Dobieszewo (deutsch: Groß Dübsow, kaschubisch: Dòbieszewò) ist eine Ortschaft in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Das Kirchdorf gehört zur Landgemeinde Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) im Powiat Słupski (Stolp).
Dobieszewo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Słupsk | |
Gmina: | Dębnica Kaszubska | |
Geographische Lage: | 54° 23′ N, 17° 17′ O54.377517.288055555556 | |
Einwohner: | 165 (30. September 2013[1]) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GSL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Dębnica Kaszubska ↔ Dobra – Czarna Dąbrówka | |
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Danzig-Lech Wałęsa | |
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Erste namentliche Erwähnungen des Dorfnamens reichen in das Jahr 1294 zurück. Der schwedische Oberst Paul von Gottberg kaufte im Jahre 1617 das Gut Groß Dübsow. Um das Jahr 1784 gab es in dem Kirchdorf Groß Dübsow einen Prediger, einen Küster, acht Bauern, fünf Kossäten, eine Schmiede und 22 Haushaltungen.[2]
Wilhelm von Zitzewitz (Gutsbesitzer von Bornzin) übernahm 1908 von der Familie Gottberg die Güter Groß Dübsow und Klein Dübsow.
Vor 1945 war die Landgemeinde Groß Dübsow dem Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der Provinz Pommern zugeordnet. Sie bildete einen eigenen Amts-, Standesamts und Gendarmeriebezirk und gehörte zum Amtsgerichtsbereich Stolp. Die Gemeindefläche war 634 Hektar groß. Im Jahr 1925 gab es im Dorf Groß Dübsow 61 Wohnhäuser, und 1939 lebten im Ort 308 Einwohner in 83 Haushaltungen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region um Groß Dübsow am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Groß Dübsow unter polnische Verwaltung gestellt. Im Sommer 1945 erschienen polnische Milizionäre und richteten eine Milizstation ein. Die gesamte Dorfbevölkerung wurde in der darauf folgenden Zeit vertrieben und durch Polen ersetzt. Das deutsche Dorf Groß Dübsow wurde in Dobieszewo umbenannt.
Später wurden in der BRD 163 und in der DDR 40 aus Groß Dübsow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[3]
Die vor 1945 ansässige Bevölkerung war evangelisch. Im Jahre 1925 gab es einen Bewohner katholische Konfession (0,3 v. H.).
Die heutige Kirche ist ein einfacher Fachwerkbau aus dem Jahre 1815 mit polygonalem Chorabschluss und einer flachen Holzdecke. Der Turm ist im unteren Teil massiv, im oberen Teil befindet sich Holzfachwerk, und das Dach ist mit Schindeln gedeckt. Seit ihrer Errichtung war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus. 1945 wurde sie zugunsten der katholischen Kirche enteignet und erhielt eine neue Weihe mit der Namensgebung Kościół Świętego Stanisława Biskupa i Męczennika (St.-Stanislaus-Kirche).
Bei Dobieszewo (Groß Dübsow) handelt es sich um ein altes Kirchdorf. Bereits 1385 wird hier ein Pfarrer genannt. Am 24. Juni 1715 brannten die Kirche und alle Pfarrgebäude nieder, und 1747 kam es erneut zu einem schweren Brandschaden.
Im Jahre 1940 war Groß Dübsow Pfarrsitz eines evangelischen Kirchspiels, das zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der pommerschen Kirchenprovinz innerhalb der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die Zahl der Gemeindeglieder betrug damals 3200, es gab eine Kapelle in Dumröse (heute polnisch: Domaradz) und eine Predigtstätte in Krien (Krzynia). Das Kirchenpatronat oblag den im Kirchspiel ansässigen Rittergutsbesitzern.
Vor 1945 waren in das Kirchspiel Groß Dübsow 15 Orte eingepfarrt:
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Seit 1945 ist Dobieszewo Sitz einer katholischen Pfarrei. Sie gehört zum Dekanat Łupawa (Lupow) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. In die Pfarrei sind – neben der Filialkirche Warblewo (Warbelow) – eingegliedert:
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Seit der Reformation amtierten bis 1945 14 evangelische Geistliche in Groß Dübsow:
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Die Volksschule in Groß Dübsow wurde vor 1945 vierstufig geführt. Drei Lehrer unterrichteten in vier Klassen 165 Schulkinder. Auch die Kinder aus Klein Dübsow (heute polnisch: Dobieszewko) und Bornzin (Borzecino) besuchten die Schule in Groß Dübsow, bis 1932 auch die aus Klein Podel (Podole Małe).
Ortsteile (Schulzenämter): Borzęcino (Bornzin) | Budowo (Budow) | Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) | Dobieszewo (Groß Dübsow) | Dobra (Daber) | Gałęzów (Gallensow) | Gogolewko (Neu Jugelow) | Gogolewo (Alt Jugelow) | Jawory (Gaffert) | Kotowo (Kottow) | Krzywań-Grabin (Kriwan-Neufeld) | Łabiszewo (Labüssow) | Mielno (Mellin) | Motarzyno (Muttrin) | Niepoględzie (Nippoglense) | Podole Małe (Klein Podel) | Podwilczyn (Podewilshausen) | Skarszów Górny (Hohen Scharsow) | Starnice-Troszki (Starnitz-Petersberg) | Żarkowo (Sorkow)
Übrige Ortschaften: Boguszyce (Friedrichsfelde) | Borzęcinko (Neu Bornzin) | Brzeziniec (Birkhof) | Budówko | Dargacz (Dargatzhof) | Dobieszewko (Klein Dübsow) | Dobrzec (Vorwerk Daber) | Dobrzykowo (Ulrichshof) | Dudzicze (Philippinenhof) | Goszczyno (Goschen) | Grabówko | Jamrzyno (Jamrin) | Konradowo | Krzynia (Krien) | Łabiszewo Kolonia (Kolonie Labüssow) | Leśnia (Berghof) | Łysomice (Loitz) | Łysomiczki (Loitzerbrücke) | Maleniec (Malenz) | Niemczewo (Nimzewe) | Ochodza (Wocholz) | Rybiec | Skarszów Dolny (Unter Scharsow) | Spole (Henriettenthal) | Starniczki (Starnitzer Mühle) | Suliszewo (Schwup)