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Brodnica ([brɔdˈɲiʦa], deutsch Strasburg in Westpreußen oder Strasburg an der Drewenz) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen.

Brodnica
Brodnica (Polen)
Brodnica (Polen)
Brodnica
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Brodnica
Fläche: 22,87 km²
Geographische Lage: 53° 15′ N, 19° 24′ O
Höhe: 95 m n.p.m.
Einwohner: 28.701
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 87-300 bis 87-302
Telefonvorwahl: (+48) 56
Kfz-Kennzeichen: CBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ToruńBydgoszcz
Eisenbahn: Brodnica–Jabłonowo Pomorskie
Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 22,87 km²
Einwohner: 28.701
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1255 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0402011
Verwaltung (Stand: 2010)
Bürgermeister: Jarosław Radacz
Adresse: ul. Kamionka 23
87-300 Brodnica
Webpräsenz: www.brodnica.pl




Geographische Lage


Die Stadt liegt im ehemaligen Westpreußen an der Drwęca (Drewenz), südlich von Kwidzyn (Marienwerder) und etwa 45 Kilometer (Luftlinie) südöstlich von Grudziądz (Graudenz).


Geschichte


Strasburg wurde 1262 erstmals als Strasberg urkundlich erwähnt. Der Deutsche Orden plante mit der Errichtung einer befestigten Siedlung an einem wichtigen Übergang über die Drewenz, seiner damaligen östlichen Landesgrenze, sich vor Einfällen der heidnischen Prußen und Litauer abzusichern. Der Ort wird 1298 im Rahmen eines litauischen Überfalls erstmals als Stadt erwähnt.[2] Die Burg Strasburg wurde 1339 fertiggestellt.

Mit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 kam die Stadt als Teil des Kulmerlands zum autonomen, unter polnischer Schirmherrschaft stehenden Preußen königlichen Anteils. Das Kulmerland war fortan Polonisierungsversuchen ausgesetzt.

St.-Katharinen-Kirche
St.-Katharinen-Kirche
Turm der Burg des Deutschen Ordens
Turm der Burg des Deutschen Ordens
Verteidigungsmauern
Verteidigungsmauern
Spielbank in Brodnica
Spielbank in Brodnica
Strasburg 1738–1745 (Georg Friedrich Steiner)
Strasburg 1738–1745 (Georg Friedrich Steiner)

Bei der ersten polnischen Teilung im Jahre 1772 fanden sich hier als rein deutsche Distrikte nur Stadt und Stadtbezirk Thorn sowie die Thorn-Kulmer Niederung.[3] Dies hatte auch daran gelegen, dass sich der ursprünglich deutsche Adel aufgrund erhaltener Privilegien rapide polonisierte.[4][5]

Im Rahmen der ersten polnischen Teilung kam Strasburg 1772 zum Königreich Preußen. Während der Franzosenzeit kam Strasburg 1807 vorübergehend zum Herzogtum Warschau. Durch den Wiener Kongress 1815 fiel es an Preußen zurück. Ab 1818 war Strasburg Sitz des Landratsamtes des Kreises Strasburg in Westpreußen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Strasburg eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt und mehrere gewerbliche Betriebe.[6]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Strasburg 1920 aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden. Es wurde die Ortsbezeichnung Brodnica eingeführt.

Nach dem Überfall auf Polen 1939 wurde das Gebiet vom Deutschen Reich annektiert und dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet, zu dem Strasburg bis 1945 gehörte. Die Synagoge der Stadt wurde 1939 zerstört. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verloren etwa 1000 Einwohner der Stadt ihr Leben. Am 22. Januar 1945 wurde Strasburg von der Roten Armee besetzt und kam wieder an Polen.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
17721.283in 228 Haushalten (Feuerstellen)[7]
17831.853mit der Garnison (315 Personen, die zu zwei Schwadronen eines 1773 gebildeten Husaren-Regiments gehören), meistens Lutheraner, 27 Juden[8]
18021.768[9]
18072.113[7]
18161.994davon 713 Evangelische, 1.131 Katholiken und 150 Juden[9]
18212.356[9]
18262.669[7]
18312.585zum größten Teil Deutsche[10]
18523.959[11]
18645.014davon 2.739 Evangelische und 2.275 Katholiken[12]
18715.305davon 2.700 Evangelische und 2.300 Katholiken (2.000 Polen)[13]
18755.454[14]
18805.801[14]
18906.122davon 2.587 Evangelische, 3.048 Katholiken und 480 Juden (2.000 Polen)[14]
19057.217mit der Garnison (III. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 141), davon 2.702 Evangelische und 318 Juden[6]
19107.951
19318.521ca. 800 Deutsche[15]
Einwohnerzahlen seit 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
200632.588

Sehenswürdigkeiten



Verkehr


Bahnhof Brodnica
Bahnhof Brodnica

Brodnica liegt an der Landesstraße 15 Richtung Ostróda und hat einen früher bedeutenden Bahnhof. Im Personennahverkehr wird jedoch nur die Bahnstrecke Działdowo–Chojnice westwärts, Richtung Jabłonowo Pomorskie und Grudziądz bedient, während sie ostwärts genauso wie die Strecken nach Kowalewo Pomorskie und Bahnstrecke Tama Brodzka–Iława nicht mehr betrieben wird. Die Strecke aus Sierpc wird (Stand Dezember 2021) nur von einem Fernverkehrszugpaar am Tag bedient.

Mit Deutschland besteht eine regelmäßige Fernreisebuslinienverbindung.


Landgemeinde Brodnica


Die Landgemeinde Brodnica, zu der die Stadt Brodnica selbst nicht gehört, hat eine Fläche von 126,96 km², auf der 8662 Menschen leben (31. Dezember 2020).


Städtepartnerschaft


Es bestehen Partnerschaften mit folgenden Städten;


Söhne und Töchter der Stadt



Siehe auch



Literatur




Commons: Brodnica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Straßburg in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Fußnoten


  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Hans Plehn, Geschichte des Kreises Strasburg in Westpreußen (Leipzig 1900) S. 32 f.
  3. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Land und Leute in Westpreußen. In: Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde. Band 7, Berlin 1870, S. 189–229, insbesondere S. 192–193.
  4. Xaver Frölich: Geschichte des Graudenzer Kreises. Band 1, Graudenz 1868, S. 103.
  5. Bernhard von Winckler: Westpreußische Studien. In: Altpreußische Monatsschrift, Band 3, Königsberg 1866, S. 415–440.
  6. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19, Leipzig/ Wien 1909,S. 95–96.
  7. Handbuch der historischen Stätten, Ost und Westpreußen, Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S. 215–216.
  8. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Part II: Topographie von West-Preussen, Marienwerder 1789, S. 42–44.
  9. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 386–387, Ziffer 713.
  10. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 437, Nr. 46.
  11. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 359.
  12. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder, Danzig 1868, S. 190–191, Nr. 291.
  13. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 50–51, Ziffer 5.
  14. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Westpreußen, Kreis Strasburg. 2006.
  15. Der Große Brockhaus. 15. Auflage. Band 18, Leipzig 1934, S. 234.
  16. http://www.zamkipolskie.com/brodnica/brodnica.html Burg des Deutschen Ordens

На других языках


- [de] Brodnica

[en] Brodnica

Brodnica [brɔdˈɲit͡sa] (listen) (German: Strasburg in Westpreußen or Strasburg an der Drewenz) is a town in northern Poland with 28,574 inhabitants as of 2014[update]. Previously part of Toruń Voivodeship province, from 1975 to 1998, Brodnica is situated in the Kuyavian-Pomeranian Voivodeship since 1999. It is the seat of Brodnica County. The nearby Brodnica Landscape Park, a protected area, gets its name from Brodnica.

[ru] Бродница (город)

Бродница (польск. Brodnica), Штрасбург (нем. Strasburg in Westpreußen, нем. Strasburg an der Drewenz) — город в Польше, входит в Куявско-Поморское воеводство, Бродницкий повят. Имеет статус городской гмины. Занимает площадь 23 (2315 ha) км². Население — 28 000 человек (на 2010 год). Находится в центре Бродницкого ландшафтного парка (ихтиологического биосферного заповедника) — особой природоохранной зоны.



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