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Borów (deutsch Markt Bohrau, veraltet auch Borau) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Strzeliński, Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Borów
Borów (Polen)
Borów (Polen)
Borów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzelin
Fläche: 1,50 km²
Geographische Lage: 50° 52′ N, 16° 59′ O
Einwohner: 733 ([1])
Postleitzahl: 57-160
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau
Gmina
Gminatyp: Landgemeinde
Gminagliederung: 27 Ortschaften
25 Schulzenämter
Fläche: 98,66 km²
Einwohner: 5238
(31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 53 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0217012
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Waldemar Grochowski
Adresse: ul. Konstytucji 3 Maja 22
57-160 Borów
Webpräsenz: www.borow.ug.gov.pl



Bohrau auf einer Landkarte von 1920
Bohrau auf einer Landkarte von 1920
Kirche der hl. Jungfrau Maria und des hl. Wolfgang
Kirche der hl. Jungfrau Maria und des hl. Wolfgang
Straßenzug
Straßenzug
Siegelmarke
Siegelmarke

Lage


Borów liegt an der Einmündung der Mała Ślęza in die Ślęza, ca. 13 Kilometer nordwestlich von Strzelin (Strehlen) und 28 Kilometer südlich von Breslau.


Geschichte


Borów wurde 1202 als Boriow erstmals urkundlich erwähnt. Möglicherweise leitet sich der Ortsnamen vom polnischen Wort bor für Fichtenwald ab. Um das Schloss das unter der Herrschaft Herzog Heinrich des Bärtigen errichtet wurde, entwickelte sich allmählich ein Marktflecken. 1310 erteilten die Herzöge Boleslaus und Heinrich dem Kloster Leubus das Recht Handwerker bei dem Schloss Bohrau anzusetzen. 1326 gab Herzog Heinrich IV. von Breslau Bohrau einem von Reideburg zum Lehen. 1353 wurde das Burglehen vom König wieder eingezogen, worauf es die Kommende "Corpus Christi" erhielt. 1439 gehörte Bohrau den von Parchwitz. Nächste Besitzer waren bis 1511 die von Redern. 1686 war Graf Conrad von Hochberg und Fürstenstein Grundherr von Bohrau. Auf letzteren folgten die Grafen von Gfug und die Grafen von Posadowsky. Schließlich erhielt die Herrschaft in den 1760er Jahren die Freiherren von Sandreczky und Sandraschütz auf Langenbielau.[3]

Nach dem ersten schlesischen Krieg fiel Bohrau mit dem größten Teil Schlesien 1741/42 an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Bohrau zunächst in den Kreis Breslau eingegliedert.[4] Als solches gehörte es zum Fürstentum und Kammer-Department Breslau. 1783 zählte der Marktflecken eine katholische und eine evangelische Kirche, fünf Pfarr- und Schulhäuser, ein Schloss, drei andere herrschaftliche Gebäude, ein Kretscham, 25 Freigärtner, sechs Dreschgärtner, eine Wassermühle, 14 andere Häuser, insgesamt 56 Feuerstellen und 338 Einwohner, darunter ein Bader, ein Bäcker, ein Böttcher, ein Brandweinbrenner, ein Brauer, ein Fleischer, ein Handschuhmacher, neun Kürschner, drei Leinweber, ein Mauerer, zwei Radmacher, zwei Riemer, drei Sattler, ein Schmied, vier Schneider, drei Seiler, zwei Tischler, drei Schuster, vier Krämer und ein Scharfrichter.

Von 1818 bis 1945 gehörte Bohrau zum Landkreis Strehlen. 1828 zählte Bohrau 105 Gebäude, 469 Einwohner (334 evangelisch, 135 katholisch), ein Schloss mit Ziergarten, ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische und eine evangelische Pfarrkirche (beide unter dem Patronat der Grundherrschaft), je ein Pfarrhaus, eine katholische und eine evangelische Schule mit je einem eigenen Schulhaus.[5] 1845 waren es 74 Häuser, 576 Einwohner (127 katholisch), eine katholische Pfarrkirche mit Pfarrer und einem Kaplan, ein Pfarrwidum, eine evangelische Schule, ein gräfliches Schoss, ein Vorwerk, eine herrschaftliche Brauerei, eine Brennerei, eine herrschaftliche Wassermühle mit zwei Einwohnern, eine Windmühle, eine Rossmühle und zehn Händler.[6]

1939 lebten im Ort 909 Einwohner. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bohrau 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Borów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit sie nicht schon vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.


Religion


Bereits 1202 wurde urkundlich ein „dominus bartholomeus diaconus de boriow“ erwähnt. In der Reformationszeit wurde die Kirche von Bohrau evangelisch und nach dem Dreißigjährigen Krieg rekatholisiert. Die evangelischen Einwohner hielten sich in den nächsten 150 Jahren nach Großburg. 1784 kam es zwischen den Orten Bohrau, Petrigau, Schönfeld, Ottwitz, Klein und Groß Bresa, Bogschütz, Liebethal und Märzdorf zur Gründung eines evangelischen Parochialverbandes. Bis zum Bau einer Kirche fand der Gottesdienst provisorisch in einem vom Grundherren zur Verfügung gestellten Gebäude des Dominiums statt. Die evangelische Kirche wurde 1789 vollendet und geweiht.[7]

Zur katholischen Parochie waren früher gepfarrt: Bohrau, Bockschütz, Groß Bresa, Leopoldowitz, Märzdorf, Manze, Klein Bresa, Ottwitz, Petrigau und Schönfeld, gastweise: Glosenau und Wäldchen, ferner Kurtsch mit einer Teilkirche und Widum, wo jeden vierten Sonntag ein Gottesdienst stattfand, sowie Deutsch Lauden seit 1800 mit einer verbundenen Parochiekirche und Widum. Zur evangelischen Parochie waren früher gepfarrt: Bohrau, Klein Bresa, Ottwitz, Petrigau, Schönfeld, Bogschütz, Groß Bresa, Leopoldowitz und Märzdorf, gastweise: Kurtsch, Prisselwitz, Schönbankwitz (teilweise), Wangern sowie Groß und Klein Tinz. Der Kirchhof wurde von beiden Konfessionen gemeinschaftlich genutzt.


Sehenswürdigkeiten



Gemeinde


Die Landgemeinde Borów hat eine Fläche von 98,66 km² und 5.200 Einwohner und dazu gehören 25 Ortsteile (deutsche Namen amtlich bis 1945)[9] mit einem Schulzenamt:

  • Bartoszowa (Schönfeld)
  • Boreczek (Wäldchen)
  • Borek Strzeliński (Großburg)
  • Borów (Markt Bohrau)
  • Brzezica (Klein Bresa)
  • Brzoza (Groß Bresa, 1937–1945 Erlebusch)
  • Głownin (Glofenau)
  • Jaksin (Jexau)
  • Jelenin (Jelline, 1937–1945 Hirschwaldau)
  • Kazimierzów
  • Kępino (Kampen)
  • Kojęcin (Baumgarten)
  • Kręczków (Krentsch, 1937–1945 Lindenbrunn)
  • Kurczów (Kurtsch)
  • Ludów Śląski (Deutsch Lauden)
  • Mańczyce (Manze)
  • Michałowice
  • Opatowice (Ottwitz)
  • Piotrków Borowski (Petrigau)
  • Rochowice (Roßwitz)
  • Siemianów (Tiefensee)
  • Stogi (Reisau)
  • Suchowice (Dürr Hartau)
  • Świnobród (Schweinbraten)
  • Zielenice (Grünhartau)

Weitere Ortschaften der Gemeinde sind Boguszyce (Bogschütz, 1937–1945 Lohbusch) und Uniszów (Karolinenhof).


Persönlichkeiten




Commons: Borów (powiat strzeliński) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://www.borow.ug.gov.pl/index.php?Bor%F3w
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  3. H. Saurma: Wappenbuch der Schlesischen Städte und Städtel. Coerlich & Coch, 1870 (google.com [abgerufen am 19. Mai 2021]).
  4. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Tramp, 1795 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2021]).
  5. Geographische Beschreibung von Schlesien preußischen Antheils, der Grafschaft Glatz und der preußischen Markgrafschaft Ober-Lausitz: Beschreibung sämmtlicher Städte und Marktflecken. Größel, 1828 (google.com [abgerufen am 19. Mai 2021]).
  6. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2021]).
  7. ev. Kirchgemeinde Markt Bohrau, Kr. Strehlen. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  8. Borów. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  9. Das Genealogische Orts-Verzeichnis

На других языках


- [de] Borów

[en] Borów, Strzelin County

Borów [ˈbɔruf] (German: Markt Bohrau) is a village (former town) in Strzelin County, Lower Silesian Voivodeship, in south-western Poland.[1] It is the seat of the administrative district (gmina) called Gmina Borów.



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