilung Polens bzw. nach der Annexion der Freien Stadt Krakau gehörte Jaworzno zum Kaisertum Österreich (im Bezirk Chrzanów), ab dem Jahr 1901 als eine Stadt.
Bei dem Zerfall der Donaumonarchie kam Jaworzno zur Zweiten Polnischen Republik und wurde dem Powiat Chrzanowski der Woiwodschaft Krakau zugeordnet. 1939 wurde Jaworzno beim deutschen Überfall auf Polen von der Wehrmacht erobert und in den neugebildeten Landkreis Krenau im neuen „Ostoberschlesien“ völkerrechtswidrig eingegliedert. Es war geplant, der Stadt einen deutschen Namen zu geben und in Arnshalde umzubenennen, dies wurde jedoch bis Kriegsende nicht mehr durchgeführt.
Von Juni 1943 bis April 1945 befand sich in Jaworzno das Konzentrationslager SS-Arbeitslager Neu-Dachs. Anschließend wurde die Anlage bis 1956 als Zentrales Arbeitslager Jaworzno des polnischen Geheimdienstministeriums geführt. Sehr viele der Todesopfer beider Regime liegen hier heute noch anonym verscharrt bzw. in nur teilweise gekennzeichneten Massengräbern bestattet.
Nach dem Krieg wurde Jaworzno durch einige Eingemeindungen vergrößert und blieb bis 1975 in der Woiwodschaft Krakau, ab 1975 in der Woiwodschaft Katowice und ab 1998 in der Woiwodschaft Schlesien. Die Bewohner der Stadt identifizieren sich jedoch mehrheitlich weiterhin mit der historischen Landschaft Kleinpolen, verstehend die wirtschaftlichen Verbindungen mit Oberschlesien.[3]
2014 wurde ein Kreisverkehr nach dem ein Jahr zuvor verstorbenen Gitarristen der US-amerikanischen Thrash-Metal-Band Slayer in "Rondo Jeffa Hannemana" benannt.[4]
An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2002 ist dies Paweł Silbert (Wahlkomitee „Jaworzno meine Stadt“). Dabei wurde er 2006 und 2010 von der PO und der PiS und 2014 und 2018 von der PiS unterstützt. Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 führte zu folgenden Ergebnis:[5]
Damit wurde Silbert bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt.
Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder, die direkt gewählt werden. Die Wahl im Oktober 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[6]
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