Grodziec (deutsch Grodzietz[2]) ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Jasienica im Powiat Bielski der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Das Dorf liegt in der historischen Landschaft Teschener Schlesien (polnisch Śląsk Cieszyński).
Grodziec | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Schlesien | |
Powiat: | Bielsko-Biała | |
Gmina: | Jasienica | |
Fläche: | 9,75 km² | |
Geographische Lage: | 49° 48′ N, 18° 52′ O49.80027777777818.867777777778 | |
Einwohner: | 1215 (2012-12-31[1]) | |
Postleitzahl: | 43-386 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 33 | |
Kfz-Kennzeichen: | SBI | |
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Grodziec liegt im Schlesischen Vorgebirge,[3] unterhalb des Hügels Górka (474 m hoch) etwa 10 km westlich von Bielsko-Biała und 50 km südlich von Katowice im Powiat (Kreis) Bielsko-Biała. Die Bahnstation Grodziec Śląski lag an der Bahnstrecke Bielsko-Biała–Cieszyn.
Das Dorf hat eine Fläche von 975 ha.[1]
Nachbarorte sind Bielowicko im Norden, Łazy im Nordosten, Świętoszówka und Biery im Osten, Jaworze und Brenna im Südosten, Górki Wielkie im Süden, Pogórze im Westen.
Der Ort wurde circa 1305 im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (Zehntregister des Bistums Breslau) erstmals urkundlich als Item in Grodische villa Snessonis erwähnt.[4][5][6] Der Name ist abgeleitet von der Wallburg (grodziec),[2], auf dieser wurde später das heutige Schloss wieder aufgebaut.
Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, dieses bestand ab 1290 in der Zeit polnischen Partikularismus. Seit 1327 bestand die Lehensherrschaft des Königreichs Böhmen, seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie.
Die Pfarrei Grodecz im Teschener Dekanat wurde im Peterspfennigregister des Jahres 1447 erwähnt.[7] Nach 1540 erfolgte unter Wenzel III. Adam die Reformation und die Kirche wurde von Lutheranern übernommen. Eine Sonderkommission gab sie am 18. April 1654 an die Katholiken zurück.[8]
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften war es ab 1850 eine Gemeinde in Österreichisch-Schlesien, Bezirk Bielitz und Gerichtsbezirk Skotschau. In den Jahren 1880 bis 1910 verkleinerte sich die Einwohnerzahl von 619 im Jahr 1880 auf 569 im Jahre 1910, es waren überwiegend Polnischsprachige (zwischen 94 % und 97,6 %), auch Deutschsprachige (5,5 % im Jahre 1900) und Tschechischsprachige (1,1 % im Jahre 1890). Im Jahr 1910 waren 91,5 % römisch-katholisch, 8,3 % evangelisch.[9][10]
Politisch war das Dorf damals im Wahlbezirk Schlesien 14 von der polnischen Nationalbewegung geprägt, in der Reichsratswahl 1907 (98 aus 110 Stimmen) sowie 1911 (87 aus 114) gewann dort Józef Londzin aus dem Bund der schlesischen Katholiken.[11]
1920, nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie und dem Ende des Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkriegs, kam Grodziec zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Von 1975 bis 1998 gehörte Grodziec zur Woiwodschaft Bielsko-Biała.[12]
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