Bełchatów [bɛwˈxatuf]?/i (deutsch Belchatow, 1943–1945 Belchental)[2] ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Łódź südlich von Łódź.
Bełchatów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen![]() | |
Woiwodschaft: | Łódź | |
Powiat: | Bełchatów | |
Fläche: | 35,00 km² | |
Geographische Lage: | 51° 22′ N, 19° 22′ O51.36666666666719.366666666667 | |
Einwohner: | 56.419 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 97-400 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 44 | |
Kfz-Kennzeichen: | EBE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Warschau–Breslau | |
Nächster int. Flughafen: | Łódź | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 35,00 km² | |
Einwohner: | 56.419 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1612 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 1001011 | |
Verwaltung (Stand: 2014) | ||
Stadtpräsident: | Mariola Czechowska | |
Adresse: | ul. Kościuszki 1 97-400 Bełchatów | |
Webpräsenz: | www.belchatow.pl | |
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Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte 1391. Das Stadtrecht erhielt Bełchatów 1737. Preußen bekam den Ort 1793 unter seine Herrschaft. 14 Jahre später gehörte der Ort zum Herzogtum Warschau und 1815 zum Königreich Polen, das in Personalunion mit dem Russischen Kaiserreich verbunden war und damit faktisch zu Russland gehörte. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wuchs die Textilindustrie zu einem wichtigen Wirtschaftszweig heran, nicht zuletzt durch die Nähe zu Łódź.
Nach der Wiedererrichtung des polnischen Staates wurde der Ort 1919 wieder polnisch und erhielt 1925 sein zwischenzeitlich verlorenes Stadtrecht wieder.
Die Stadt wurde während des deutschen Überfall auf Polen am 6. September 1939 von der Wehrmacht besetzt. Es wurde ein Ghetto errichtet, in dem etwa 5.000 Juden leben mussten. Dieses wurde im August 1942 „liquidiert“; die meisten Einwohner wurden in das Vernichtungslager Kulmhof gebracht und dort ermordet (siehe auch: Synagoge (Bełchatów)).
1943 wurde die Stadt in Belchental umbenannt (gem. Anordnung des Reichsstatthalters im Warthegau vom 18. Mai 1943).[2] Am 19. Januar 1945 marschierte die Rote Armee in den Ort ein. Bei Kriegsende war Bełchatów zu 50 % zerstört. 1965 wurde der Ort Sitz eines eigenen Powiats. Diesen Status verlor er 1975 bei einer Gebietsreform wieder. Durch die Gebietsreform in Polen 1999 wurde Bełchatow wieder zur Kreisstadt. Der Ort entwickelte sich durch die neuentdeckten Braunkohlevorkommen gut. Das Kraftwerk Bełchatów ist gemessen an seiner 5.420 Megawatt Leistung das größte Braunkohle- und das zweitgrößte Kohlekraftwerk der Welt.[3]
1860 lebten in der Stadt 1.899 Menschen, davon 1.139 Juden, 352 polnische Christen und 35 deutsche Christen. 1931 ergab sich ein anderes Bild. Hier waren die Christen mit 4.160 Menschen am stärksten vertreten, allerdings dicht gefolgt von den Juden mit 3.970. An deutschen Christen waren 800 Personen vertreten.
Jahr | 1808 | 1820 | 1827 | 1857 | 1860 | 1897 | 1921 | 1931 | 1975 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohnerzahl[4] | 155 | 352 | 729 | 1.506 | 1.899 | 3.859 | 6.249[5] | 8.932 | 10.836 | 59.900 | 61.200 | 62.192 | 60.768 | 58.667 |
Die Stadt Bełchatów bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (gmina miejska).
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Bełchatów setzt sich aus vierzig Ortsteilen mit einem Schulzenamt (sołectwo) zusammen.
An der Spitze der Verwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2014 ist dies Mariola Czechowska, die 2014 für die PiS und 2018 für ihr eigenes Wahlkomitee antrat. Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 brachte folgendes Ergebnis:[6]
In der damit notwendigen Stichwahl setzte sich Amtsinhaberin Czechowska, die nach dem ersten Wahlgang noch auf Platz zwei gelegen hatte, mit 51,8 % der Stimmen gegen Matyśkiewicz durch und wurde für eine weitere Amtszeit gewählt.
Der Stadtrat von Bełchatów besteht aus 23 Mitgliedern. Die Wahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[7]
Die Fußballer des Sportklubs GKS Bełchatów, die ihre Heimspiele in der GIEKSA Arena austragen, spielen in der Saison 2018/19 in der 2. Liga, der dritthöchsten Spielklasse.
Der Volleyballverein Skra Bełchatów ist neunmaliger polnischer Meister und erzielte Erfolge in der Champions League.